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Im Tal der tausend Palmen

Der romantische Strand-Spaziergang bei den Sanddünen von Maspalomas im Süden von Gran Canaria war großartig, aber wir haben etwas zu viel Sonne abbekommen: Gesicht, Arme, Beine, Füße – alles leicht rot, sogar die Ohren und die Nasenspitze. Heute sollten wir das Sonnenbad und die schönsten Strände Gran Canarias meiden. Der perfekte Tag, um etwas mehr über die Wohlfühlpflanze der Kanaren zu erfahren – und ganz nebenbei den Sonnenbrand zu lindern. 

Eine Aloe-Vera-Plantage mit Palmen in einer Hügellandschaft. Quelle: Alamy / Michal Rosak, mauritius images / Alamy / Michal Rosak, mauritius images / Alamy / Micha

Aloe Vera-Plantagen gibt es viele auf Gran Canaria. Eine Handvoll kann man besuchen. Mit dem Mietwagen fahren wir vom Meer die wunderschöne Fataga-Schlucht entlang bis zur Finca Canarias hinauf. Hohe Felswände umgeben die Plantage im malerischen „Tal der tausend Palmen“. Neben der Finca breitet sich ein Meer aus 20.000 kaktusähnlichen Pflanzen aus. Einen grünen Daumen braucht man hier auf den Kanarischen Inseln nicht. „Mineralienreicher Vulkanboden, trockenes, warmes Klima, ab und zu ein wenig Wasser. Das war's“, sagt ein Mitarbeiter. 

Blick von einem Hügel mit Palmen auf die Fataga-Schlucht. Quelle: mauritius images / Reinhard Eisele, mauritius images / Reinhard Eise, Reinhard Eisele

Die Pflanze wird aus ihren eigenen Trieben gezüchtet. Die harten Blätter der kurzstämmigen Gewächse werden rund 40 Zentimeter lang, die Pflanzen sogar bis zu 50 Jahre alt. Nach fünf Jahren kann das erste Mal geerntet werden. Die Heilpflanze stammt ursprünglich aus dem nördlichen Afrika und den Mittelatlantischen Kanarischen Inseln, Madeira und den Kapverdischen Inseln. Mittlerweile wird sie in allen subtropischen und tropischen Regionen der Welt angebaut. Die Aloe Vera der Kanarischen Inseln gilt wegen ihrer hohen Reinheit jedoch als die beste der Welt.

Kleopatra schwärmte von der Pflanze

Woher hat die Pflanze ihre heilende, entspannende Wirkung, von der schon die ägyptische Königin Kleopatra schwärmte? Auf zu AloVeria, einer Aloe Vera-Kosmetikfabrik in Arinaga. Die Besitzer, die beiden Brüder José Antonio und Carlos Marrero, zeigen die Verarbeitung der Pflanzen.

Nahaufnahme von Aloe-Vera-Pflanzen mit gelb-roten Blüten. Quelle: Reinhard Eisele, mauritius images / Reinhard Eisele, mauritius images / Reinhard Eise

Nach der Ernte säubern Arbeiter die Blätter zunächst in riesigen Kunststofftanks mit Wasser und Reinigungsmitteln. Danach werden sie von Maschinen gebürstet, erneut gewaschen und die Spitzen der Blätter abgetrennt. Diese werden in Spezialtanks desinfiziert, leicht erhitzt, eingelagert und kalt gepresst. Bevor die Verarbeitung zu Cremes und Aloe Vera-Gels beginnt, werden die Blätter geschält und das Fruchtfleisch entnommen, aus dem der Saft gewonnen wird. Irgendwie riechen Saft und Gel nach Zwiebelsuppe – wenig romantisch, aber wahr. José Antonio lacht: „Das stimmt. Ist schließlich auch ein Zwiebelgewächs.“

Wohltuend, regenerierend und entzündungshemmend

Es gibt bis zu 300 Aloe-Arten, doch nur zwei davon haben heilende Eigenschaften. Die Aloe Vera, auch ihrem Namen nach die „wahre“ Aloe, ist die effektivste Aloe-Heilpflanze. „Ihre Extrakte enthalten mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe wie Aminosäuren, Vitamine, Mineralien, Enzyme, Polysaccharide und organische Säuren“, erklärt Carlos. Diese konzentrieren sich im Saft des Fruchtfleischs. „Sie spenden der Haut Feuchtigkeit, regenerieren, nähren und schützen sie. Aloe Vera beruhigt nicht nur die Haut, sondern hat sogar eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Wunderbar auch zur Behandlung von Sonnenbränden“, sagt Carlos. AloVeria stellt neben Cremes, Shampoos, Aloe Vera Gel und Sonnenschutz auch Aloe Vera-Säfte zum Trinken her. Ihr Geschmack ist mehr als gewöhnungsbedürftig, soll aber Wohlbefinden und Magenproblemen verbessern.

Die wohltuende Kraft der Pflanzen kennenlernen? Auf nach Gran Canaria.

Aloe Ritual zum Wohlfühlen

Dank der klimatischen Bedingungen wachsen auf Gran Canaria die weltweit reinsten Aloe Vera-Pflanzen. Das nutzt auch die Wellness-Branche. Ein Tipp: Auf der Website der Insel findet man zahlreiche Wellness-Zentren und Spas, in denen die Pflanze zur Anwendung kommt.

Nahaufnahme von zwei Händen, die ein Aloe-Vera-Blatt über einer Holzschüssel teilen. Quelle: Westend61 / skabarcat, mauritius images / Westend61 / skabarcat, mauritius images / Westend61 / s

Wir fahren zum Salobre Hotel Resort & Serenity, der vielleicht besten Adresse, wenn es um Aloe Vera-Wellness auf Gran Canaria geht. Der Name des Wellnesszentrums: Be Aloe. Hier ist der Name Programm, denn man kann zwischen verschiedenen Aloe-Anwendungen wählen.

Romantische Wohlfühlmassage

Die beste für uns wäre heute wahrscheinlich „Aloe Aftersun Back Massage“. Aber wir wollen das ganze Wohlfühl-Programm und entscheiden uns für das „Aloe Ritual“. Den Anfang macht ein Aloe Vera-Drink mit frisch gepressten Orangen. Danach wartet eine 70-minütige Massage auf uns. Es gibt extra 11 Räume dafür. Einer ist für Pärchen reserviert, die gemeinsam massiert werden möchten.  Aber zunächst gibt es ein Peeling, bei dem die abgestorbenen Hautzellen sanft entfernt werden und unreine Haut wieder geschmeidig wird. Es folgt eine angenehme Ganzkörper-Massage mit purer Aloe Vera, während im Hintergrund beruhigende Musik läuft. Tiefenentspannt gehen wir in den Spa-Bereich, der neben einer finnischen Sauna, Dampfbädern und bionischen Duschen sogar über eine Sauerstoffkabine mit 99,998-prozentigem Sauerstoff verfügt. Der krönende Abschluss: Der „Vitality“-Außenpool mit therapeutischen Düsen, Whirlpool-Liegen und tollem Panoramablick auf die umliegenden Berge. 

Die untergehende Sonne strahlt zwischen Aloe-Vera-Blättern hervor. Quelle: mauritius images / Science Photo Library / Wladimir Bulgar, mauritius images / Science Photo

Wer einen romantischen Wohlfühltag auf Gran Canaria einlegen möchte, sollte ihn unter das Motto „Aloe Vera“ stellen. Das stärkt nicht nur die Liebe zu den Kanaren, sondern entspannt auch nachhaltig. 

Redakteur des Horizons-Teams

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