Stockholm für Foodies – 5 Tipps für einen kulinarischen Städtetrip

Kaum eine andere Kultur schätzt eine Kaffeepause so sehr wie die schwedische. So sehr, dass es sogar einen Begriff für ein Treffen gibt, um einen Kaffee oder Tee, einen Snack und eine leichte Unterhaltung zu genießen: Fika. In vielen gemütlichen Cafés und Bäckereien kann man diesem schwedischen Zeitvertreib nachgehen. Zum Beispiel im „Bröd & Salt“. Diese lokale Bäckerei-Kette von handwerklich arbeitenden Bäckereien ist in ganz Stockholm vertreten. Alles ist frisch, aus Sauerteig hergestellt und laktosefrei. Neben frischem Brot, Brötchen und Keksen hat „Bröd & Salt“ auch eine Auswahl an frischen Salaten, Sandwiches und Wraps. Wer es noch innovativer mag ist in der Bäckerei „Green Rabbit“ von den Sterneköchen Mathias Dahlgren und Martin Berg sehr gut aufgehoben. Hier stehen biologische Zutaten und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Verspieltheit und Neugier sind der Maßstab und das Ergebnis ist sowohl für die Augen als auch für die Geschmacksnerven ein Genuss. Hier wird die schwedische Brotkultur gepflegt und das kulinarische Erlebnis einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Neben Brot und Backwaren bietet die Green Rabbit Bäckerei auch Frühstück, schwedische Smørrebrød-Sandwiches und Suppen zum Mittagessen an.

Kaffeekultur vom Feinsten: In der Nähe von Sankt Eriksplan findet man ein Café der Spitzenklasse mit einer Vielzahl von ausgezeichneten Kaffeesorten. Das „Kaffeverket“ ist sehr beliebt und hat einen hohen Rang im White Guide Café-Listing. Weiße Kacheln, schwarze Deckenlampen und ein sanftes grau-grünes Interieur aus Holz geben den kontinentalen Ton an und bilden die perfekte Kulisse für ein köstliches Frühstück in der Stadt. Die Gäste finden hier auch köstliche Backwaren, sättigende Sandwiches, Smoothies, Säfte und Salate. Alles ist ultra-frisch und mit hervorragenden Zutaten zubereitet. Für Kaffeekenner und Koffein-Königinnen ist das „Johan & Nyström“ – eine kombinierte Kaffeebar, Rösterei und Concept Store – ein wahrer Kaffee-Tempel. Die fair gehandelten Bio-Bohnen werden in der eigenen Rösterei geröstet. Freundliche und fachkundige Baristas beraten persönlich, was jeder bestellen sollte. Die Qual der Wahl hat man übrigens auch im Café Pascal – nicht nur bei der Food-Auswahl (Sandwiches mit Krabben oder Porchetta), sondern auch bei der Location-Wahl. Denn ein Café liegt in Södermalm und das andere in der Nähe des Odenplans. Übrigens: Das Pascal wurde 2019 mit dem renommierten Gulddraken-Preis für das beste Café in Stockholm ausgezeichnet.

Frisch vom Markt: In Stockholm gibt es mehrere Food Courts und Markthallen, die eine Mischung aus traditioneller schwedischer Küche und internationalen Klassikern anbieten. Sowohl Vegetarier als auch Fleischesser finden hier etwas Leckeres zu essen. Wer es doch lieber italienisch mag, ist im „Eataly“ genau richtig: alle italienischen Köstlichkeiten, die man sich vorstellen kann, findet man an diesem Ort. Ob italienischer Käse, Salami oder gepökeltes Fleisch, frische Pasta und Pizza – an den vielen Essensständen kommt mediterranes Feeling auf. Schwedische Geschichte lässt sich bei einem Bummel durch die Markthalle von Östermalm erleben. Die Markthalle ist eine Institution, seit sie 1888 in dem schönen Backsteingebäude am Östermalmstorg eröffnet wurde. Sie beherbergt 17 Händler, von denen viele schon seit Generationen hier ansässig sind. Im März 2020 wurde die Markthalle nach mehrjähriger Renovierung wiedereröffnet. Der ursprüngliche sternförmige Grundriss wurde wiederhergestellt – es gibt drei leicht zugängliche Etagen, und die Besucher können mehrere neue Geschäfte und Restaurants besuchen. Seit einigen Jahren sind die Foodtrucks aus Großstädten nicht mehr wegzudenken. Was in den Wagen gezaubert wird, ist manchmal schier unglaublich. In und um Stockholm gibt es mehrere Foodtrucks, die hervorragendes Essen zu einem erschwinglichen Preis anbieten. Auf der Insel Södermalm und insbesondere auf dem Hornstullsmarkt findet man die coolsten von ihnen.

Stockholm beherbergt mehrere mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurants. Wer also Lust auf ein wirklich innovatives kulinarisches Abenteuer hat, ist in der richtigen Stadt. Neuer Stern am Kulinarik-Himmel ist das im März 2020 von Tommy Myllymäki eröffnete AIRA. Ein Fine-Dining-Restaurant auf der Insel Djurgården. Die Küche konzentriert sich auf saisonale nordische Zutaten, traditionelle Küche und Aromen aus der ganzen Welt. Im September 2021 erhielt das AIRA seinen ersten Stern im Guide Michelin. Sogar zwei Sterne gibt es für das beliebte Feinschmeckerrestaurant Aloë im Vorort Älvsjö. In einem bescheidenen Gebäude in einem gewöhnlichen Wohnviertel warten ungeahnte Geschmackserlebnisse. Das äußerst sachkundige und erfahrene Personal führt sorgfältig durch die Speisekarte, in der klassische Küche auf südeuropäische und internationale Einflüsse trifft. Wem 2 Sterne nicht reichen, der sollte einen Platz im Restaurant Frantzén reservieren. 2016 verlegte der renommierte Küchenchef Björn Frantzén sein luxuriöses Restaurant von Gamla Stan in die Klara Norra Kyrkogata in der Stockholmer Innenstadt, um ein neues und einzigartiges Speiseerlebnis zu schaffen. Das Restaurant befindet sich in einem renovierten Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem 23 Gäste die Zimmer und Etagen wechseln, während sie sich durch das feste Fine-Dining-Menü arbeiten. Im Jahr 2018 wurde das Frantzén als erstes Restaurant in Stockholm mit drei Sternen im Guide Michelin ausgezeichnet.

Einfach traumhaft: Einen schönen Sommerabend mit gutem Essen und Getränken in einem sonnigen Außenrestaurant verbringen. Es gibt zahlreiche Bars und Restaurants in Stockholm, in denen es im Sommer besonders schön ist. Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, gibt es keine bessere Idee, als eine schwedische "Fika" inmitten der Natur zu genießen. Idyllische Gartencafés sorgen für Ablenkung vom hektischen Stadtleben. In den „Äppelfabriken“ können Besucher in wunderschönen, über 300 Jahre alten Häusern einen Kaffee trinken. Es ist nicht nur ein Café – man kann auch Blumen pflücken und mit nach Hause nehmen, einen eigenen Apfelwein herstellen, ein selbst gebrautes Bier genießen oder schöne Kunsthandwerke kaufen. Da sich die Äppelfabriken auf der Insel Ekerö westlich von Stockholm befinden, bietet sich ein entspannter Tagestrip dorthin an.