10 Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura, die du gesehen haben solltest
Isla de Lobos: Wilde Insel mit Traumstränden
Wer die wilde Insel La Graciosa vor Lanzarote besucht hat, wird einen Tagesausflug zur Insel Lobos begeistern. Mit einer Fläche von rund fünf Quadratkilometern ist sie die kleinste und wildeste der Kanarischen Inseln. Früher war die Insel Lobos eine Oase für Robben und ein Rückzugsort für Piraten. Doch den Fischern von Fuerteventura waren die Seehunde ein Dorn im Auge. Schließlich mussten sie mit ihnen um die Fischbestände konkurrieren. So erinnert heute nur noch der Name Isla de Lobos (Robbeninsel) an die ursprünglichen Bewohner der Insel. Aber auch ohne die niedlichen Robben ist und bleibt sie eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras.
Die Fährfahrt von Corralejo dauert weniger als eine halbe Stunde. In diesem Naturschutzgebiet sind maximal 200 Besucher pro Tag zugelassen. Deshalb solltest du die kostenlose Zugangsgenehmigung spätestens fünf Tage vor deinem geplanten Besuch beantragen. Vergiss auch nicht, rechtzeitig ein Ticket für die Überfahrt zu buchen. Dein Besuch auf der Isla de Lobos ist auf maximal vier Stunden begrenzt, um die Natur zu schützen. Genug Zeit, um auf dem Camino del Faro zu wandern, der dich in zwei Stunden rund um die Insel und vorbei am Leuchtturm von Puerto Martiño führt. Am schönen Strand Playa de la Concha kannst du dich vom Wandern erholen und baden. Für leckere kanarische Spezialitäten empfehle ich dir das Chiringuito Lobos Antoñito El Farero in der Nähe des Hafens. Direkt vor dem Restaurant befindet sich übrigens auch der meistfotografierte Ort der Insel Lobos: Puertito Isla de Lobos.
Mehr anzeigenDünen von Corralejo: Wüsten-Feeling auf Fuerteventura
Die Sanddünen im Nationalpark Corralejo, auch El Jable genannt, gehören zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura. Das Naturschutzgebiet liegt im Norden der Insel, etwa sechs Kilometer östlich der Hafenstadt Corralejo im Verwaltungsbezirk La Oliva. Von hier aus verkehren täglich mehrere Fähren zwischen Fuerteventura und Lanzarote. Ob man nur für einen Tagesausflug nach Fuerteventura kommt, oder länger auf der Insel verweilt, kaum ein Weg führt an den Wanderdünen vorbei. Vom Stadtzentrum in Corralejo aus erreichst du diesen magischen Ort in etwa einer Stunde Fußmarsch. Alternativ kannst du dir einen E-Scooter schnappen, den Bus 6 nehmen oder kostenlos am Rand der Straße FV-1a parken. Dort angekommen, breitet sich ein scheinbar endloses Meer aus feinem, gold-weißem Sand vor dir aus. Kaum zu glauben, dass diese Mini-Wüste durch die Zersetzung von Muscheln und Schneckengehäusen aus dem Meer entstanden ist. Auf rund 20 Quadratkilometern findest du hier neben seltenen Pflanzen und Tieren die wohl schönsten Strände Fuerteventuras: die Grandes Playas de Corralejo. Neben Wind- und Kitesurfer:innen erblickst du in der Ferne die Isla de los Lobos und Lanzarote. Die beste Zeit, Fuerteventura zu besuchen, ist im November, wenn das International Kite Festival im Nationalpark von Corralejo stattfindet. Die großen Drachen verleihen der Dünenlandschaft einen magischen Zauber.
Mehr anzeigenWusstest du, dass es auf Fuerteventura Strände gibt, die mit Popcorn übersät sind? Ich meine nicht den herkömmlichen Puffmais aus dem Kino, sondern Rhodolithen. Das sind versteinerte Kalkalgen vom Meeresgrund. An mehreren Orten in La Oliva, zum Beispiel am Küstenweg zwischen Corralejo und den Dunas de Corralejo, sowie an der Playa El Mejillón findest du dieses faszinierende Naturphänomen. Übrigens: Draufbeißen oder mitnehmen hat unangenehme Folgen – entweder einen Zahnarztbesuch oder eine Beschlagnahmung am Flughafen.
