Altstadtbummel mit Genuss im Schokoladen-Paradies Zürich
Schweizer Pralinen von Teuscher – ein Muss in Zürich
Die Schweiz ist weltberühmt für ihre Schokolade und Pralinés. Grund genug, dass mein Freund und ich während unserer Städtereise nach Zürich in die Welt der Schokolade eintauchen wollen. Wir betreten zunächst das Universum von Teuscher, einer der traditionsreichsten und exklusivsten Konfiserien der Schweiz. Die üppige Ladendekoration mit vielen frühlingshaften Kunstblüten lässt uns staunen. Teuscher hält viel auf Tradition und gutes Handwerk. Ich frage die Verkäuferin, was ich denn hier unbedingt probieren müsse, und ihre Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Champagner-Truffes! Die müssen Sie probieren, das ist unsere absolute Spezialität. Die werden mit Moët-Chandon-Champagner hergestellt!“ Die nette Dame reicht uns je ein Champagner-Truffe zum Probieren und uns läuft das Wasser im Mund zusammen ... Ja, diese Pralinen-Kreation ist wohl kaum mehr zu toppen, da sind wir uns einig und kaufen ein Böxli als Geschenk für einen besonderen Anlass. Aber wir haben noch ein anderes Ziel. Wir verabschieden uns und treten an die frische Luft.
Mit Liebe produzierte, exquisite Schokolade
Gleich um die Ecke der Konfiserie Teuscher beginnt die Schlüsselgasse. Sie führt steil hinauf in Richtung der Kirche St. Peter, einem der Wahrzeichen von Zürich – und außerdem die Kirche mit dem größten Zifferblatt Europas. Wir schlendern durch die enge Gasse auf der Suche nach einem besonderen Chocolatier. Nach wenigen Schritten sehen wir auf der rechten Seite ein dezentes Schild, auf dem steht: „Max Chocolatier – Your personal Swiss Chocolatier“. Wir betreten das kleine, langgezogene Ladenlokal und werden freundlich begrüßt. Vor uns steht Frau Jelk, welche uns heute betreut. Sie bittet uns in den hinteren Ladenteil, wo schon verschiedene Pralinen und Schokolade-Stückchen auf einem länglichen Tisch liegen. „Die Firma Max Chocolatier stammt eigentlich aus Luzern“, erklärt uns Frau Jelk gleich zu Anfang.
Das Besondere in jedem Rezept: Heu, Chili, Pflaumen und Whiskey
Frau Jelk ergänzt, dass das Unternehmen dieses Jahr bereits sein zehnjähriges Jubiläum feiern könne. Der hübsche Laden hier in Zürich, in dem wir sind, existiert aber erst seit etwa vier Jahren. Die Manufaktur befinde sich in bester Lage in Luzern, wo nur wenige Mitarbeiter die Köstlichkeiten aus Chocolate herstellen. Und jetzt geht es los: Frau Jelk legt uns kleine, quadratische, mit Milchschokolade überzogene Plättchen vor. Sie sind mit einer hauchzarten Masse gefüllt und wir sollen raten, woraus die Füllung besteht. „Irgendetwas mit Karamell?“ „Ja, da sind Sie auf der richtigen Spur“, lächelt Frau Jelk. „Aber der Karamellgeschmack ist verfeinert mit ... einem Aroma aus Heu!“ Jetzt möchte ich natürlich wissen, wie das Heu in diese Praline gelangt. Das sei ganz einfach: Die Sahne für das Karamell werde mit Bergheu in Bio-Qualität aufgekocht und das könne man dann schmecken. Wir probieren weiter und arbeiten uns vor zu Gin-Pralinen, Chili-Schokolade, Whiskey-Truffes und Pralinen gefüllt mit Cassis-Veilchen oder einer Rosenöl-Himbeermischung. Ganz klar: Wir sind im Schokoladenhimmel!
Biologische Zutaten und eine Schweizer Kuh namens „Pralina“
Als nächstes reicht uns Frau Jelk geröstete, karamellisierte Haselnüsse aus dem Piemont in einem Schokoladenmantel aus 68-prozentiger Madagaskar-Schokolade. Sie sind knackig und nicht so süß wie herkömmliche Milchschokolade. Vor uns steht ein Glas, beschriftet mit „Java“. Im Glas sind kleine, flache, runde Schokoladendrops. „Das ist Kuvertüre“, erzählt uns Frau Jelk, „eine Grundzutat vieler Rezepte.“ Dann reicht sie uns Herzpralinen, die Max Chocolatier extra zum Muttertag hergestellt hat. Sie sind weiss und rot und jeweils mit einer Ganache gefüllt – der Füllung, die auch in jedem Truffe zu finden ist. Was mich jetzt verblüfft, ist die Erklärung von Frau Jelk, dass die Konfiserie nur Zutaten in Bio-Qualität benütze. Außerdem besäße Max Chocolatier in der Nähe von Luzern auch eine eigene Milchkuh: sie heiße passenderweise „Pralina“. Mit einem großen Lachen verabschieden wir uns von Frau Jelk und bedanken uns für diese wunderbaren eineinhalb Stunden. Wir streifen noch kurz durch den Laden mit all seinen wunderbaren Schokoladen Geschenken und treten dann auf die Schlüsselgasse.
Abschluss der Schokoladentour im Zeughauskeller
Wegen des kalten Windes, der uns draußen empfängt, spazieren wir zum Zürcher Bellevue. Hier trinken wir im plüschigen, gemütlichen Café Felix eine exquisite Heiße Schokolade, die eine der besten der Stadt sein soll und ihrem Ruf absolut gerecht wird! Danach reicht es aber mit dem Süßen. Wir schlendern zurück über die Quaibrücke zum Paradeplatz und belohnen uns mit einem deftigen Abendessen im stadtbekannten, traditionellen Zeughauskeller.
Unser Fazit: Es lohnt sich, mal hinter die Kulissen einer edlen Schokoladenmanufaktur zu schauen – und zwar nicht nur wegen all der Kostproben. Ein Erlebnis, dass uns die Kunst der Pralinenherstellung noch mehr wertschätzen lässt.