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Kloster Kapsa: Kretas Felsenkloster mit Meerblick 

Das weiß getünchte Kloster Kapsa klammert sich an eine schroffe Felswand in der kahlen Berglandschaft östlich von Ierapetra. Es „bewacht“ den Eingang zur gleichnamigen Schlucht. Durch diese wandert ihr etwa zwei Stunden bis zu dem schläfrigen Dorf Perivolakia. Die Landschaft ist karg, aber beeindruckend. Adler schauen euch beim Kraxeln zu.

Die abgelegene Gegend war einst sehr beliebt bei christlichen Eremiten, die zurückgezogen in Berghöhlen die Nähe zu Gott suchten. Das Kloster selbst wurde im 15. Jahrhundert gegründet, aber wahrscheinlich durch Überfälle osmanischer Angreifer zerstört. Erst im 19. Jahrhundert baute ein zum Mönch und Wunderheiler gewordener ehemaliger Gauner namens Jerontojannis das verfallene Kloster wieder auf. Schaut euch unbedingt die Höhlenkirche an, die inmitten einer Oase von Orangen, Oliven, Zitronen, Mispeln und Reben mit Blick auf das tiefblaue Libysche Meer thront. Hinter der Kirche führen Felsstufen zu der Höhle, in der Jerontojannis mehrere Jahre seines Lebens verbrachte. 

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Ausblick auf das Meer vor Kreta. Quelle: Andrea De la Parra Valdes
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Das Klostertrio von Akrotiri

Auf der Halbinsel Akrotiri östlich von Chania befindet sich ein interessantes Trio an Klöstern. Beginnt eure Rundreise im Dreifaltigkeitskloster Agia Triada, zu dem ihr über eine von Zypressen gesäumte Anfahrtsstraße fahrt. Hinter einem reich verzierten Renaissanceportal verbirgt sich die größte Abtei auf Kreta, die übrigens auch als Filmkulisse für den Film „Alexis Sorbas“ diente. Sie wird von geschäftstüchtigen Mönchen geführt, die Wein, Olivenöl und Raki in Bioqualität produzieren und verkaufen.

Etwa vier Kilometer nördlich von Agia Triada liegt einsam in einer kargen Hügellandschaft das Kloster Gouverneto. Mit seinen hohen Türmen und dicken Mauern wirkt es wie eine Festung, auch die Reliefs von Monstern am Kircheneingang haben eher einen abweisenden Charakter. Traut euch aber ruhig hinein – respektiert dabei aber unbedingt die Privatsphäre der Bewohner.

Das dritte Kloster im Bunde ist das verlassene Felsenkloster Katholiko mit der Höhle des Heiligen Johannes, einem Einsiedler aus dem 10. Jahrhundert. Ihr erreicht es über einen zwei Kilometer langen Pflasterpfad, der auch an der sogenannten „Bärenhöhle“ vorbeiführt. Der Name dieser kleinen Grotte basiert auf einem Stalagmit, der angeblich die Form eines Bären hat. 

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Das Kloster Agia Triada vor blaumen Himmel Quelle: mauritius images / robertharding / Stuart Black, mauritius images / robertharding
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Griechische Kunst, Kanonen und Wein im Kloster Toplou

Im äußersten Nordosten Kretas liegt das Kloster Toplou auf einem einsamen, windigen Plateau. Erbaut wurde es im 15. Jahrhundert, als Piraten und osmanische Eroberer ständig das friedliche Dasein auf der Insel bedrohten. Um eine Einnahme zu verhindern, bauten die Mönche das Kloster zu einer burgähnlichen Festung aus. Sie stellten einen Wachposten auf den Glockenturm und hielten ihre Kanonen allzeit schussbereit (Daher auch der Name: „Top“ ist türkisch für „Kanone“). Mehr über diese Zeit erfahrt ihr im Museum des Kloster Toplou. In der Klosterkirche solltet ihr das Augenmerk auf eine berühmte Großikone von Ioannis Kornaros richten. Über 60 Bibelszenen werden hier in erstaunlichem Detail dargestellt.

Nach der Besichtigung spaziert ihr etwa zehn Minuten zur klösterlichen Weinkellerei. Und direkt am Kloster beginnt die drei Kilometer lange Wanderung durch die Toplou-Schlucht. Klein aber fein und nie überlaufen führt sie euch vorbei an Teichen, Palmen und bizarren Felsformationen, die an Bienenwaben erinnern. 

