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Jardim da Estrela

Sobald du die Gittertore passiert hast und auf den Wegen des Jardim da Estrela umherstreifst, wirst du meine Meinung teilen: Dieses Parkjuwel bei der „Stern-Basilika“, Basílica da Estrela, ist für mich Lissabons Nummer eins. Warum? Weil der Jardim da Estrela so nett klein und kompakt ist und dazu eine historische Anlage aus dem Jahr 1842. Steigst du in die legendäre Straßenbahn der Stadt – wahrscheinlich sogar ganz Portugals –, die Elétrico 28, und fährst bis zur Endstation, landest du in Estrela. Hier kannst du – anders als in manch anderem Viertel – ganz ohne Hügel und Steigung bis zum Park spazieren. 

Riesengummibäume breiten krakengleich ihre Wurzeln aus. Palmen, Kakteen und Agaven sorgen für einen weiteren Schuss Exotik im Jardim da Estrela. Nahe dem zentralen Pavillon zieht es größere Kinder aufs Seilklettergerüst, kleinere auf einen Spielplatz. Für eine ausgiebigere Pause empfiehlt sich das Banana Café mit seinen Schattenplätzen neben einem Teich. Während du einen frischen Orangensaft schlürfst, üben sich Enten auf dem Wasser im Kopfstand.

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Blick von unten auf die Basilica da Estrela vor blauem Himmel. Quelle: Alamy / Mari
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Parque Eduardo VII mit Estufa Fria

Zunächst brauchst du etwas Kraft. Startpunkt der kleinen „Wanderung“ zum Parque Eduardo VII ist oberhalb der Praça Marquês de Pombal. Auf beiden Seiten von Wiesen- und Hecken gesäumt, steigen breite Aufgänge rampengleich Richtung Park an. Den Verkehr hörst du hier fast nicht, entlang des Weges findest du einige Ruhebänkchen. Nach wenigen hundert Metern landest du an einem fantastischen Aussichtspunkt mit Blick auf den fernen Tejo. So weit, so gut.

Doch es geht noch besser! Denn die schönsten Teile des Geländes sind die, die du zunächst nicht siehst, da sie versetzt in der Tiefe liegen. Für Familien mit Kindern ist das vor allem der Spielplatz, für alle Besucher die Estufa Fria. So heißt der historische Gewächshaus-Garten, der an einen vogelreichen See grenzt.

Die Estufa Fria ist eine Entdeckung für Naturfans! Hier blüht dein Herz auf. Du durchstreifst ein Pflanzenparadies mitten in der Stadt; es gibt über 300 botanische Arten, darunter viele exotische. Die Anlage – teils Freiluft, teils überdacht – entstand in den 1930er-Jahren in einem vorherigen Steinbruch. Zwischen Riesenfarnen sprießen Hortensien, Fuchsien und Lorbeerbäume. Eine winzige Grotte strahlt Kühle ab. Wasser plätschert. Hähne krähen (ja, tatsächlich). Kleine Goldfische tummeln sich in Teichen.

Noch ein Tipp: Sonntags bis 14 Uhr ist der Eintritt in die Estufa Fria frei. Ansonsten kostet er 3,10 Euro oder ist in der Lisboa Card enthalten.

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In einem Park angelegte Zierhecken mit Blick auf das Meer im Hintergrund. Quelle: imageBROKER
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Jardim Amália Rodrigues

Oberhalb des Parque Eduardo VII setzt sich Lissabons grüner Korridor fort: mit diesem kleinen Park, der den Namen der legendären Fado-Sängerin Amália Rodrigues (1920-1999) trägt. Am Anfang des Jardim Amália Rodrigues begrüßt dich die Skulptur „Maternidade“ des weltberühmten kolumbianischen Bildhauers Fernando Botero. 

Nach diesem kleinen Kulturstopp läufst du auf eine kleine Holzbrücke zu, Seerosen zieren einen liebevoll angelegten Rundteich. Am Teich angekommen, kannst du dich vom Trubel der Stadt erholen, und frische Luft einatmen. Wer Hunger und Durst hat, nimmt am besten direkt am Wasserrand Platz im Café Linha d’Água. Eine wunderbare portugiesische Auszeit!

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Ein Steinmosaik der Fado-Sängerin Amália Rodrigues. Quelle: Alamy / Kalinka Georgieva
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Jardim do Torel 

Diesen Park-Zwerg kennt nicht jeder. Der Jardim do Torel versteckt sich abseits des Mainstreams in einer einfachen Wohngegend nahe der Fakultät der Medizinischen Wissenschaften. Hohe Bäume spenden Schatten, darunter verteilen sich Holzsitze mit separaten Fußauflagen – hier erlebst du Lissabon ganz entspannt, wie von einer Aussichtsbühne aus. Vom Park blickst du auf die Avenida da Liberdade und Baixa, eines der Altstadt-Viertel von Portugals Hauptstadt. 

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Ein grüner botanischer Garten mit Palmen und einem blühenden Kirschbaum. Quelle: Alamy / Artur Bogacki
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Parque das Nações

Der großzügig angelegte Flussuferpark ist wegen seiner Lage am Tejo Extraklasse. Doch man kann nicht behaupten, der Parque das Nações sei ein typischer Stadtgarten. Es gibt zwar viele grüne Pflanzen und buschige Kiefern, aber keine durchgehende Grünfläche.

Dafür locken andere Besucherattraktionen wie das Océanario de Lisboa und die Gondelbahn. Faustregel für Jogger oder Walker: immer so nah wie möglich am Wasser entlang. Wenn du magst, kannst du auch mit einem Leihfahrrad eine Runde durch den Park und die Umgebung drehen, zum Beispiel über die Gira-App.

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Eine Gondelbahn fährt über einem Strandabschnitt entlang. Quelle: Alamy / Ewa Szelatyńska
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Jardim Botânico d'Ajuda

Dieser Botanische Garten war der erste überhaupt in Portugal: die herrliche Anlage im Zeitgeschmack des Barock wurde in den 1760er-Jahren errichtet. Der Park hat heute also über 250 Jahre auf dem Buckel, aber nichts von seinem Charme verloren. Der Park zeugt von der reichen Geschichte Portugals als Seefahrer-Nation: Verschiedene Expeditionen sammelten in Übersee extra Samen und Pflanzen, um sie in den ältesten Park Portugals zu bringen. Genieße die farbenfrohe Blütenpracht der Natur, sauge die verschiedenen Aromen der Pflanzen auf, streife an Beeten und fein beschnittenen Hecken entlang. Der Eintritt ist mit 2 Euro moderat.

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Eine Nahaufnahme von Kakteen. Quelle: Alfred Jansen
Genieße ruhige Pausen in den grünen Parks von Lissabon.

Dr. Andreas Drouve

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