El Cotillo: Uriges Fischerdorf und Surf-Mekka
Wenn es eine Sehenswürdigkeit auf Fuerteventura gibt, die mein Herz im Sturm erobert hat, dann ist es das ehemalige Fischerdorf El Cotillo in der Gemeinde La Oliva. Heute lebt der Ort zwar nicht mehr vom Fischfang, hat sich aber seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Immer mehr Tourist:innen, vor allem Surfer:innen, zieht es nach El Cotillo. Kein Wunder: Der stetige Passatwind an der Nordwestküste ist ideal zum Wellenreiten. Außerdem machen viele kleine Boutiquen mit Kunsthandwerk aus Fuerteventura den Ort zu einem Must-see, zum Beispiel LAPA Studio. Neben den Surfschulen kann sich auch die Gastronomie durchaus sehen lassen: Stärke dich morgens in der Smoothie und Fruit Bar, brunche im Triton's Coffee Lab und genieße im Restaurante La Vaca Azul oder Pez Gordo ein leckeres Abendessen mit Meerblick.
Mein absolutes Highlight in El Cotillo ist einer der schönsten Strände Fuerteventuras: Playa de la Concha. Das türkisblaue Wasser auf strahlend weißem Sand wird sicherlich auch deinen Urlaub versüßen. Von hier aus ist es nur ein halbstündiger Spaziergang zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Fuerteventuras, dem Faro del Tostón. Der rot-weiße Leuchtturm ist nicht nur ein schönes Fotomotiv, sondern bringt dir im dazugehörigen Museum auch die traditionelle Fischerei Fuerteventuras näher. Wenn du lieber den Surfern:innen zuschauen möchtest, spaziere einfach zum Castillo de El Tostón am südlichen Ortsrand. Von hier aus genießt du sowohl den besonderen Panoramablick auf den Surfstrand von El Cotillo als auch atemberaubende Sonnenuntergänge, zum Beispiel bei einem Cocktail im NaNa.
Du liebst malerische Fischerdörfer wie El Cotillo? Dann empfehle ich dir auch einen Abstecher nach Las Playitas. Lass dich von den verwinkelten Gassen und dem wunderschönen Leuchtturm Faro de la Entallada im maurischen Stil verzaubern.
Mehr anzeigenCalderón Hondo: Vulkankessel mit pelzigen Bewohnern
Schonmal einen Vulkan von innen gesehen? Wenn nicht, hast du auf Fuerteventura die perfekte Gelegenheit dazu. Der 278 Meter hohe Vulkankessel Calderón Hondo erlaubt dir tiefe Einblicke in sein Inneres – natürlich gefahrlos. Diese Sehenswürdigkeit im Norden Fuerteventuras liegt nur wenige Kilometer von den Ferienorten Corralejo oder El Cotillo entfernt. Vom Parkplatz am Camino Calderas aus erreichst du ihn in einer 30-minütigen Wanderung. Nach dem letzten steilen Stück gelangst du zur Aussichtsplattform am Rande des hohlen Vulkankessels. Dort erwarten dich lauter kleine Streifenhörnchen, die sich längst an Tourist:innen gewöhnt haben. Einem Selfie mit den drolligen Tierchen steht also nichts im Wege. Das Farbenspiel im Inneren des Kessels ist nicht die einzige beeindruckende Aussicht von hier oben. Bei klarem Wetter kann man den gesamten Norden der Inseln überblicken und in der Ferne vielleicht sogar die Wanderdünen von Corralejo erkennen.
Warum ist dieser Ort auf Fuerteventura so wichtig? Calderón Hondo erinnert eindrucksvoll an den vulkanischen Ursprung Fuerteventuras, dessen Entstehung mehr als 20 Millionen Jahre zurückliegt. Das letzte Mal brach der Vulkan vor etwa 15.000 bis 30.000 Jahren aus und schläft seitdem friedlich.
Mehr anzeigenMirador de Sicasumbre: Astronomische Aussichten
Sternengucker:innen aufgepasst: Diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit im Süden Fuerteventuras solltest du dir nicht entgehen lassen. Dank seiner Höhe von rund 447 Metern siehst du vom Mirador de Sicasumbre die Ost- und Westküste gleichzeitig. Der Aussichtspunkt liegt etwa auf halber Strecke zwischen dem Surferort La Pared und Pájara an der FV-605. Der Aufstieg vom Parkplatz ist mit rund 35 Metern kurz und nicht allzu anspruchsvoll. Tagsüber ist der Ausblick auf die Berglandschaft und das Meer einfach einzigartig. Seit einigen Jahren ist der Aussichtspunkt aber vor allem bei Astronomie-Fans beliebt. Warum das so ist? An diesem Ort wurden 2014 mehrere Stationen eröffnet, an denen man Fotoapparate, Teleskope und Kameras aufstellen kann. Auf Informationstafeln erfährst du, welche Sterne du von hier aus zu welcher Jahreszeit sehen kannst. Am besten kommst du bei Neumond, um einen einzigartigen Blick auf den Sternenhimmel über dir zu haben – bei absoluter Dunkelheit um dich herum. Für mich ist der Aussichtspunkt Sicasumbre ganz klar einer der besten Orte für Outdoor-Aktivitäten auf Fuerteventura!
