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Von Vlora bis Ksamil: Albaniens Strände mit Karibik-Flair

Wenn du Strandurlaub in Italien und Griechenland liebst, bist du an Albaniens Küste goldrichtig. Die albanische Riviera im Südwesten des Landes liegt am Ionischen Meer und kann Sardinien oder Ibiza locker das Wasser reichen. Der schönste Teil startet in der Nähe der Stadt Vlora, dort wo die Adria auf das Ionische Meer trifft. Von diesem Teil der Albanischen Riviera aus bestaunst du einen prachtvollen Strand nach dem anderen, während du in Richtung Süden fährst. Starte am Palasa-Strand und arbeite dich bis zum Livadi-Strand bei der Stadt Himara vor. Auf deiner Reise sollte meiner Meinung nach kein Weg am Gjipe-Strand vorbeiführen. Der beinahe unberührte Strand mit weißem Sand ist nur durch einen 30-minütigen Fußmarsch zu erreichen. Aber genau das macht den Albanien-Urlaub zum Geheimtipp: Natur pur gibt es noch in Hülle und Fülle. Ein weiteres Highlight der albanischen Riviera ist der Dhërmi-Strand, den du ebenfalls auf dem Weg nach Himara findest. Hier vergisst du schnell, dass du nicht etwa an einem Karibik-Strand gelandet bist. Etwas weiter südlich erstreckt sich der schöne Jale-Strand, der zum Verweilen und Baden einlädt. Wenn du glaubst, die schönsten Strände nun bereits gesehen zu haben, wirst du am südlichsten Ende der Küste vom Badeort Ksamil überrascht. In Ksamil erwartet dich blendend türkisblaues Meer in vielen kleinen und größeren Buchten, unter anderem am Ksamil-Strand aus Sand und Kiesgemisch. Im Sommer ist die Bucht rund um Ksamil gut besucht. Besonders Einheimische schätzen das Kleinod an ihrer Küste, aber es kommen auch viele Tourist:innen. Günstige Angebote für Hotel und Verpflegung sind hier nämlich auch in der Hauptsaison zu ergattern. Auf den vier unbewohnten Ksamil-Inseln, die mit dem Boot einfach zu erreichen sind, findest du trotzdem wahre Ruheoasen für eine Schnorchel-Expedition. Von den Inseln blickst du übrigens direkt auf die griechische Insel Korfu. Dich reizt ein kurzer Abstecher nach Griechenland? Dann setze mit der Fähre von Saranda nach Korfu über – der perfekte Tagestrip oder vielleicht die zweite Etappe deiner Rundreise durch mehrere Länder?

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Ein kleiner Strand mit türkisblauem Meer in Ksamil, Albanien.
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Vom Blauen Auge zum Gipfel Korab: Nationalparks und Berge

Du suchst Abwechslung vom Strand? Etwa 30 Autominuten von der Hafenstadt Saranda entfernt, befindet sich eine Sehenswürdigkeit wie keine andere: Syri i Kaltër – auch blaues Auge oder Blue Eye genannt – ist eine unterirdische Bergquelle, die in einen intensiv blauen See hinein sprudelt. Verbunden mit einer kleinen Wanderung kannst du hier wunderbar entspannen und an heißen Sommertagen baden. Die circa zwölf Grad frische Wassertemperatur des Bergsees ist jedoch nichts für Zimperliche. Wenn du im Urlaub lieber Bergluft schnupperst, als am Meer zu liegen, solltest du unbedingt einen Abstecher zu den albanischen Alpen im Norden machen. Insgesamt 70 Prozent des Landes besteht aus Bergen – ein Paradies zum Wandern und Ski fahren. Der höchste Gipfel Korab an der Grenze zu Nordmazedonien misst beeindruckende 2.764 Meter. Der Berg lässt sich von beiden Ländern aus besteigen; ab Albanien empfiehlt sich der beschauliche Ort Radomirë als Basis. Zwei Tage solltest du hier mindestens einplanen – einen zum Aufstieg, einen zur Erholung. Der Ausblick von oben ist ein garantiertes Highlight in jedem Albanien-Urlaub. Aktivurlauber und Wanderlustige sind in den 14 Nationalparks des Landes ganz in ihrem Element. Besonders empfehle ich dir eine Bootsfahrt auf dem Koman-Stausee und eine Wanderung durch den Teth-Nationalpark zu den Grunas-Wasserfällen. Wer gerne Ski läuft, findet in der Nähe der Stadt Korçë, das auch als das Paris von Albanien bekannt ist, die mitunter günstigsten Skiresorts in Europa. Zu den beliebtesten Skiorten gehört zum Beispiel Bigëll. Hier kann man Wintersport mit der ganzen Familie genießen, ohne dass der Geldbeutel große Schäden erleidet.

