'Daumen hoch': Taste für positives Feedback
7 Min. estimated reading time. Written by:

Tag 1 – Panorama-Tour vom Tiber bis zum Petersdom

10 Uhr: Giardino degli Aranci – Ein Blick durchs Schlüsselloch

Durchs Schlüsselloch schauen gehört sich nicht. Im Giardino degli Aranci mache ich aber gerne mal eine Ausnahme. Zu Fuß geht’s vom Circo Massimo hinauf zum Park mit seinen vielen Orangenbäumen. Mein Ziel: Das Eingangstor zum Sitz eines Malteserordens. Durch „il buco“, das Schlüsselloch im eisernen Portal, und einen Pflanzenbogen gleich dahinter fotografiere ich die Kuppel des Petersdoms und das Rom Panorama in einem außergewöhnlichen Blickwinkel – und habe so das erste Bild meiner Tour geschossen.

Blick durch eine Hecke auf die Kuppel des Petersdoms. Quelle: mauritius images / Alamy / Massimiliano Agati, mauritius images / Alamy / Massi

11 Uhr: Parco del Gianicolo – Zu Gast bei Freiheitskämpfern

Weiter geht es mit der Bahn über den Tiber zu der Station Trastevere. Dort erhebt sich der Hügel Gianicolo, von dessen höchstem Punkt aus der berühmte Freiheitskämpfer Guiseppe Garibaldi Wache über das Viertel hält. Vom Gianicolo blicke ich auf ein wunderbares Panorama und knipse das nächste Foto: Es zeigt das beinahe dörflich anmutende Trastevere und das Centro storico. Den anschließenden Bummel durch die Gassen des Viertels verbinde ich mit einem kleinen Snack in einer der vielen Bars, zum Beispiel im „Freni e Frizioni“.

15 Uhr: Petersdom – Fantastische Bilder aus der Vogelperspektive

Eben noch Modell für mein außergewöhnliches Foto vom Giardino degli Aranci, jetzt mein „Helfer“ für ein weiteres Panorama-Motiv: Die Kuppel des Petersdoms. Sie ermöglicht fantastische Bilder von Rom aus der Vogelperspektive. Hergefahren bin ich mit dem Bus. Gleich unter dem Gianicolo befindet sich die Station „Piazza della Rovere“, die den Hügel mit dem Petersplatz verbindet. Wer den Trubel hier in Kauf nimmt, wird mit einer grandiosen Aussicht für seine Geduld belohnt und kann tolle Bilder machen.

Ein weiter Panoramablick über die Häuser Roms und den Petersplatz. Quelle: Alamy / RooM the Agency, mauritius images / Alamy / RooM the Agency, mauritius images / Alamy / RooM

17 Uhr: Campidoglio – Eindrucksvoll von allen Seiten

Vom Petersdom fahre ich mit dem Bus zurück über den Tiber und steige nahe des Campo de’ Fiori an der Station Corso Vittorio Emanuele/Navona aus. In der Vineria dort lege ich einen Zwischenstopp für einen Aperitivo ein, bevor ich in Richtung Campidoglio schlendere. Auf dem Kapitolsplatz angekommen genieße ich einen traumhaften Blick, wie ihn wohl kaum ein Rathaus auf der Welt bieten kann. Von der Vorderseite des Senatorenpalastes aus schweift der Sucher meiner Kamera über das Panorama Roms, von der Rückseite aus, über das Forum Romanum und das Kolosseum. 

Blick auf Häuser der römischen Altstadt mit Bäumen im Vordergrund. Quelle: Alamy / TaniaL, mauritius images / Alamy / TaniaL, mauritius images / Alamy / Tania

19 Uhr: Parco del Colle Oppio – Forum Romanum und Kolosseum am Abend

Nur einen Katzensprung vom Kolosseum entfernt liegt der kleine Parco del Colle Oppio. Im Schatten der Bäume gönne ich meinen Beinen und meiner Kamera eine kleine Erholung. Zum Einsatz kommt sie erst wieder, als die Dämmerung das Kolosseum in ein herrlich weiches Licht taucht. Die besten Ergebnisse für unsere private Fotogalerie erzielen wir in den frühen Abendstunden.

Morgen nach Rom, für das beste Panoramabild?

Dann geht es auch schon mit der U-Bahnlinie Richtung Testaccio, nicht zum Fotografieren, sondern zum Essen. Mein Insider-Tipp: Die Trattoria Felice a Testaccio in der Via Mastrogiorgio ist eine Institution der römischen Küche. Unbedingt reservieren und den Klassiker Tonnarelli Cacio e Pepe probieren. Es ist eine hausgemachte für Rom typische Pasta mit Käse und Pfeffer.

