Romantische Stunden in Köln: Picknick im Botanischen Garten
Unterwegs im Rosengarten – ein Fest für die Sinne
Schon als meine Begleitung und ich durch das Agnesviertel schlendern, fühlen wir uns wie in einer anderen Zeit: Die Weißenburgstraße wird von prächtigen Gründerzeithäusern flankiert – und in ihrer Mitte lädt eine Allee mit altem Baumbestand Fußgänger zum Flanieren ein. Wir biegen in die Hülchrather Straße ab, um bald auf eine Grünfläche zu stoßen, hinter der sich ein altes Gemäuer aufbaut. Fort X (wie die römische Zahl) ist eines der vielen Bauwerke, die Rückschlüsse auf Kölns bewegte Geschichte zulassen. Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Teil des preußischen Befestigungsrings gebaut. Heute versteckt sich hinter den Gemäuern einer der romantischsten Orte Kölns: ein Rosengarten mit mehr als 2.000 Pflanzen und 40 unterschiedlichen Sorten. Wir nehmen auf einer Bank Platz, um den Blick über das Blütenmeer gleiten zu lassen. Dabei genießen wir den unglaublich intensiven Duft der Rosen.
Botanischer Garten Köln: Eine kleine Europareise
Als unsere Sinne gesättigt sind, überqueren wir die Innere Kanalstraße, um den Botanischen Garten anzusteuern. Dieser wurde 1864 eröffnet und bietet ein fürstliches Entree: ein pompöser Springbrunnen, der von bunten Blumenbeeten eingerahmt wird. Dahinter erhebt sich wie ein Barockschloss die Kölner Flora (so nennt man den Kölner Botanischen Garten auch). Gemächlich erkunden wir die romantischen Visionen verschiedener Epochen. Wir bewundern einen englischen Landschaftsgarten und einen Wasserlauf, der sich kaskadenhaft seinen Weg bahnt. Dazu Lauben aus Hainbuchen, wie sie sonst nur in Italien zu sehen sind. So wird ein Rundgang durch den Botanischen Garten zu einer kleinen Europareise mitten in Köln. Danach verlieren wir uns weiter in dem herrlichen Park. Vor allem sind wir gespannt auf einen typischen Kölner Superlativ – die nördlichste Palmenallee Europas, die vom milden Klima begünstigt wird. Sie besteht aus immerhin 30 wetterfesten chinesischen Hanfpalmen.
Augusta sei Dank – Picknick im Garten in Köln
Unser nächstes Ziel ist benannt nach der Schirmherrin des Botanischen Gartens: Kaiserin Augusta war ihres Zeichens die liberale Gemahlin von Kaiser Wilhelm I. Ihr lag ganz besonders am Herzen, dass der prächtige Park für jeden zugänglich ist – und das ist bis heute so geblieben, denn der Eintritt ist und bleibt kostenlos. An diesen fortschrittlichen Gedanken also erinnert das Gartenlokal Dank Augusta, das mit einem besonderen Konzept auffällt: Alles, was wir hier bestellen, wird vom adrett gekleideten Personal in einen Picknickkorb gepackt. Hinzu kommen Weingläser und Geschirr. Sollte die Sonne sich nicht so richtig blicken lassen, können wir uns außerdem mit Decken versorgen.
Mit Blick auf die Flora entscheiden wir uns für ein Süßkartoffel-Erdnuss-Curry und eine Gemüselasagne, die beide in Einmachgläsern daherkommen. Zur Feier des Tages gönnen wir uns auch noch einen American Cheesecake und einen Kokos-Mango-Kuchen – alles im Weckglas. Viele Gerichte sind außerdem vegetarisch oder vegan, sodass wirklich jeder was davon hat. Dazu ordern wir eine Flasche Riesling der Flora Edition, schließlich haben wir ja schon fast 16 Uhr. Reich bepackt, suchen wir uns ein Plätzchen auf der sonnigen Terrasse, die sich vor der Flora ausbreitet. Vor der Kulisse der bunten Blumenbeete und des Prachtbaus mit seinen Art-déco-Elementen scheint die Stadt weit weg. Unser Picknick bekommt etwas Magisches: Tschüss Alltag, tschüss Stress – und hallo Zweisamkeit.
Romantik pur! Per Seilbahn in den Sonnenuntergang
Auch der romantischste Nachmittag aber geht irgendwann zu Ende. Auf die andere Rheinseite setzen wir heute mal nicht mit der Fähre über, sondern ganz romantisch mit der Kölner Seilbahn. In der Gondel haben wir den mutmaßlich zweitbesten Blick auf den Dom – und wir sind ganz unter uns. Doch wir möchten noch höher hinaus! Im LVR-Turm fahren wir den Aufzug hinauf zur Aussichtsplattform des KölnTriangle. Auf 103 Metern Höhe lassen wir das Panorama auf uns wirken. Wir sehen eine Rheinfähre auf dem Fluss schippern, die Hohenzollernbrücke, an der so viele Liebesschlösser hängen – und den Dom. Womit auch geklärt wäre, welcher der beste Blick auf die Kathedrale ist. Als sich die Sonne dem Horizont nähert, wird uns klar: An kaum einer anderen Stelle ist dieses Spektakel so fotogen wie hier oben. Und an keinem anderen Ort wirkt Köln so romantisch.
Unser Fazit: Romantik, wo man hinschaut! Wer im Sommer romantische Plätze in Köln sucht, findet einen ganzen Schwung davon rund um die Flora: zu zweit im Grünen sitzen, den Ausblick von oben genießen oder ein Picknick am Gewächshaus – lange suchen muss hier keiner.