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Syri i Kaltër, das blaue Auge ist eine der besten Sehenswürdigkeiten in Albanien.
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Von Isolation zum Weltkulturerbe: Albaniens Sehenswürdigkeiten

Du fragst dich warum Albanien noch ein Geheimtipp unter den Urlaubszielen ist? Die packende Geschichte des Landes gibt Aufschluss darüber. Das streng kommunistische Regime von Diktator Enver Hoxha isolierte das Land über 50 Jahre lang. Mehr als 170.000 pilzförmige Bunker im ganzen Land, die zum Schutz vor „kapitalistischen Feinden“ errichtet wurden, erinnern bis heute an seine Herrschaft. Einige davon sind mittlerweile beliebte Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Bunker Bunk'art und Bunk'art 2 in Tirana. Nach dem Kosovo-Krieg öffnete sich das Land im Jahr 1999 langsam für den Tourismus und seither ist viel passiert. Heute ist Albanien ein sicheres Reiseland mit hilfsbereiten und aufgeschlossenen Einheimischen. Viele der älteren Generation wanderten nach Italien oder Deutschland aus und sprechen die Sprachen auch nach ihrer Rückkehr noch. Die jüngere Generation lernt in den Schulen Englisch. Die jahrzehntelange Abschottung des Landes hat auch etwas Gutes: Geschichtsfans finden in Albanien viele außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten, die zum Staunen verleiten. Malerische Dörfer wie Berat, die Stadt der tausend Fenster, und Gjirokastra, die Stadt der tausend Stufen, schicken Reisende auf eine Zeitreise. Das Märchendorf Gjirokastra liegt rund 55 Kilometer von der Küstenstadt Saranda entfernt. Hier kannst du neben den typischen Häusern mit pyramidenförmigen Dächern auch Moscheen aus osmanischer Zeit und eine alte Burg besichtigen. Das 2.000 Jahre alte Berat erreichst du in einer Autostunde von Tirana aus. Neben der Kleinstadt Kruja ist Berat das beliebteste Ziel, zu dem man von der Hauptstadt aus einen Tagestrip machen kann. Entdecke zum Beispiel den 400 Jahre alten Bazar, auf dem du albanische Kultur erlebst und sicher das ein oder andere Mitbringsel findest. Die antike Stadt und UNESCO-Weltkulturerbe Butrint mit venezianischen, griechischen, römischen und byzantinischen Ruinen gilt als der bedeutendste archäologische Park des Landes. Butrint erreichst du übrigens auch mit dem Bus, der die Badeorte Saranda und Ksamil verbindet.

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Das Dorf Berat bei Tirana gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe in Albanien. Quelle: Milos Kubus
Entdecke das Traumziel Albanien, solange es noch ein Geheimtipp ist.
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Prunkvolle Moscheen und trendige Cafés: Die pulsierende Hauptstadt Tirana

