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Eiscafé Palazzo del Freddo: Pflastersteine zum Dahinschmelzen

Wer sich bei einem Besuch in Rom nicht direkt als Neuling zu erkennen geben möchte, nennt den Palazzo del Freddo – wie die Einheimischen – einfach nur „Fassi“. Im „Palast der Kälte“ regiert die Familie Fassi seit 1880, täglich wartet frisch zubereitetes Eis auf Eishungrige. Probieren solltet ihr auf jeden Fall die Sanpietrini. Mit dem Eiskonfekt huldigen die Inhaber des Eiscafés dem allgegenwärtigen Kopfsteinpflaster in der Stadt. So genießt ihr ein authentisches Rom-Erlebnis, ohne euch auf einer Rundfahrt vom holprigen Untergrund durchschütteln zu lassen. 

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Zwei Hände halten je eine Waffel mit Eis, im Hintergrund eine römische Gasse. Quelle: Alamy / Diana Vyshniakova
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Giolitti: Zwischen Parlament und Pantheon

Zusätzliche Werbung hätte die altehrwürdige Eisdiele eigentlich nicht nötig gehabt, schließlich ist das seit dem späten 19. Jahrhundert familienbetriebene „Giolitti“ eine echte Institution in Rom. Doch der Besuch der beiden Obama-Töchter Malia und Sasha im Jahr 2009 gab dem holzvertäfelten Café noch einmal einen wahren Popularitätsschub. Die Töchter des ehemaligen US-Präsidenten sollen in der Eisdiele „Giolitti“ Brombeer- und Bananeneis hergestellt haben. Auch für alle anderen Sorten stehen die Besucher Schlange – Römer und Reisende essen bei „Giolitti“ gleichermaßen ihr Eis. Die Inhaber legen Wert auf Qualität, Zusätze und Farbstoffe findet ihr hier nicht und die Zabaione wird noch von Hand gerührt – selbstverständlich nach einem traditionellen Rezept.  

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Außenansicht des Eiscafés "Giolitti" in Rom. Quelle: Alamy / Sara White
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Tazza D‘Oro: Gold wert an heißen Tagen

Es gilt zwar vor allem wegen seiner aromatischen Bohnen als eines der besten Cafés in Rom, in unsere Gelato-Liste schafft es das Eiscafé „Tazza D'Oro“ trotzdem. Was ihr euch an einem heißen Sommertag auf keinen Fall entgehen lassen solltet: die „granita di caffé con panna“, ein Kaffee mit zerstoßenem Eis und Schlagsahne. Das Getränk ist kühl, durstlöschend und dank des Koffeins so belebend, dass ihr die Besichtigung des nahegelegenen Pantheons mit viel neuer Energie angehen könnt.

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Old Bridge: Süße Sünde am Vatikan

Die Gelateria Old Bridge hat nicht nur gutes Eis, sondern auch eine vorteilhafte Location. Auf dem Weg zum Petersdom oder zu den vatikanischen Museen gehört ein Abstecher in die benachbarte Eisdiele praktisch zum Pflichtprogramm. Ein Eis verkürzt die Wartezeit am Eingang der Attraktionen ungemein und obendrein befindet ihr euch an der Verkaufstheke in bester Gesellschaft: Selbst Nonnen können der süßen Sünde in der Nähe des Vatikan kaum widerstehen. 

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Eine Auslage in einem Eiscafé mit verschiedenen Sorten Eis. Quelle: Alamy / Konstantin Malkov
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San Crispino: Der Filmstar unter den Eisdielen

Bücherwürmern und Kinofreaks erzähle ich sicher nichts Neues, aber für alle anderen: Durch die Erwähnung des Eiscafé „San Crispino“ im Bestseller „Eat, Pray, Love“ mit Hollywood-Star Julia Roberts ist die Fangemeinde der Eisdiele auch über die Grenzen Roms – und sogar über die Grenzen Italiens – hinaus noch einmal ordentlich angewachsen. Nicht nur Filmfans kommen bei einer oscarverdächtigen Crema al Marsala oder der Meringa al Caramello ins Schwärmen. Das Eis wird übrigens nur in Eisbechern verkauft – eine Waffel könnte das Aroma beeinträchtigen!

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Fatamorgana: Abenteuer für Geschmacksnerven

Keine Sorge, eine optische Täuschung sind die Sorten auf der Eiskarte des „Fatamorgana“ nicht. Dort sind tatsächlich außergewöhnliche Sorten wie Basilikum, Walnuss und Honig, Schokolade-Wasabi oder Avocado aufgeführt. Die Ausrede, dass ihr kein Eis vertragt, schützt euch übrigens nicht vorm Probieren der Köstlichkeiten in einer der über ganz Rom verteilten neun Filialen. Einige Gelati sind ohne Zucker, ohne Milch und ohne Gluten erhältlich. Ihr wollt eure Geschmacksnerven nicht auf eine Abenteuerreise schicken? Keine Sorge, es gibt auch eine große Auswahl an italienischen Klassikern. 

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Eine Hand hält eine Waffel mit einer Kugel Eis. Quelle: Christina Merkai
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Otaleg! Eine Wissenschaft für sich 

Otaleg, das klingt erst mal so gar nicht italienisch. Bis man den Namen des Eiscafés von hinten liest …Das Herz der Eisdiele in Trastevere mutet an wie ein Labor. Dort schaut ihr den Meistern des italienischen Eis zu, wie sie mit beinahe wissenschaftlicher Akribie an der perfekten Konsistenz für ihre Eissorten tüfteln. In speziellen Kursen weihen sie euch sogar in die Geheimnisse der Zubereitung fantastischer Eiscreme ein. Bis ihr so gut seid wie die Profis, dauert es zwar seine Zeit – doch die dürft ihr euch in der Eisdiele immerhin mit dem Probieren eurer ganz eigenen Kreationen versüßen. 

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Eine Hand hält eine Waffel mit zwei Kugeln Eis auf einem Platz in Rom. Quelle: Alamy / bestravelvideo
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Gelateria del Teatro: Bühne frei für echte Eiskunst

Mit seiner efeubewachsenen Fassade passt die Gelateria del Teatro perfekt in die pittoreske Via dei Coronari im historischen Stadtteil Rione Ponte. In der Eisdiele geht es deutlich lebhafter zu als bei den Antiquitätenhändlern nebenan: Nahe der Piazza Navona zelebrieren die Mitarbeiter den Eisverkauf wie auf einer Bühne. Die Hauptdarsteller in ihrem ganz persönlichen Theaterstück bestehen aus besten, meist lokalen Zutaten wie Mandeln und Pistazien aus Sizilien, Likör aus Kalabrien oder Zitronen von der Amalfiküste.  

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Eine Eingangstür in der "Via de Coronari" in Rom. Quelle: Alamy / Jon Bilous
Probiere dich durch die besten Eisdielen Roms.

Bernhard Krieger

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