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Die Eismeerkathedrale in Tromsdalen besuchen

Das berühmteste Fotomotiv in Tromsø zeigt die Brücke, den Fjord, den Hausberg Storsteinen und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten: die beeindruckende Eismeerkathedrale, die im Stadtteil Tromsdalen steht. Die evangelisch-lutherische Seemannskirche mit ihrer dreieckigen Form ist ein echtes architektonisches Highlight in der arktischen Stadt in Norwegen. Regelmäßig finden hier Orgelkonzerte statt; im Winter sogar weihnachtliche Familien-Konzerte. Es lohnt sich, die umgerechnet 10 Euro für ein Konzert zu bezahlen. Alles ist sehr familiär und gemütlich und wenn Kinder vorm Altar ihre Musikstücke zum Besten geben, kommst du garantiert so richtig in Weihnachtsstimmung. Übrigens: Im Stadtzentrum von Tromsø, das auf der Insel Tromsøya liegt, findest du die aus Holz erbaute Domkirke. Sie gehört zu den nördlichsten Kathedralen der Welt und ist die einzige norwegische Kathedrale, die aus Holz gebaut wurde. Vor allem im Schneegestöber gibt diese Kirche das perfekte Fotomotiv ab. Gönne dir danach einen typisch norwegischen Reinsdyrburger, zum Beispiel im kleinen Restaurant Nyt – am besten vorher reservieren.

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Die Eismeerkathedrale in Tromsø Quelle: Dmitry Pistrov
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Arktisches Bier in der Brauerei Mack probieren

Was wärmt nach einem frostigen Tag in der Arktis am besten auf? Richtig, ein Bier in den berühmten Ølhallen, einem der nördlichsten Bierkeller auf unserem Planeten. Die Brauerei Mack braut hier seit 1877 köstliches Bier, das aus arktischem Wasser aus der Region hergestellt wird. In den Ølhallen sprudelt aus rund 70 Zapfhähnen feinstes norwegisches Bier – und die Entscheidung zwischen Pilsner, Juleøl und IPA fällt wirklich schwer. Die Wahl sollte gut durchdacht sein: Bei den hohen Preisen (je nach Größe zwischen 10 und 20 Euro) leistet man sich vermutlich nur eine Sorte. Plane unbedingt auch eine Tour für rund 20 Euro durch die Brauerei mit ein. Dort siehst du die großen Tanks, erfährst mehr über die Zutaten und die Zubereitungsweise des Biers und lernst alles über den deutschen Gründer Ludwig Mack, der hier im hohen Norden sein Glück suchte und fand.

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Arktisches Bier in der nördlichsten Brauerei trinken. Quelle: Semih Okmen
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Eisparadies auf dem Hausberg Storsteinen

Die beste Aussicht auf Tromsø hast du vom Hausberg Storsteinen. Mit der Fjellheisen-Seilbahn fährst du von der Talstation im Stadtteil Tromsdalen – ganz einfach mit dem Bus 26 oder 28 vom Zentrum in Tromsø zu erreichen – auf den Berg hinauf. Oben angekommen, kannst du den kleinen Wanderpfaden folgen und herrliche Ausblicke auf die arktische Landschaft und die Stadt genießen. Vor allem im Winter lohnt sich eine Fahrt nach oben zur Mittagszeit, wenn die Sonne nur knapp über den Horizont hervorblinzelt. Folge den kleinen Pfaden, oder wenn es zu viel geschneit hat: den Fußspuren, in Richtung Süden. Nach rund einem Kilometer gelangst du zu einem kleinen Teich. Bei meinem zweiten Besuch in Tromsø, war der Teich komplett zugefroren. Der Himmel schien im zarten rosa, der Teich und die eingeschlossenen Luftblasen funkelten in einem frostigen blau und niemand sonst hat den gar nicht mal so weiten Weg zu diesem Eisparadies auf sich genommen. Dort in dieser stillen Winterlandschaft allein zu stehen und die arktische Stille zu genießen, war einfach unbezahlbar. 

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Zugefrorener See auf dem Storsteinen in Tromsø Quelle: Jana Ruster
Geheimtipp: Angeln für Anfänger auf dem Katamaran

Jetzt wird’s frostig: Bei einer winterlichen Katamaran-Tour durch die norwegischen Fjorde musst du dich warm einpacken. Der arktische Wind bläst dir hier ordentlich um die Ohren. Aber keine Sorge, der Skipper hat die Winde immer im Blick und findet geschützte Buchten, wo du die Angel auswerfen kannst. Bei den fischreichen Gewässern wird wirklich jeder zum Angelprofi. Und gibt es etwas Besseres, als nach einer erfolgreichen Angeltour frischen Kabeljau-Eintopf in der Kombüse zuzubereiten und gemeinsam unter Deck zu speisen, während über dir die Polarlichter tanzen?