Tag 2: Rom-Fotos ohne Menschenmengen 

9 Uhr: Terrazze degli Orti Farnesiani – Adel mit gutem Geschmack

Für römische Verhältnisse bin ich fast ein Frühaufsteher. Schon um 9 Uhr komme ich an der Terrazze degli Orti Farnesiani an. Die Adelsfamilie Farnese wusste ganz genau, warum sie ihre Villa auf dem Hügel Palatin, dem mutmaßlich ältesten bewohnten Teil der Stadt, errichten ließ. Der Blick von den Terrassen über Forum Romanum, Kapitol und Kolosseum ist traumhaft. Und morgens muss ich ihn noch nicht mit allzu vielen anderen Besuchern teilen. Die perfekte Möglichkeit um ungestört zu fotografieren.

10:30 Uhr: Spanische Treppe – Ein unverzichtbares Bild für jeden Rom-Besucher

Die U-Bahn bringt mich in rund 20 Minuten bis zur Piazza di Spagna. Die berühmte Spanische Treppe führt zur Kirche Santissima Trinità dei Monti. Ich schieße ein Bild von flanierenden Römern und Touristen – und von Polizisten, die auf der Treppe sitzende Personen vertreiben. Eine bessere Fotoposition bietet nur noch die Dachterrasse des Luxushotels Hassler gleich nebenan. Die bleibt aber leider den Gästen vorbehalten. 

12 Uhr: Terrazza del Pincio – Panorama-Fotografie aus jeder Perspektive

Die Distanz zwischen Piazza di Spagna und Piazza del Popolo beträgt nur ein paar Hundert Meter. Genauso viele gute Winkel für unsere Panoramafotografie finden sich auf der Straße, die am oberen Ende der Spanischen Treppe nach links führt. Mein Ziel ist die Terrazza del Pincio am Rand der Villa Borghese. Sie bietet einen grandiosen Blick über Rom. Dann wird es auch schon Zeit für ein Mittagessen im Schatten der Engelsburg. Ich laufe rüber zur Hostaria Da Cesare. Schon die Florentiner Lilie an der Tür verrät, dass es hier toskanische Küche gibt. Aber auch der Fisch ist köstlich.

Die Engelsburg in Rom am Wasser mit einer breiten Steinbrücke. Quelle: mauritius images / Alamy / Valery Bareta, mauritius images / Alamy / Valer

16 Uhr: Engelsburg – Hoch über dem Tiber

Gut gestärkt mache ich mich zu Fuß auf den Weg in Richtung Engelsburg. Die Mauern des ehemaligen Mausoleums sind zwar hoch, reichen aber an die des Petersdoms nicht heran. Daher tummeln sich hier auch nicht ganz so viele Hobbyfotografen auf der Jagd nach dem perfekten Rom-Bild – und das, obwohl es auch an der Engelsburg viele gute Fotospots gibt.

19 Uhr: Lo Zodiaco auf dem Monte Mario – Unter mir das Lichtermeer

Zugegeben, in der nahegelegenen Sternwarte hat man für diese Distanzen wohl nur ein müdes Lächeln übrig. Für mich aber ist der Weitblick über die italienische Hauptstadt vom Monte Mario aus der krönende Abschluss meiner Foto-Tour. Der Hügel zählt zwar nicht zu den bekannten Sieben Hügeln Roms, ist aber der höchste der Stadt und gut per Bus erreichbar. Meine Kamera zücke ich später noch mal beim Abendessen auf der Terrasse des Restaurants Lo Zodiaco, wenn weit unter mir Tausende und Abertausende Lichter die ewige Stadt aufleuchten lassen.

Panoramablick auf die beleuchteten Häuser Roms am Abend. Quelle: Alamy / Stefano Valeri, mauritius images / Alamy / Stefano Valeri, mauritius images / Alamy / Stefa

Mein Fazit: Rom bietet fotogene Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle. Wer sich einen Plan für Fotostopps zurechtlegt, kann sich mit tollen Bildern von der Sixtinischen Kapelle, den Vatikanischen Museen oder dem Trevi-Brunnen an seinen Urlaub in Rom erinnern. Und trotzdem bleibt während der Panorama-Tour genug Zeit, die Kamera auch mal wegzulegen und die Stadt auf sich wirken zu lassen.

Bernhard Krieger

Andere Stories

Vorherige Artikel anzeigen
Nächste Artikel anzeigen