9 Min. estimated reading time.
Con calma: Entdecke Rom in 2 Tagen auf die italienische Art
Weniger ist mehr. Vor allem in Rom, wo es alles im Überfluss gibt: Kirchen, Sehenswürdigkeiten, Parks, Restaurants, Eisdielen und Cafés. Also nur mit der Ruhe. Ganz entspannt entdeckst du die Highlights der Ewigen Stadt in 48 Stunden.
Tag 1: Schicker Schaufensterbummel, Picknick im Grünen und eine besondere Stadtrundfahrt
9 Uhr: Frühstück im Antico Caffè Greco
Das Kaffeehaus in der Via dei Condotti ist eine Legende. Schon Goethe ging hier während seiner Italienreise ein und aus. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts existiert das Café in der Nähe der Spanischen Treppe. Zum Frühstück bestellst du einfach nur einen Cappuccino und ein Croissant, das hier Brioche oder Cornetto genannt wird. Es gibt einfache Cornettos und welche mit Creme- oder Marmeladenfüllung. Serviert werden sie in dem altehrwürdigen Haus von elegant gekleideten Kellnern. Das Café ist nicht günstig, aber ein Erlebnis!
9:30 Uhr: Schaufensterbummel auf der Via dei Condotti
Die Nobel-Einkaufsmeile lädt zu einem Schaufensterbummel ein. In der Via dei Condotti reihen sich Läden fast aller namhaften Modedesigner aneinander und auch Edel-Juweliere fehlen nicht.
10 Uhr: Schauspiel auf der Spanischen Treppe
Die Via dei Condotti endet vor der Spanischen Treppe. Pfeifende und wild gestikulierende Vigili sorgen auf Roms berühmtesten 136 Stufen für Ordnung. Auf der Treppe ist es verboten zu sitzen, zu trinken oder zu essen. Der Versuch der Stadtpolizisten, dieses Verbot durchzusetzen, ist eine Sisyphusarbeit und ein amüsantes Schauspiel. Mache den Vigili das Leben nicht noch schwerer und verlege deine Pause lieber in den Park der Villa Borghese.
11 Uhr: Mit dem Rad durch die Villa Borghese
Oben an der Spanischen Treppe geht’s links zur Terrazza del Pincio. Halte deine Kamera griffbereit, denn auf dem Weg bieten sich unzählige Fotospots für tolle Panoramaaufnahmen des Centro storico bis hin zum Petersdom. In der Villa Borghese spazierst du im Schatten alter Pinien. Noch schöner aber ist eine Radtour. Leihräder gibt es im Park.
13 Uhr: Mittagessen mit Aussicht
Von der Villa Borghese geht es hinunter zur Piazza del Popolo. Anstelle der Hauptstraße Via del Corso nimmst du rechts die kleinere Via Ripetta, in der es viele schöne Läden gibt. Bummle durch die Gassen mit unzähligen Antiquitätenläden, überquere die Piazza Navona und gehe weiter zum Campo de Fiori. Direkt dahinter befindet sich die Trattoria Ar Galletto Roma auf der wunderschönen Piazza Farnese. Bei Ar Galletto gibt es traditionelle römische Küche, modern präsentiert. Ein Tipp: unbedingt als Vorspeise die Fiori di zuccha (gefüllte Zucchiniblüten) probieren! Übrigens: Die französische Botschaft liegt in einem herrschaftlichen Palazzo gleich vis-à-vis – die Aussicht auf den Palast ist spektakulär.
15 Uhr: Siesta im Hotel
Denke an das Motto deiner Sightseeing-Tour: Nur nicht hetzen! Mache es also wie die Römer und halte nach dem Mittagessen eine Siesta.
17 Uhr: Eine etwas andere Stadtrundfahrt
Natürlich kann man in Italiens Hauptstadt klassische Stadtrundfahrten mit Bussen (zum Beispiel dem berühmt-berüchtigten Hop-on und Hop-Off-Gefährt) oder ausgefallenere Touren mit Vespa oder Privatchauffeur machen – am einfachsten und authentischsten ist aber eine Fahrt mit der Tramlinie 3. Von der Porta Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs Termini führt die Strecke an der beeindruckenden Basilica San Giovanni, an Kolosseum, Forum Romanum und Circo Massimo vorbei über den Tiber bis in den Stadtteil Trastevere. Die 40-minütige Fahrt vergeht wie im Flug.
18 Uhr: Spaziergang durch Trastevere Richtung Vatikan
In Trastevere ist Rom ein Dorf. Kleine Gässchen, versteckte Plätze und winzige Läden machen den Charme des Viertels aus. Viele Bars bieten am frühen Abend kostenlos oder für kleines Geld köstliche Stuzzichini zum Drink. Ein Tipp: Wo viele Einheimische an der Bar stehen oder unter den Sonnenschirmen vor der Tür sitzen, ist es garantiert gut.
20 Uhr: Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle – ganz ohne Warteschlange
Italiens Hauptstadt ohne Hetze und Stress ist ja das Motto deiner Reise. Dazu passen keine langen Warteschlangen. Im Petersdom und in den Vatikanischen Museen gibt es abendliche VIP-Führungen ohne Anstehen und Gedränge. Das hat zwar seinen Preis – die zweieinhalbstündige Tour kostet 65 Euro –, doch es lohnt sich! Von Mai bis Oktober sind freitagabends auch Besuche ohne Führung zwischen 19 und 23 Uhr möglich.