Mehr anzeigenPlaya de Cofete: Wilder Strand mit Bergpanorama
Wer glaubt, die besten Aussichtspunkte der Kanareninsel schon gesehen zu haben, wird auf der südlichen Halbinsel Jandía eines Besseren belehrt. Der Mirador de Cofete ist einer der schönsten Orte auf Fuerteventura und wird dich garantiert ins Staunen versetzen. Zunächst fährst du vom südlichsten Ort Morro Jable auf einer Schotterpiste durch den Naturpark Jandía. Dein Mietwagen sollte deshalb unbedingt gegen Schäden auf Schotterpisten versichert sein. Am Aussichtspunkt angekommen, überblickst du eine der majestätischsten Sehenswürdigkeiten Fuerteventuras: die Playa de Cofete. Der Strand ist stolze zwölf Kilometer lang und wegen der Unterströmung zum Baden etwas zu gefährlich. Wenn du dich an der herrlichen Aussicht satt gesehen hast, fährst du weiter in Richtung Strand. Spaziere bei tosenden Wellen am Playa de Cofete entlang und mache noch ein paar Erinnerungsfotos. Lasse dir auf dem Rückweg die frischen Meeresfrüchte in Morro Jable nicht entgehen, zum Beispiel im Restaurante La Farola del Mar.
Mehr anzeigenGanz in der Nähe der Playa de Cofete befindet sich ein geheimnisvoller Ort: Casa Winter. Der deutsche Ingenieur Gustav Winter ließ die Villa Winter kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erbauen. Bis heute ranken sich viele Spekulationen um dieses Anwesen. Winter hatte Verbindungen zur NSDAP und arbeitete seit 1915 an Projekten auf Gran Canaria und Fuerteventura. Angeblich wollte er vor Fuerteventura einen geheimen U-Boot-Hafen bauen. Auch soll die Villa Winter den Nazis zeitweise als Unterschlupf gedient haben. Gerüchteküche hin oder her: Diese Sehenswürdigkeit im Parque Natural Jandía ist auf jeden Fall einen kurzen Stopp wert.
Barranco de las Peñitas: Die goldene Schlucht
Wandern ist dein Ding? Dann lassen zwei Top-Attraktionen an der Westküste dein Herz höherschlagen. Dank der kurzen Entfernung kannst du sie auch gut miteinander kombinieren. Zuerst erkundest du die Schlucht Barranco de las Peñitas, ein etwa sechs Kilometer langes Wandergebiet im Naturpark Betancuria. Sie wird oft als das schönste Tal der Insel bezeichnet. Früher floss hier einer der mächtigsten Wasserläufe Fuerteventuras durch. Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Nur die Form und die Größe der Schlucht lassen noch erahnen, welche Wassermassen hier am Werk waren. Der Barranco de las Peñitas ist nur zu Fuß von einem Parkplatz in der Nähe der Casa de la Naturaleza zu erreichen. Die goldenen Felsen und die karge Landschaft wirken wie ein von einem anderen Stern. Auf deiner Wanderung kommst du an einer kleinen weißen Kapelle vorbei und wenn du Glück hast, findest du sogar den versteckten Felsenbogen Arco de las Peñitas – beides schöne Fotomotive!
Sind deine Beine noch fit? Dann fahr weiter zu den Ajuy-Höhlen, die etwa eine halbe Stunde weiter westlich an der Küste liegen. Die bis zu 600 Meter tiefen Höhlen Cuevas de Ajuy liegen an der Playa de los Muertos. Hier beginnt die Wanderung entlang der Steilküste zur schwarzen Bucht Caleta Negra, wo sich die Höhlen befinden. Piraten sollen die Höhlen von Ajuy einst als Versteck und Lager genutzt haben. Die unglaublichen Felsformationen sind etwa 70 Millionen Jahre alt und stehen unter Naturschutz. So viel Sightseeing macht hungrig. Bevor es also zurück zur Unterkunft geht, empfehle ich dir den fangfrischen Fisch im Restaurant La Pescadora Ajuy.
