Berlin im Sommer: 8 Geheimtipps abseits der Fußball-Europameisterschaft
Tempelhofer Feld: Der coolste Minigolfplatz in Berlin
Früher Flughafen, heute ein 300 Hektar großer Park: Das Tempelhofer Feld in Berlin ist der ideale Zufluchtsort, wenn es dir auf den Fanmeilen zwischen Brandenburger Tor und Tiergarten zu trubelig wird. Statt Flugzeugen rollen hier heute Inliner über die alten Landebahnen, Menschen faulenzen auf der Rasenfläche und Feldlerchen zwitschern in den grünen Bäumen. Besonders sehenswert: der Geschichtspfad. Die Geschichte dieses Areals geht bis ins 13. Jahrhundert zurück – der Name stammt von einem Ordenssitz der Tempelritter. Auf rund 20 Informationstafeln lernst du eine Menge über die historische Relevanz dieses besonderen Ortes. Und wenn dir danach nach ein bisschen Spiel und Spaß zumute ist: Der wohl coolste Minigolfplatz der Stadt befindet sich mitten auf dem Tempelhofer Feld. Das Besondere: Bei Nuture Mini ART Golf Berlin handelt sich um eine interaktive Kunstausstellung, die du wie eine Minigolfbahn bespielst. Die Bahnen bewegen sich, speien Wasser oder leuchten – cooler lässt sich Kunst und Sport nicht verbinden.
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Tegeler See: Zwischen Sandstränden und frischem Fassbier
Ein paar Kilometer nordwestlich der Innenstadt liegt der idyllische Tegeler See, der mit einem großen Freizeitangebot aufwartet: Badestrände, Ausflugslokale, Bootsverleih, dichter Wald – hier ist Erholung pur angesagt. Wer Berlin im Sommer besucht und auf einen entspannten Tag am Strand steht, sollte den Reiswerder Strand oder die Badestelle Saatwinkel aufsuchen. Rund zehn Minuten in südlicher Richtung findest du den Biergarten Fährhaus Saatwinkel (geöffnet von Mai bis September), wo du frisches Bier vom Fass mit Blick auf See und Hafen genießen kannst. Im Sommer sind die beiden Strände zugegebenermaßen kein Geheimtipp. Aber du hast hier immerhin alles, was du für einen tollen Tag am Strand brauchst. Du magst es etwas ruhiger? Dann schaue bei der Badestelle Reiherwerder vorbei. Hier hast du zwar keine Serviceeinrichtungen, dafür aber Ruhe und viel Platz für dich allein. Sollte dich nach einem ausgiebigen Sonnenbad der Bewegungsdrang packen: Um den See herum führt ein rund 15 Kilometer langer Radweg, auf dem du den Tegeler See in ein bis zwei Stunden umradeln kannst.
Mehr anzeigenSpree: Auf der Insel der Jugend
Keine Sorge, hier hängen nicht nur die coolen Kids herum. Die Insel der Jugend mitten in der Spree liegt zwischen dem Treptower Park und dem Forst Plänterwald und ist im Sommer ein absoluter Lieblingsplatz für Jung und Alt. Du erreichst die Insel zu Fuß über die hübsche Abteibrücke. Ein Weg führt einmal um die Insel herum und überall findest du lauschige Plätzchen für ein Picknick direkt an der Spree. Wer seine Mahlzeit nicht selbst mitbringen möchte, wird im Kulturhaus Insel Berlin fündig. In dem Biergarten kannst du bei Kaffee und Kuchen dem Treiben auf der Spree zusehen oder mit einem kühlen Bierchen in der Hand den Sonnenuntergang genießen. Du suchst mehr Einsamkeit für romantische Zweisamkeit? Dann miete dir auf dem Festland einfach ein Tretboot und fahre ein paar Mal gemütlich um die Insel oder in der Rummelsburger Bucht herum.
Mehr anzeigenWannsee: Lass die Badehose daheim
Wer an den Berliner Wannsee denkt, hat vermutlich direkt das berühmte Strandbad und den Song von Conny Froboess im Kopf. Aber: Wannsee ist mehr als nur baden. Den südwestlichen Stadtteil erreichst du leicht mit der S-Bahn. Einmal angekommen, bist du mitten in der Natur. Besonders sehenswert ist die Pfaueninsel. Vom Düppeler Forst aus nimmst du die Fähre und bist in wenigen Minuten schon drüben auf der Märcheninsel. Der Park auf der Insel gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist wirklich sehenswert: Hier stehen knorrige Bäume, duftende Rosenbüsche, romantische Brücken über kleinen Seen und ein kleines, strahlendweißes Lustschlösschen – mehr Romantik geht nicht. Besonders pittoresk: die Pfauen, die hier frei herumlaufen und dem Eiland in der Havel was Exotisches verleihen. Mitten auf der großen Liegewiese findest du ein kleines Café, das Kuchen, Eis und Bier anbietet. Besonders hungrig? Dann gönne dir ein Steak oder eine Thüringer Rostbratwurst vom Buchenholzgrill – beides wird neben dem Café in einer nostalgischen Grillkutsche zubereitet. Tipp: Besonders schön ist die Insel am Morgen, wenn weniger los ist. Nimm daher schon die erste Fähre um neun Uhr und sichere dir das beste Plätzchen auf der Insel.