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Kloster Arkadi: Freiheit oder Tod 

Das Kloster Arkadi liegt in einer Landschaft von rauer, poetischer Schönheit am Fuße des Psiloritis-Gebirges. Das Gotteshaus gilt als das „Nationalheiligtum“ der Kreter, was auf seine tragische Rolle während des Aufstands gegen die osmanische Besatzung zurückzuführen ist. Im Jahre 1866 belagerten türkische Truppen das Kloster, hinter dessen dicken Mauern sich etwa 1.000 Rebellen verschanzt hatten. Um den anstürmenden Soldaten nicht lebend in die Hände zu fallen, sprengten sie sich und das Kloster in die Luft. Obwohl Arkadi größtenteils wiederaufgebaut wurde, hängt immer noch ein Hauch von Wehmut und Tragödie über den alten Gemäuern.

Ihr könnt den Speisesaal, die Küche, ein Museum und das Pulvermagazin besichtigen. Wer nicht direkt mit dem Bus oder Auto zum Kloster Arkadi fahren will, erreicht die Anlage auch über eine schöne Wanderung. Vom malerischen und fast menschenleeren Dörflein Pikris führt euch in zwei Stunden ein von Eichen, Zypressen und Orangenbäumen gesäumter Pfad zu der imposanten Anlage.

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Kloster Kerà: Eines der wichtigsten Klöster auf Kreta

Vom Touristenort Malia an der Nordküste Kretas führt eine Landstraße auf die Hochebene von Lassithi. Das Kloster Kerà Kardiotissa schmiegt sich an einen Zypressenhang im gleichnamigen Ort. Das von Nonnen bewohnte Kloster gilt als eines der wichtigsten auf Kreta. Bunte Wandmalereien zieren das kleine Kirchlein des Konvents. Die Einheimischen verehren besonders eine wundertätige Ikone der Mutter Gottes. Der Legende nach wurde diese mehrmals entführt, kehrte aber immer wieder nach Kreta zurück.

Ein Besuch im Kloster lässt sich prima mit der etwa dreieinhalb Kilometer langen Wanderung durch die Schlucht von Roza in das Dorf Gonies verbinden. Der Weg ist zwar teils recht steil und beschwerlich (gutes Schuhwerk erforderlich!), aber dafür werdet ihr mit grandiosen Ausblicken, einer üppigen Pflanzenwelt und Begegnungen mit Schafherden belohnt. 

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Mutige Mönche im Kloster Preveli

Am Ende der Kourtaliotiko-Schlucht thront hoch über dem Libyschen Meer das traumhaft schöne Kloster Preveli. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg versteckten Mönche dort alliierte Soldaten bevor diese per U-Boot nach Ägypten evakuiert werden konnten. Ein Denkmal auf der Zufahrtsstraße und Gedenktafeln in der Klosteranlage erinnern an dieses mutige Unterfangen.

Vom Kloster Preveli führt euch ein steiler Pfad in etwa 10 Minuten hinunter zum legendären Palmenstrand von Preveli, wo ihr entspannt im Meer und dem Flüsschen Megalopotamos baden könnt. Der schönste Weg zum Kloster (und Strand) beginnt im Inland bei der Taverne Gefyra an einer alten Steinbrücke. Die Route folgt zunächst dem Fluss, der sich durch die Kourtaliotiko-Schlucht schlängelt, und führt dann einen schattenlosen Felshang entlang. Auf der zwei Kilometer langen Wanderung werdet ihr mit tollen Blicken auf ein verlassenes Kloster, das palmengesäumte Flussbett und das tiefblaue Meer verwöhnt. 

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Blick auf Berge, Palmen und einen Fluss. Quelle: mauritius images / Alamy / Iosif Lucian Bolca, mauritius images / Alamy / Iosif
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Kloster Odigitrias: Geschichte und Baden 

Das bescheidene, aber hübsche Kloster Odigitrias versteckt sich in den Asterousia-Bergen östlich von Matala. Über die Jahrhunderte mussten sich die Mönche mehrfach im Kampf gegen Osmanen oder Piraten verteidigen. Dafür hatten sie einen besonderen Trick ausgetüftelt: Zur Abwehr übergossen sie die Angreifer mit heißem Öl. Die Pechnase über dem Haupttor ist auch heute noch erkennbar.

Vom Kloster führt eine unbefestigte Straße in drei Kilometern zu einem Parkplatz am Eingang der Agiofarango-Schlucht. Von hier wandert ihr etwa eine halbe Stunde, bis ihr eine kleine Bucht mit Kieselstrand erreicht. Gerade in den Sommermonaten könnt ihr euch hier fantastisch – und ganz ohne Trubel – in das erfrischende Mittelmeer stürzen.

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Schnürt die Wanderschuhe und erkundet die schönsten Klöster Kretas!

Andrea Schulte-Peevers

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