Das bunte und quirlige Tirana muss sich keinesfalls hinter anderen europäischen Metropolen verstecken. Die Hauptstadt Albaniens darf als kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum des Landes also nicht in deinem Reiseprogramm fehlen. Wer Tirana durch die Erzählungen von Einheimischen kennenlernen möchte, macht am besten eine der beliebten Free-Walking-Tours. So verschaffst du dir einen guten Überblick über die wichtigsten Ecken der Stadt und hörst interessante Anekdoten. Bekannt ist die Hauptstadt Tirana für zahlreiche Kunstgalerien und spannende Museen, wie das Historische Nationalmuseum oder das House of Leaves. Tauche in dieser ehemaligen Zentrale des kommunistischen Geheimdienstes in vergangene Zeiten ein und entdecke ein ganz anderes Albanien. Das ehemalige Enver-Hoxha-Museum gleicht einer Pyramide, von der du eine schöne Aussicht auf die umliegende Gegend hast. Ein besonderes Highlight der Stadt ist die prachtvolle Et’hem-Bey-Moschee im Zentrum. Rund die Hälfte der Einwohner Albaniens sind heute Muslime. Erst seit 1992 ist in dem Land wieder Glaubensfreiheit gestattet, in der kommunistischen Ära ab 1967 waren Religionen verboten. Gastronomisch hat die Hauptstadt Tirana auch einiges zu bieten. Besonders die Kaffeekultur nimmt einen großen Platz im Alltag der Albaner:innen ein. Diese erlebst und schmeckst du am besten in Blloku, dem wohl coolsten Viertel in Tirana. Während der kommunistischen Jahre lebte hier die politische Elite, unter anderem der Diktator Enver Hoxha. Der Zutritt blieb dem Rest der Stadt verwehrt. Nun ist Blloku das Zuhause der schönsten Cafés in Tirana, beispielsweise das Coffee-Lab, in dem der Kaffee frisch für dich geröstet wird. Für eine wohlig-warme Atmosphäre und leckeren Brunch gehst du in Blloku am besten in die Çoko Bistrobar. Die schöne Terrasse eignet sich perfekt zum Beobachten des Treibens im Viertel. Wenn du authentisch albanisches Essen in der Hauptstadt suchst, wirst du bei Oda fündig. Woran du das erkennst? Natürlich an den vielen Einheimischen um dich herum.

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Blick auf die Et’hem-Bey-Moschee in Albaniens Hauptstadt Tirana.
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Börek, Raki und Baklava: Günstige Gaumenfreuden für jeden

Wenn du sowohl Feinschmecker-Kost als auch Street Food liebst, wirst du eine Reise nach Albanien ganz sicher nicht bereuen.  Die Preise für Essen und Trinken, aber auch Unterkünfte und Transport liegen weit unter den Kosten für einen Urlaub in Kroatien, Montenegro und Griechenland. Der Besuch in einem Boutique Hotel oder luxuriösen Restaurant passt also durchaus in ein Backpacker-Budget. Gönne dir zum Beispiel einen Mix aus beidem im Padam Boutique Hotel in Tirana. Auf deiner Reise wirst du schnell merken, dass sich die albanische Küche durch einen spannenden Mix aus mediterraner und balkanischer Küche auszeichnet. Neben günstigem Fisch in den Badeorten an der Albanischen Riviera gibt es eine albanische Version von vielen bekannten Gerichten, die du z. B. aus der Türkei kennst. Probiere türkisches Köfte und Baklava mit albanischem Twist oder die landeseigene Version von serbischem Börek. Auf deiner kulinarischen Reise durchs Land sollte besonders Sarme nicht fehlen: mit Reis und Fleisch gefüllte Kohlblätter. Für Fleischliebhaber:innen empfehle ich Tavë Kosi, also in Joghurt gebackenes Hähnchen oder Lamm. Besonders Mutige können Kukurec, also Lamm Eingeweide kosten. Und was Feta für Griechenland ist, ist Kaçkavall in Albanien. Der gelbe Bauernkäse schmeckt sowohl pur im Salat, als auch butterweich gebacken oder goldbraun gebraten herrlich gut. Auch der albanische Hüttenkäse mit Paprika – Fërgesë – schmeckt teuflisch gut. Vegane Reisende werden mit dem Gericht Patëllxhanë te Mbushur, also gekochte Aubergine mit Gewürzen, glücklich. Neben exzellentem Kaffee ist der Raki als Nationalgetränk nicht aus Albanien wegzudenken. Viele Albaner trinken ihren ersten Raki morgens, da sie glauben, dies bringe Gesundheit und Tapferkeit. Lass dir von den Einheimischen beibringen, wie man sich auf Albanisch 'auf gut Wohl' zuprostet: "Gëzuar!"

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In Albanien stößt man mit dem Schnaps Raki auf gut Wohl an.
Erlebe einen unvergesslichen Urlaub in Albanien.

Hanna Krayer

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