Mehr anzeigenEast Side Gallery: Längste Open-Air-Galerie der Welt
Über einen Kilometer Kunst und Geschichte am Stück: An der East Side Gallery tauchst du tief in die Geschichte der Hauptstadt ein. Der längste zusammenhängende Mauerabschnitt wurde in den 90er Jahren von mehr als 118 Künstler:inen aus über 20 Ländern verschönert. Eines der berühmtesten Bilder ist wohl die Kussszene zwischen Gorbatschow und Honecker – das Wandbild mit dem Titel „Mein Gott hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“, besser bekannt als der Bruderkuss, stammt von dem russischen Maler Dimitrij Vrubel. Hole dir unbedingt einen Audioguide oder eine Broschüre und informiere dich über die mehr als 100 Kunstwerke und ihre Aussagen. Stärke dich danach mit einer deftigen Wurstplatte oder einem dampfenden Apfelstrudel in der Spreewirtschaft, die nur wenige Schritte von der East Side Gallery entfernt liegt.
Mehr anzeigenPrenzlauer Berg: Eine Brücke schreibt Geschichte
Gönne dir nach Torjubel und La-Ola-Wellen einen entspannten Nachmittag in einem der schönsten Bezirke in Berlin: Der Prenzlauer Berg hat zwar nicht die großen Sehenswürdigkeiten zu bieten, ist aber trotzdem einen Ausflug wert. Die Bösebrücke ist wohl der geschichtsträchtigste Ort des Viertels. Der Name stammt von dem kommunistischen Widerstandskämpfer Wilhelm Böse, der sich gegen das NS-Regime stellte. Die Brücke war am 9. November 1989 übrigens der erste Ort in der DDR, an dem Menschen offiziell die Grenze passieren durften. Spaziere nach dem Brückenbesuch einmal quer durch Prenzlauer Berg, vorbei am berühmten Mauerpark bis zum weniger bekannten Kollwitzplatz. Am besten kommst du donnerstags hier her, dann findet ein Bauernmarkt statt, wo du nach Herzenslust regionale Köstlichkeiten kaufen kannst. Expertentipp: Kaufe dir im Späti ein kaltes Bier und verbringe ein, zwei Stündchen auf dem Platz und beobachte das Treiben – hier ist einfach immer was los.
Mehr anzeigenMuseumsinsel: Viel Kultur auf wenig Platz
Mitten in der Spree auf einer kleinen Insel zwischen Friedrichswerder und Berlin Mitte liegt die berühmte Museumsinsel, ein echtes Schlaraffenland für Kunst- und Geschichtsfans. Auch wenn diese Museen längst kein Geheimtipp mehr sind, lohnt sich ein Abstecher. Der Komplex besteht aus dem Alten Museum, Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Kolonnadenhof, dem Bode Museum und dem Pergamonmuseum (zurzeit geschlossen). Mit ihrer Vielfalt an Exponanten und wechselnden Ausstellungen gehört die Insel zu den wichtigsten Museumskomplexen in ganz Europa und wurde 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Vom nördlichen "Berliner Festland" gelangst du zu Fuß über die Monbijoubrücke auf die Insel und startest von hier aus deine Erkundungstour durch die architektonisch faszinierenden Museen. Tipp: Statte unbedingt der Nofretete einen Besuch ab. Die über 3000 Jahre alte Büste steht im Nordkuppelsaal des Neuen Museums.
Mehr anzeigenFriedrichshain: Ein mehr als 100 Jahre altes Kino
Verrückte Partynächte, schrille Flohmärkte und Fotomotive an jeder Ecke: Das ist Friedrichshain. Im Sommer lohnt es sich, durch die Straßen zu flanieren und die Atmosphäre des Viertels auf sich wirken zu lassen. Richtig voll wird es an den warmen Tagen im Volkspark. Kein Wunder, hier gibt es Programm ohne Ende: Du kannst inlineskaten, grillen, tanzen oder dir einen Film in dem schönen Open-Air-Kino anschauen. Nimm dir unbedingt Kissen oder Decke mit, dann kannst du es dir auf den Holzbänken so richtig bequem machen. Doch mehr Lust auf ein „richtiges“ Kino? Auch damit wartet Friedrichshain auf. Das kleine Kino Intimes in der Boxhagener Straße wurde 1909 gegründet und bietet eine bunte Mischung aus Arthouse-Filmen und Neuveröffentlichungen. Nach der Vorstellung kannst du im Café Intimes den Film bei einem Kaltgetränk Revue passieren lassen.
Mehr anzeigenLust auf satte Rabatte und freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln? Egal, ob du den Fernsehturm erklimmen oder durch die Museumsinsel stöbern möchtest: Die Berlin Welcome Card ist der perfekte Begleiter für deine Berlinreise. Schon ab 26 Euro erhältst du ermäßigte Eintritte in über 180 Sehenswürdigkeiten. Die Welcome Card ist außerdem dein Freifahrtschein in U-Bahnen, S-Bahnen und Bussen. Und nicht nur das: Auch in vielen Restaurants profitierst du von der Karte. Mobil sein, Kultur entdecken und schlemmen – und das alles mit großzügigen Ermäßigungen. Besser geht's nicht, oder?