Mehr anzeigenMuseo de Queso Majorero: Das Erbe der Ziegen
Wenn du Fuerteventura erkundest, wirst du schnell feststellen, dass die Ziegen zu den wichtigsten Bewohnern der Insel gehören. Man findet nicht nur Ziegenstatuen, zum Beispiel am Mirador de Sicasumbre, sondern kommt auch immer wieder an lebenden Exemplaren vorbei. Kein Wunder, denn die pelzigen Geschöpfe sind für den typischen Käse der Insel verantwortlich: den Queso Majorero. Wer diese Köstlichkeit noch nicht probiert hat, sollte unbedingt das Majorero Käse-Museum im kleinen Ort Antigua besuchen. Im Wohnhaus des Müllers neben der schönen Windmühle erhältst du einen interessanten Einblick in die Ziegenarten und die Herstellung des leckeren Ziegenkäses mit der roten Rinde. Kinder können sich sogar an einem interaktiven Melkgerät versuchen. Schlendere nach dem Besuch im Museum noch durch den schönen Kakteengarten mit Café und decke dich im Museumsladen mit regionalen Produkten für dich und deine Lieben zu Hause ein.
Du möchtest noch tiefer in die Geschichte der Majoreros, der Ureinwohner Fuerteventuras, eintauchen? Das Museumsdorf La Alcogida in Tefía bietet dir einen Einblick in das frühere Leben der Insel.
Mehr anzeigenBetancuria: Die koloniale Vergangenheit der Insel
Wer noch mehr historische Stätten auf Fuerteventura besichtigen möchte, sollte das nahe gelegene Betancuria besuchen. Betancuria ist so bedeutend für die Geschichte der Insel, dass man es in jedem Reiseführer über Fuerteventura findet. Im Mittelalter war das grüne, idyllische Dorf die Hauptstadt Fuerteventuras. Im Jahre 1834 wurde es von Antigua abgelöst und seit 1860 ist Puerto del Rosario (früher Puerto de Cabras, also Ziegenhafen) die Hauptstadt der Insel. Kein Geringerer als der spanische Eroberer der Insel, Jean de Béthencourt, gründete Betancuria im Jahr 1404. Die Architektur erinnert noch heute an diese Zeit, obwohl Piraten den Ort im 16. Jahrhundert fast vollständig zerstörten. Nach aufwendiger Restaurierung wurde das ursprüngliche Stadtbild mit seiner kolonialen Pracht wiederhergestellt. Im Zentrum gibt es viel zu sehen, unter anderem das Archäologische Museum von Betancuria. Beeindruckend ist auch die Kirche Iglesia de Santa María, eine Mischung aus Mudéjar-Stil, Barock und Renaissance. Ein ausgezeichnetes Mittagessen in rustikaler Atmosphäre wird dir im alten Bauernhaus Casa Santa Maria serviert.
Mehr anzeigenPlaya de Sotavento: Sandbank und Lagune mit Karibik-Flair
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Dass es auf der Halbinsel Jandía im Süden der Insel wunderschöne Strände gibt, weißt du spätestens seit der sechsten Sehenswürdigkeit, der Playa de Cofete. Doch auf vergleichsweise kleinem Raum gibt es noch viel mehr Sehenswertes zu entdecken. Das ehemalige Fischerdorf Morro Jable ist ein idealer Ausgangspunkt für ein paar Tage auf der Halbinsel Jandía, wenn man nicht in den Hotelburgen in Costa Calma nächtigen möchte. Ob man an der endlos langen Playa del Matorral faulenzen, exotische Tiere im Oasis Park bestaunen, im Parque Natural Jandía die Natur genießen oder den höchsten Berg Fuerteventuras, den Pico de la Zarza, erklimmen möchte – von Morro Jable aus ist man überall schnell.
Mein absolutes Highlight in der Nähe von Morro Jable ist die Playa de Sotavento de Jandía. An diesem fünf Kilometer langen Sandstrand weht immer etwas Wind, deshalb trifft man hier viele Wind- und Kitesurfer:innen. Er teilt sich in zwei kleinere Strände: Risco del Paso und Playa de la Barca. Am besten kommst du bei Ebbe und parkst bei der Surfschule Ion Club. Bei Ebbe wird dir klar, warum dieser Strand zu den schönsten Orten der Insel zählt. Dann erstreckt sich vor dem Strand eine kilometerlange Sandbank. Es entsteht eine Lagune mit flachem, türkisblauem Wasser, in der Kinder gerne baden. Ringsherum siehst du Dünen und Berge. Bei Sonnenuntergang spiegeln sich die Farben des Himmels in der Lagune – ein unvergessliches Urlaubserlebnis. Noch ein Wow-Moment gefällig? Vom Mirador del Salmo hast du einen tollen Panoramablick über den Strand von Sotavento.
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