'Daumen hoch': Taste für positives Feedback
6 Min. estimated reading time. Written by:

Unser Insel-Abenteuer geht los!

Im Hafen in Rhodos-Stadt beginnt unser Abenteuer. Für einen Tag wollen wir unsere schöne Insel Rhodos hinter uns lassen und uns eine ihrer Nachbarinnen anschauen. Nicht das große und dazu ziemlich weit entfernte Kreta, sondern eine der vielen kleinen Inseln, mit denen die südliche Ägäis gesprenkelt ist. Wir haben die Qual der Wahl: Welche soll es sein? Das idyllische Sými? Das dörflich-ruhige Chálki? Oder doch lieber die Vulkaninsel Nísyros? Mein Mann und ich entscheiden uns für die Überfahrt mit der Fähre nach Sými. Es gilt als eines der schönsten Städtchen der Ägäis und ein Must-See bei jeder Rhodos-Reise. Dabei ist es der Küste der Türkei sogar näher als der griechischen. Mehrmals täglich verkehren Fähren, Ausflugsboote und Speedboote zwischen den beiden griechischen Inseln. Eine knappe Stunde dauert die Überfahrt, dann erscheint der Hafen von Sými-Stadt vor uns. Fischer- und Segelboote ankern unterhalb eines Steilhangs, an dem sich Häuser in Pastellfarben drängen. Ein perfektes griechisches Idyll!

Drei Tage, drei Inseln

Wir haben einen sonnendurchfluteten Tag vor uns. Erst bewundern wir den malerischen historischen Hafen. Den Abstecher zur Oberstadt heben wir uns für später auf. Erst einmal nehmen wir uns ein Taxi und fahren zehn Kilometer zum Kloster Panormitis, das am anderen Ende der Insel dekorativ an einer runden Bucht steht. In der kleinen Kirche des Klosters hinterlassen wir einen Zettel mit einem Wunsch darauf – die Erfolgsquote soll sehr hoch sein.

Zwei kleine Boote treiben im klaren Wasser vor einer kleinen griechischen Stadt. Quelle: Raffaele Amato / EyeEm Mobile GmbH, Raffaele Amato / EyeEm Mobile Gm, Raffaele Amato

Nur hundert Meter entfernt liegt der schönste Strand der Insel, an dem wir eine ausgiebige Badepause einlegen. Später holt uns der Taxifahrer wie vereinbart ab und bringt uns zurück in den Hafen. Wir steigen zur Oberstadt hinauf, genießen die fantastische Aussicht auf die Insel und das Meer und stärken uns dann in der Taverne Vasilis mit köstlichen griechischen Vorspeisen, gegrillten Calamari und Fisch. Dann geht es mit der Fähre zurück nach Rhodos-Stadt – und wir freuen uns, dieses malerische Stückchen Griechenland gesehen zu haben. So gelungen war unser Ausflug, dass es nicht der letzte bleibt: Spontan entschließen wir uns, noch zwei andere Inseln Griechenlands zu erkunden. Beide sind von Rhodos – diesmal von Kamiros-Skala – gut erreichbar. Und tatsächlich werden wir feststellen, dass sie uns noch einmal ganz andere Seiten der griechischen Inseln zeigen. 

Chálki: Wo früher 8.000 Menschen lebten

Zunächst nehmen wir das Boot nach Chálki. Eine Stunde sind wir unterwegs, dann haben wir die Insel erreicht. Trotz der Nähe zu Rhodos wirkt sie still und weltentrückt. Ganz so, als wäre der Tourismus noch nicht erfunden. Wir schlendern durch das Städtchen Emporio. Vor den bunten Häusern treiben Fischerboote im Wasser. Das Dorf ist der einzige noch bewohnte Ort auf der Insel. Nicht zu fassen, dass in der Antike 8.000 Menschen auf Chálki lebten! Wir genießen die Ruhe und schlendern durch das hübsche Dorf. Eine Viertelstunde brauchen wir zu Fuß bis zur nächsten Bucht, die sich gleich hinter dem Leuchtturm versteckt. Hier baden wir im glasklaren Wasser. Später sitzen wir im Ftenagia Beach Restaurant über dem Strand und essen Tintenfisch-Salat und Oliven. Als wir später die Fähre zurück nach Rhodos nehmen, haben wir einen herrlichen, entspannten Tag auf Chálki hinter uns. 

Entdecke Fischerdörfer und versteckte Buchten beim Inselhopping vor Rhodos!

Ein dampfender Krater auf Nísyros

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das ist in Griechenland nicht anders. Nach Sými und Chálki wollen wir auch noch Nísyros sehen. Die Insel liegt am weitesten von Rhodos entfernt, so dass wir erst am Vormittag ankommen. Fast drei Stunden dauert die Überfahrt mit zwei Zwischenstopps. Um Viertel nach elf sind wir am Ziel. Zeit, den Vulkan im Inselinneren zu erkunden! Deshalb haben wir heute Wanderschuhe statt Badesachen dabei. Wir mieten ein Auto, um uns die drei Krater Alexandros, Polyvotis und Stefanos aus der Nähe anschauen zu können. 

Blick auf einen Vulkankrater in steiniger Landschaft. Quelle: Alamy / Dave Porter, Alamy / Dave Porter / mauritius images, Alamy / Dave Porter / mauritius

Die fast runde Insel ist traumhaft schön: Grüne Bergrücken, Olivenhaine, Mandelbäume und über uns tiefblauer Himmel. Wir erreichen den Krater Stefanos und steigen aus. Die Sonne brennt. Intensiver Schwefelgeruch erinnert uns daran, dass dies tatsächlich ein aktiver Vulkan ist, auch wenn sich die Aktivität derzeit auf die beißenden Dämpfe beschränkt. Besucher sollten trotzdem aktuelle Berichte über die Vulkanaktivität im Auge behalten. Wir wandern in den breiten Krater hinab. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, den blubbernden Schlamm und aufsteigenden Dampf aus solcher Nähe zu sehen. 

Nicola: Spaziergang auf dem Kraterrand  

Bei einem Abstecher ins auf dem Kraterrand gebaute Dorf Nikia betrachten wir den Vulkan noch einmal mit Abstand. Wir spazieren durch stille, schattige Gassen und essen im To Kafeneio tou Nicola einen Salat mit Oliven, Schafskäse und frischem, noch warmem Brot. 

Am Nachmittag geben wir den Wagen zurück und gehen an Bord unserer Fähre. Auch wenn wir nur einen halben Tag auf der Insel verbracht haben, war es ein fabelhafter Ausflug. Die wunderschöne Landschaft und die Vulkane haben uns schwer beeindruckt. Am Abend erreichen wir Rhodos. Nach einem außergewöhnlichen Urlaubstag gehen wir an Land. Das Inselhüpfen hat uns gezeigt, wie vielfältig die griechische Inselwelt ist. Die romantischen, in Pastellfarben leuchtenden Dörfer, die schroffen Felsen und verträumten Buchten und nicht zuletzt unsere Wanderung in den Vulkankrater haben uns Lust auf weitere Erkundungen in Griechenland gemacht. 

Stefanie Bisping

Andere Stories

Vorherige Artikel anzeigen
Nächste Artikel anzeigen