Fliege jetzt von Berlin in den hohen Norden nach Tromsø.
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Mit flauschigen Rentieren kuscheln

Wer mit dem Auto nördlich des Polarkreises unterwegs ist, wird sie gewiss in freier Wildbahn sehen. Aber auch wer keinen fahrbaren Untersatz hat, kann sie füttern, streicheln und Selfies mit ihnen machen. Bei einer Tour zu den Rentierfarmen kommst du den Tieren ganz nah. Und auch wenn so eine Tour touristisch ist, gehört sie einfach dazu. Auf der Rentierfarm erfährst du mehr über die Sami-Kultur, wie die Menschen lebten und jagten, und du kannst mit einem Eimer voll Futter über die schneebedeckte Weide wandern. Die Rentiere kennen diese Eimer bereits und kommen fröhlich auf dich zu. Tipp: Trage den Eimer auf der Schulter, damit die Rentiere ihn dir nicht entreißen können. Die Farm ist sehr groß und so stört es gar nicht, dass du mit 50 anderen Touristen auf der Weide unterwegs bist. In großen Zelten wirst du mit heißem Kakao und Kaffee verwöhnt, am Lagerfeuer gibt es Rentier-Eintopf und Sportliche können sich im Lasso werfen versuchen. Für mich ist eine Rentier-Tour ein absolutes Muss in Tromsø – wo sonst hat man die Gelegenheit, mit Rudolph zu schmusen?

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Rentier auf einer Farm in Tromsø Quelle: Jana Ruster
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Eine Nacht unter Polarlichtern

Tromsø ist die Hauptstadt der Polarlichter schlechthin. Kaum eine andere Stadt bietet so gute Bedingungen, die Nordlichter zu bewundern. Das liegt daran, dass Tromsø mitten im Polarlichtoval liegt, einem Bereich um den Nordpol herum, in dem das Licht besonders gut sichtbar ist. Ich schließe mich jedes Mal einer Tour mit einem Minibus an. Die ist zwar etwas teurer, dafür ist es in kleiner Gruppe aber auch umso persönlicher. Der Guide checkt regelmäßig, in welcher Region die besten Bedingungen für Aurora Borealis vorherrschen, und jagt ihnen förmlich in der Dunkelheit hinterher. Ist der perfekte Spot unter dem funkelnden Sternenhimmel fernab der Stadt gefunden, zündet er bei Minusgraden ein Lagerfeuer an. Es gibt heißen Kakao und Rentierfelle zum Aufwärmen sowie jede Menge alte Legenden und Märchen der Samen, der Ureinwohner Lapplands. Und wenn dann das große Feuerwerk über dir beginnt, ist kein Halten mehr. Die grünen Lichter peitschen geräuschlos über die Lyngen-Alpen hinweg und für ein paar Momente fühlst du dich wie auf einem anderen Planeten. Die Polarlichter gehören natürlich zu den die Top-Sehenswürdigkeiten in Tromsø und es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass das bisher die schönste Erfahrung in meinem Leben war. Die beste Zeit für Nordlichter ist übrigens von September bis März – je dunkler und wolkenloser die Nacht, desto besser. Noch ein Tipp: Prüfe vor der Reisebuchung, wann Neumond ist. Dann ist der Himmel am dunkelsten. Vollmondnächte solltest du vermeiden.

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Polarlichter in der Nähe von Tromsø Quelle: Jana Ruster
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Kultur in Tromsø entdecken

Die kleine Stadt hat außergewöhnlich schöne Museen mitten im Stadtzentrum. Besonders gut gefallen hat mir das Polarmuseum. Es befindet sich am Hafen in dem alten Gebäude der ehemaligen Zollstation und zeigt Ausstellungen über Polarexpeditionen, die Robbenjagd und die berühmten Seefahrer Roald Amundsen und Fridtjof Nansen. Wer sich ein wenig für das Leben dieser Abenteurer interessiert, sollte dem Museum auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Eine Top-Sehenswürdigkeit ist außerdem das Robbenfängerschiff MS Polstjerna. Seit 2004 wird dieses alte Schiff in einem Trockendock ausgestellt. Die originale Ausrüstung kannst du bei einem Besuch bewundern und dabei mehr über die Jagdgeschichte der Norweger erfahren. Danach geht’s noch in das kunterbunte Trödelcafé Smørtorget, wo du bei Kakao und Zimtschnecke vielleicht noch die ein oder andere Kuriosität erwerben kannst. Du möchtest dich lieber an der arktischen Luft stärken? Dann besuche unbedingt die Raketten Bar auf der Hauptstraße. Dieser kleine Stand mitten im Zentrum der Stadt versorgt dich mit würzigem Glühwein und Rentier-Hotdog.

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Das Polarmuseum in Tromsø Quelle: Marcin Kadziolka
Geheimtipp: Nordlicht-Garantie im Planetarium

Die beste Reisezeit für Polarlichter ist im Herbst und Winter. Aber sollte das Wetter nicht gut sein, musst du dennoch nicht auf Polarlichter verzichten. Im Norden der Stadt befindet sich das Northern Light Planetarium von Tromsø. Hier werden jeden Tag faszinierende Dokumentationen über die Polarlichter und weitere Shows in der großen Kuppel gezeigt. Und auch der Rest des Museums lässt sich sehen: Auf zwei Etagen gibt es interaktive Ausstellungsstücke rund um Thermik, Schwerkraft, Logik und vieles mehr – nicht nur für Kinder ein echtes Erlebnis!

Reise von Berlin in die Hauptstadt der Polarlichter: Tromsø.

Jana Ruster

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