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El Tast de na Sílvia: Slow food à la Menorca

Die Qual der Essens-Wahl nehmen Silvia und Toni ihren Gästen schon aus Prinzip ab. Im El Tast de na Sílvia in der Altstadt von Ciutadella kommt nur auf den Tisch, was die Gastronomen beim morgendlichen Marktbesuch überzeugt hat: Der Kalmar flitzte vor wenigen Stunden noch durchs Meer, Tomaten und Zucchini reiften im Garten des Landwirts ihres Vertrauens. Im einzigen zertifizierten Slow-Food-Restaurant der Insel gibt es täglich nur ein Menü. Das aber lässt Genießer mit der Zunge schnalzen.

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Luftaufnahme der Altstadt von Ciutadella und dem Hafen. Quelle: Rosa Fernandez Rz / Alamy
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Flor de Fornells: Salzblumen für Gourmets

Wer sieht, wie behutsam Pedro und Isabel Mayor in Ses Salines Noves de Fornells die feine Salzkruste aus den Salinenbecken schöpfen, versteht, wie kostbar das Mineral ist. Nur bei ausreichend Sonne und trockenem Nordwind kristallisiert auf der obersten Schicht des Wassers das „Flor de Sal“: Gourmets lieben den zarten Schmelz der Salzblumen. Während Pedro im Sommer Besucher auf Schotterwegen zu den Becken führt, widmet sich Tochter Isabel ihren Kreationen: Ein Teil der Ernte wird mit Rosmarin, Ingwer oder getrockneter Tomate verfeinert. Nicht nur zu Tapas ein Genuss!

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In einer Bucht von Menorca liegen weiße Yachten im Wasser. Quelle: Simona Balconi
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Ca N'Aguedet: Rezepte aus dem alten Menorca

Lust auf eine Zeitreise? Das Restaurant Ca N'Aguedet in Es Mercadal transportiert hungrige Gäste ins 18. Jahrhundert. Das Rezept für die Spezialität des Hauses „Arròs de la Terra“ („Reis der Erde“) stammt aus dem Jahr 1700: Eingeweichte Weizenkörner schmoren mit deftigem Schweinespeck, Wurst, Knoblauch, Tomaten und Süßkartoffel im Ofen zu einem leckeren Eintopf. Auch sonst wird das kulinarische Erbe in der Inselmitte hoch gehalten: Die Dorfbäckerei Cas Sucrer ist auf ganz Menorca für ihre kulinarische Köstlichkeiten bekannt. Kein Wunder, dass die Region um die Gemeinde Es Mercadal ein Garant für gute spanische Küche ist. 

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Verschiedene Boote liegen in einem Hafen auf Menorca. Quelle: Naeblys / Alamy
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Gin Xoriguer: Destilliert nach alter Handwerkskunst

Menorcas Getränke-Vorlieben prägten englische Seeleute. Als ihr Gin-Vorrat bei der Besetzung im 18. Jahrhundert zur Neige ging, ließen sie die Familie Xoriguer ein neues Rezept kreieren. Der milde, aromatische Brand aus Wacholderbeeren, Kräutern und Weinalkohol schmeckte auch den Einheimischen. Seitdem fehlt die charakteristische Henkelflasche mit Windmühlenaufdruck in keiner Bar. Destilliert wird Gin Xoriguer am Hafen von Mahón, noch immer nach alter Tradition. Zur Produktionszeit kann man dabei zusehen – und sich durch die Spezialitäten des Hauses kosten. 

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Ein gelber Cocktail garniert mit einer Zitrone steht auf einer Brüstung. Quelle: Krasimir Georgiev
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Sa Plaça: Wurst und Käse in der Markthalle

Lieber eine Ecke des extra-würzigen Mahón-Käses aus Menorca oder noch etwas von der pikant mit Paprika abgeschmeckten Streichwurst Sobrasada? Der Delikatessenladen Ca na Joana in der Markthalle von Mahón ist ein Muss für Fans der typischen Tapas. Auf den Holzregalen stapeln sich die kulinarische Köstlichkeiten der Region: Schwere Käselaibe, Hartwürste, selbstgemachte Marmeladen und Aufstriche aus allen Ecken der Insel. Besitzerin Joana berät kompetent, freundlich und gibt Besuchern gern das ein oder andere typisch menorquinische Rezept mit – damit der Urlaubsgenuss lange anhält.

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Auf einem Holzbrett sind frische Tapas angerichtet. Quelle: Jun Aoyama
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Bodegas Binifadet: Wein direkt vom Erzeuger 

Als Carlos Anglés 1979 an der Südspitze der Insel die ersten Reben pflanzte, lachte man in der Region über den seltsamen Kauz. Vom Weinanbau hatte sich die Insel nach der Reblausplage im 19. Jahrhundert verabschiedet. Das Geschäft lohnte nicht. Heute keltert Bodegas Binifadet charaktervolle Rot- und frische Weißweine. Wer sich nicht entscheiden kann, probiert sich unter sachkundiger Anleitung durch das gesamte Sortiment. Ein anschließender Streifzug durch die idyllischen Weinfelder ist der krönende Abschluss.

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Mon Restaurant & Fonda: Refugium für Feinschmecker 

Dass Felip Llufriu bei den berühmten Roca-Brüdern und dreifachen Sterne-Köchen zur Schule gegangen ist, schmeckt man: Die Meerbarbe ist punktgenau gegart und das Zitronen-Granite zergeht auf der Zunge. Um ein so exzellentes Tintenfisch-Carpaccio zu zaubern, braucht es Expertise. Bei der Kreation seiner Gerichte lässt sich der Chef des Mon Restaurant & Fonda von den kulinarischen Highlights seiner Kindheit inspirieren. Ein Glück, dass er uns daran teilhaben lässt! Natürlich stammen die Zutaten überwiegend von der Insel und aus ökologischer Landwirtschaft. 

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Ein Koch würzt frische Fischfilets. Quelle: Dina Alfasi
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Julia Macher

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