23 Uhr: Absacker in der Enoteca
Der erste Tag deiner Tour neigt sich dem Ende zu. Zeit für einen kleinen Absacker! Die Weinbar Del Frate liegt ganz in der Nähe der Vatikanischen Museen. 500 Weine auf der Karte und eine sehr gute Küche bis kurz vor Mitternacht – was will man mehr?
Tag 2: Spektakuläre Aussicht, Spaziergang mit Pizza und Eis bei Nacht
9 Uhr: Rauf auf die Engelsburg
Den zweiten Tag deiner Sehenswürdigkeiten-Tour startest du mit einem Besuch der Engelsburg. Auf dem Weg liegen unzählige Cafés für ein schnelles Frühstück. Gestärkt durch die prima colazione geht es rauf auf die Engelsburg. Sie ist nicht so voll wie die Vatikan-Kuppel und hat einen genauso tollen Ausblick. In der Burg nahmen die Päpste Zuflucht, wenn sie von Kriegsherren belagert wurden. Während der Plünderung der Stadt (Sacco di Roma) am 6. Mai 1527 sicherte vor allem die Schweizer Garde den Rückzug von Papst Clemens VII. in die Engelsburg. Mehr als drei Viertel der Gardisten gaben ihr Leben für die Rettung des Papstes, dessen Nachfolger seitdem nur noch auf Schweizer in ihren Leibgarden vertrauen.
12 Uhr: Barocke Pracht auf der Piazza Navona
Von der Engelsburg überquerst du den Tiber auf der Ponte Sant'Angelo und nimmst die Via di Panico. Über die Via delle Vacche landest du auf der Piazza Navona. Der berühmteste Platz der Stadt ist immer voll, die Restaurants sind oft teuer und selten richtig gut. Besser du genießt hier nur die barocke Pracht und schaust dir Berninis Vierströmebrunnen an. Zum Mittagessen geht es weiter.
13 Uhr: Mittagspause bei Pizza e Mozzarella
Nur ein paar Schritte weiter läufst du in der Via del Piè di Marmo 32 bei Pizza e Mozzarella vorbei. Die Kult-Pizzeria wartet mit grandioser Pizza al taglio auf. Mit einem Stück in der Hand schlenderst du zur Piazza della Minerva. Hier sind viele Priester und Nonnen unterwegs, denn schräg gegenüber befindet sich das Geschäft Gammarelli. Der berühmte Klerus-Ausstatter schneidert auch die Gewänder des Papstes.
15 Uhr: Siesta-Zeit
Alle Sehenswürdigkeiten schaffst du in zwei Tagen ohnehin nicht, also geht es auch an Tag zwei gemütlich zu. Nickerchen im Hotel oder doch lieber ein Päuschen in einem schattigen Café und dabei dem Treiben zusehen? Egal, Hauptsache ein wenig die Seele baumeln lassen.
17 Uhr: Panoramafotos am Forum Romanum
Am späten Nachmittag nimmst du dir Zeit für das Forum Romanum und das Kolosseum. Nirgendwo wird die Antike so lebendig wie zwischen den Ruinen der alten Tempel und Paläste. Der Parco del Colle Oppio gegenüber des Kolosseums ist ein großartiger Spot für ein tolles Panoramabild der Arena mit dem Forum im Hintergrund. Auch für eine kurze Pause fernab der Menschenmassen ist der Park ideal.
18 Uhr: Sonnenuntergang auf dem Kapitolsplatz
Zum Sonnenuntergang geht es zum Campidoglio schräg gegenüber des Forum Romanum. Der Blick von dort über die Stadt im weichen Abendlicht ist atemberaubend schön.
19 Uhr: Jazz & Aperitivo
Zwischen Juni und September ist das Villa Celimontana-Jazz-Festiva ein Muss für alle Musikfans. Vom Forum Romanum läufst du knapp 30 Minuten zur Villa Celimontana. Alternativ kann man auch einen der Busse nehmen. Täglich gibt es mehrere Konzerte bis spät in die Nacht. Mit einem Aperitivo in der Hand lauschst du den Klängen der Musik.
21 Uhr: Sterne-Küche im Aroma
In dem stylischen, aber schlichten Restaurant erwartet dich eine mediterrane Aromen-Küche. Der Guide Michelin zeichnete das Lokal zu Recht mit einem Stern aus. Genauso gut wie das Essen ist die Location des Aroma direkt am Kolosseum: Das Rooftop-Restaurant bietet einen einzigartigen Blick auf die Arena und das Forum. In der offenen Küche kannst du außerdem den Künstlern am Herd zuschauen.
24 Uhr: Mit einem Gelato durch die Nacht
Römer machen nach dem Essen gerne noch eine Passeggiata durchs Centro storico. Kaum einer wird bei diesem nächtlichen Spaziergang den vielen Eisdielen widerstehen können. Giolitti am Parlament Montecitorio ist eine gute Adresse, genauso die Gelateria dei Gracchi in der Nähe des Pantheons.
