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Surfspots für jedes Level

Ein Blick auf den Atlantik und seine brechenden Wellen. Ich strecke die Nase in den Wind: Das wird ein guter Tag, also raus aufs Wasser! Ich schäle mich in meinen Neoprenanzug. Dann klemme ich mir das Brett unter den Arm und spaziere zum Strand. Taghazout ist einer der unscheinbaren Spots nahe dem bekannteren Agadir. Aber es ist das Surfmekka Marokkos. In meinem Hotel, dem Paradis Plage Resort, gibt es Ausrüstung und Kurse für jedes Level. Wenn ihr Lust auf einen Yoga- und Surf-Urlaub habt, seid ihr hier richtig. Die Anlage wurde vier Mal in Folge als Best Yoga Resort ausgezeichnet. Wer lieber in Agadir übernachtet, kann einen Tagesausflug zu den schönsten Surfspots an der Küste Marokkos machen. 

Ein Surfer mit einem Surfbrett läuft neben einem Kamel Richtung Ozean. Quelle: Oliver Hitchens, Oliver Hitchens / EyeEm Mobile GmbH

Von eleganten Surfern und mutigen Anfängern

Windsurfen ist mir vertraut, Wellenreiten aber ist völliges Neuland. Zum Anchor Point, dem beliebtesten Surfspot Marokkos nicht weit von Agadir, darf ich heute noch nicht. Für mich heißt es erst einmal üben, üben, üben. „Ihr legt euch erst mal auf das Brett und versucht, euch in der Brandung damit vertraut zu machen“, sagt unser Surflehrer. Mit dem Brett schaukle ich über das schäumende Wasser. Wie man auf dem wackligen Ding stehen kann, ist für mich ein Rätsel. Voller Bewunderung schaue ich den Könnern zu, wie sie elegant auf dem Kamm der Welle schweben. 

Surf-Mekka Marokko ist perfekt für Anfänger und fortgeschrittene Surfer. Nichts wie hin.

Das motiviert mich und ich übe weiter. Nach einer kurzen Pause stehen Trockenübungen am Strand auf dem Programm. „Stellt euch auf das Brett. Lauft darauf hin und her und versucht das Gewicht dabei zu verlagern“, sagt unser Surflehrer. Nach den Übungen geht es wieder zurück in die Wellen. Im flachen Wasser versuchen wir unser Glück und rutschen lachend abwechselnd vom Brett. Ich lege mich flach auf das Brett und probiere in die Hocke zu kommen. Nach vielen Versuchen fühle ich mich langsam sicherer auf dem Brett. Jetzt muss ich noch die Welle richtig erwischen. Also wieder aufs Brett und mit den Armen so schnell ich kann auf die Welle zu paddeln. Jetzt in die Hocke und, schwupp, liege ich wieder im Wasser. Die Welle hat mich vom Brett gefegt. „Das war schon ganz gut“, sagt mein Surflehrer aufmunternd. „Entweder spielt die Welle mit dir oder du mit ihr“, sagt er noch und kitzelt meinen Ehrgeiz heraus. So schnell gebe ich nicht auf. Nächster Versuch. Ich gebe alles, erwische die Welle im Stehen und fliege auf ihrem Rücken zurück zum Strand. Was für ein Gefühl!

Agadir: Nach dem Surfcamp kommt der Städtetrip

Bevor ich morgen wieder auf das Brett steige, mache ich einen Ausflug nach Agadir. Die Stadt im Süden Marokkos ist modern und durch viele Studenten jung. Zahlreiche Cafés und Restaurants säumen die schönen Boulevards hinter der Küste. Das ganze Jahr über ist es hier warm. Die Sonne lockt Marokkaner und Urlauber nach Agadir. Der kilometerlange Strand ist perfekt für ausgedehnte Spaziergänge, ein paar entspannte Stunden im Liegestuhl und einen Sprung in den Atlantik. Bekannt ist die Hafenstadt auch für die guten Fisch-Restaurants. Zu den besten zählt das La Scala. Ich komme gern in das Restaurant, vor allem für Gambas à la plancha (gebratene Garnelen auf einer großen Platte) und den Seeteufel mit grüner Pfeffersoße.

Bei dem schweren Erdbeben im Jahr 1960 blieb kein Stein auf dem anderen, danach wurde Agadir komplett neu aufgebaut. Stehengeblieben sind fast nur die Grundmauern der Kasbah oberhalb der Stadt. Ich stehe auf dem Platz davor, habe einen Wahnsinnsausblick auf Agadir und spaziere zur Markthalle, wo ich bergeweise frisches Gemüse, Gewürze, bunte Keramik und Kleidung entdecke. Zur Erfrischung gibt es an fast jeder Ecke frisch gepressten Orangen- und Granatapfelsaft. Nach dem Stadtbummel durch Agadir lasse ich mir die Fahrt auf der Küstenstraße nicht entgehen. Wer kann den herrlichen Aussichten aufs Meer schon widerstehen? Unterwegs gibt es mit all den Surfcamps unzählige Gelegenheiten, um aufs Brett zu steigen. Am Abend fahre ich zurück nach Taghazout.

Quelle: Vytautas Dranginis / EyeEm Mobile GmbH, Vytautas Dranginis / EyeEm Mobil

Marokkanische Wellen sind die besten Wellen 

Am nächsten Tag will ich nur eins: zurück aufs Wasser! Wellenreiten macht irrsinnig viel Spaß, aber es dauert ein bisschen, bis man den Dreh raus hat. Wie so oft, gilt auch hier: Üben lohnt sich. Meine ersten Surf-Versuche im Stehen sind inzwischen gar nicht so schlecht. Mit den anderen aus meiner Gruppe treffe ich mich später am Strand. Alle sind in bester Stimmung, aber doch ziemlich ausgepowert. Zum Entspannen gehen wir auf eine Dachterrasse und gönnen uns einen leckeren Drink zum Sonnenuntergang. Was für ein fantastischer Tag!

Mein Fazit: Marokko eignet sich dank seiner zahlreichen Surfcamps super zum Surfen. Ein Surf-Trip lässt sich hier mit entspannenden Yoga-Retreats sowie vielen Ausflügen in die Städte und in die Umgebung verbinden. Nächstes Jahr komme ich sicher wieder.

Katja Gartz

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