'Daumen hoch': Taste für positives Feedback
4 Min. estimated reading time.

Tag 1 – Inspiriert, ausgestattet und gestärkt für eine waschechte Bohème-Party

11 Uhr: Auf zu den Drehorten von Babylon Berlin 

Du liebst die Bestseller-Krimis rund um Gereon Rath, der im historischen Berlin ermittelt? Oder die mitreißende Serie „Babylon Berlin“, die Regisseur Tom Tykwer aus den Romanen geschaffen hat? Dann beginnt die Zeitreise mit Arne Krasting, selbst ein glühender Fan der Goldenen 20er. Er kennt alle Schauplätze und lässt während seiner Stadtführungen mit Filmausschnitten auf dem iPad jene aufregende Zeit wieder auferstehen. Im authentischen Outfit führt er durch das historische Berlin und begeistert auch diejenigen, die weder Buch noch Serie kennen.

14:30 Uhr: Vintage-Outfits und Accessoires shoppen 

Jetzt wird es Zeit, sich selbst zu verwandeln: in eine glamouröse Diva oder frivole Revuetänzerin, einen Gentleman, Gigolo oder Gangster. In der 20er-Jahre-Boutique „Le Boudoir“  kannst du nach den passenden schicken Kleidern und Anzügen, Perlenketten, Monokeln, Hosenträgern oder federbesetzten Stirnbändern stöbern. Hier können Outfits auch ausgeliehen werden. Viele weitere Adressen für eine 20er-Shoppingtour sowie einige Kostümverleihe und Friseursalons für die perfekte Wasserwelle findest du online auf der Webseite von Bohème Sauvage, dem 20er-Jahre-Portal von Veranstalterin Else Edelstahl, die deutschlandweit die gleichnamige, unter Kennern bekannte Partyreihe organisiert.

Ein Mädchen stöbert in Kleidung an einer Kleiderstange. Quelle: Becca McHaffie

19 Uhr: Mondänes Dinner in Clärchens Ballhaus 

Hohe Decken und Fischgrätenparkett, dazu Gold und Glitzer an den Wänden: In Clärchens Ballhaus scheint die Zeit seit 1913, als das Etablissement eröffnet wurde, stehengeblieben zu sein. Rings um die Tanzfläche speisen Gäste an weiß eingedeckten Tischen. Gespeist werden wie in den 20ern herrlich unprätentiöse, deutsche Klassiker: Etwa hausgemachte Rinderbuletten mit Kartoffelsalat, Königsberger Klopse an Kartoffelpüree und Kapernsauce oder Zitronen-Pfeffer-Kabeljau. Bald soll auch der Spiegelsaal mit einer imposanten Stuckdecke im ersten Stock als Restaurant eröffnet werden – es lohnt sich, für Updates und Tischreservierungen die Webseite im Blick zu behalten. Wer möchte, bleibt auch zum Tanzen direkt hier. Etwa zu Disco-, Salsa- oder Swing-Tanzkursen im großen Spiegelsaal ab 18:30 Uhr oder zu offenen Tanzabenden ab 21 Uhr mit DJs.

21:30 Uhr: Eine Hommage an das Nachtleben der Goldenen Zwanziger

Bohème Sauvage ist nicht irgendeine Party, sondern eine perfekt inszenierte Reise in eine vergangene Ära. Einmal im Monat wird eine Nacht lang gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe: mit stilechten Outfits und Burlesque-Bühnenprogramm, Glücksspiel und Absinth, Swing und Tango. Der Abend beginnt mit einer Tanzstunde für diejenigen, die noch die passenden Schritte lernen möchten. Freestyle tanzen geht aber auch.

Füße von Männern und Frauen beim Tanzen auf einer Party. Quelle: India Herlem
Lass dich mitreißen, ins Berlin von vor 100 Jahren.

Tag 2 – Mit jazzigem Start in eine andere Kinoära

12 Uhr: Berliner Jazzbrunch mit Livemusik 

Das opulente Langschläferbuffet, ein Glas Crémant und jazzige Livemusik wecken nach durchfeierter Nacht die Lebensgeister. Im Ellington Hotel, einst „Haus Nürnberg“, spielten schon Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und der namensgebende Duke Ellington. Die sanfte Renovierung vor einigen Jahren hat den Charme des denkmalgeschützten Hauses, seine auffällige Fassade und historische Details im Inneren bewahrt.

Ein Mann spielt Jazz Musik mit seinem Saxophon. Quelle: Alina Belkina

16 Uhr: Filmgeschichte in der Deutschen Kinemathek erleben

Am Potsdamer Platz entführt die Deutsche Kinemathek in die Zeit der wilden Zwanziger, als die Hauptstadt Filmdiven wie Lil Dagover oder Marlene Dietrich hervorbrachte. Letzterer ist ein ganzer Ausstellungsbereich mit Fotos und Garderobe gewidmet. Wer noch weiter durch die Filmhistorie reisen will, setzt den Spaziergang durch das Museum fort bis in die Gegenwart.

Alte Filmstreifen am Boden vor einem vollen Bücherregal. Quelle: John Moeses Bauan

19:30 Uhr: Kurztrip in die Kinogeschichte

Was könnte es Schöneres geben, als nach einem so aktiven Wochenende in einen gemütlichen Sessel zu sinken und einen Film zu schauen? Stilecht geht das Wochenende im Kino Babylon in Berlin-Mitte zu Ende, das sich in einem denkmalgeschützten, 1928/29 erbauten Gebäude befindet. Am Originalstandort erhalten geblieben ist auch die Kino-Orchester-Orgel mit 913 Orgelpfeifen sowie 34 Effekten – das sind vielseitige Geräusche, die zur Begleitung eines Stummfilms benötigt werden. Jeden Abend vor dem regulären Hauptfilm greift Anna Vavilkina, eine am Moskauer Konservatorium ausgebildete Organistin, in die Tasten – der perfekte Abschluss für den goldenen Kurztrip Berlin.

andere stories

Vorherige Artikel anzeigen
Nächste Artikel anzeigen