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Mit dem Boot die Küste entlang

Langsam steuert die Motoryacht in die türkisfarben leuchtende Bucht. Dann rasselt der Anker zu Boden – für uns das Signal, nach den Schwimmbrillen zu greifen. Einer nach dem anderen gleiten wir ins Meer. Unser Sohn ist begeistert. Mit Schnorchel und Brille erforscht der Elfjährige die Unterwasserwelt. Wir lassen uns treiben, genießen das erfrischende Bad und schwimmen schließlich alle drei hinüber zum Sandstrand. Kein Mensch ist dort zu sehen, wir haben die Bucht ganz für uns. Sardinien ist eine Insel mit vielen Gesichtern, auch das macht sie zu einem traumhaften Reiseziel. Trotz der glamourösen Costa Smeralda im Norden kann man sich mancherorts vorstellen, wie Italien noch vor ein paar Jahrzehnten zu erleben war. Am deutlichsten wird das, wenn man per Boot die versteckten Strände im 50 Kilometer langen Golfo di Orosei entdeckt.

Eine Steinskulptur steht an einem Sandstrand mit dem Meer im HIntergrund. Quelle: Westend61 / Jan & Nadine Boerner

Ein großer Teil der Ostküste steht als Naturpark unter Schutz, sodass es hier keine Straßen gibt. Die schönsten Strände sind tatsächlich nur vom Meer aus zu erreichen. In allen Häfen starten Touren mit Seglern, Katamaranen, historischen Schonern und Motorschlauchbooten. Letztere darf man sogar selbst steuern, da für sie kein Bootsführerschein erforderlich ist.

Baden an traumhaften Stränden

Wir lassen uns bequem einen Tag lang von Bucht zu Bucht schippern. Für unseren Sohn, der am liebsten den ganzen Tag im Wasser verbringen würde, ist die Bootsfahrt der Höhepunkt des Urlaubs auf Sardinien. Denn uns erwarten gleich mehrere Badestopps, und die ungewohnte Perspektive auf die Insel vom Wasser aus findet er besonders spannend. 

Ein Mädchen in blauem Bikini springt von einem Boot in das Meer.. Quelle: Larissa Veronesi

In Arbatax, einem Hafen auf halber Strecke zwischen Sardiniens Küstenstädten Olbia im Norden und Cagliari im Süden, sind wir am Morgen an Bord gegangen und zunächst in Richtung des Inselchens Ogliastra gefahren. Die Insel ist ein Paradies für Wasservögel. Schroffe Felswände machen sie unzugänglich; nur Kletterer nehmen es mit einigen auf. Auch wilde Ziegen sind gelegentlich hier anzutreffen.

Springe in Sardinien ins glasklare Wasser an einsamen Stränden!

Vorbei am Capo di Monte Santo ging es dann weiter in den Golf von Orosei, wo wir nun den Strand genießen und die Zehen in den feinen Sand graben. Dann tauchen wir wieder ins Wasser. Zurück an Bord ist es Zeit für eine Stärkung. Das Mittagessen – Pasta mit Tomatensoße und Meeresfrüchten, als Nachtisch süße, erfrischende Wassermelone – ist ganz nach dem Geschmack unseres Sohns. Für uns Erwachsenen wird kühler sardischer Weißwein dazu gereicht.

Frische Brise, blaues Meer

Nach der ausgiebigen Mittagspause geht es weiter. Es ist herrlich, in der frischen Brise aufs blaue Meer und die von dichtem Grün gesäumte Küste hinaus zu träumen. Schließlich drosselt unser Capitano das Tempo und steuert ganz nah an eine Felswand heran. Wir bewundern eine der Grotten, die ebenfalls an der Ostküste Sardiniens zu finden sind.

Blick von oben auf eine Mittelmeer-Bucht mit Booten. Quelle: Igor Fainstein

Dass es hier richtige Tropfsteinhöhlen gibt, findet unser Sohn sensationell. Um sie näher zu erkunden, bräuchte man aber ein kleines Schlauchboot. Doch wir sind ja vor allem zum Baden hier, und der Nachwuchs verspürt schon wieder größte Lust, ins glasklare Wasser zu hüpfen. Da kommt der nächste Stopp gerade recht. In einer kleinen Bucht gehen wir vor Anker. Ist es hier noch schöner? „Schwer zu sagen“, meint unser Kleiner und schaut zwischen Wasser und Sandstrand hin und her. „Vielleicht noch ein bisschen.“

Ein Holzsteg führt neben dem Meer entlang einer Steilküste. Quelle: Thomas Heitz, Tom.Heitz Photography

Irgendwann sind alle wieder an Bord und die tiefer stehende Sonne lässt uns vermuten, dass es längst Nachmittag ist. Als wir schon fast wieder Kurs auf Arbatax nehmen, erwartet uns eine besondere Überraschung: Plötzlich tauchen neben dem Schiff Delfine auf. Sie hüpfen über das Wasser und scheinen sich ein Wettrennen mit uns zu liefern. Gebannt beobachtet unser Sohn die Tiere. „Das ist so ein toller Tag“, sagt er. Und auch mein Mann und ich sind uns einig: Der Bootsausflug ist eines unserer schönsten Erlebnisse in diesem Urlaub.

Zwei Delfine schwimmen nebeneinander und springen aus dem Wasser. Quelle: Joren De Schepper

Mein Fazit: Die schönsten Strände der Insel lassen sich vom Wasser aus erkunden. Der abwechslungsreiche Ausflug ist ein Highlight für die ganze Familie!

Stefanie Bisping

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