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Piazza Maggiore: Geschichte bis in Mittelalter

Schon im Mittelalter konnten die Einwohner der Stadt Bologna unter den überdachten Wandelgängen Besorgungen machen und von A nach B gelangen. Die Piazza Maggiore, der vornehme Platz im Herzen der Stadt, wird auf drei Seiten von Portici gerahmt: Auf der Westseite schreitet ihr durch gotische Arkaden. Auf der Nordseite, vor dem Palazzo della Podestà, dem ersten Sitz der Stadtregierung, wurden die ursprünglich errichteten Portici um 1500 abgerissen und im Stil der Renaissance neu gestaltet.

Der Palast der Banken dominiert seit mehr als 600 Jahren die Westflanke der Piazza Maggiore – natürlich stattete man auch das einstige Zentrum der Geldwechsler und Bankiers mit einem imposanten Bogengang aus. Seine heutige Form bekam er im 16. Jahrhundert. Weiter Richtung Piazza Galvani schließt sich der Portico des Archiginnasio an. Auf 139 Metern Länge schreitet ihr hier ein weiteres Kapitel stolzer Geschichte ab – war das Archiginnasio doch der erste Sitz der altehrwürdigen Universität von Bologna.

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Die beleuchtete Piazza Maggiore in Bologna am Abend. Quelle: mauritius images / Alamy / kavalenkava volha, mauritius images / Alamy / kaval
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Portico dell Ospedale della Morte: Unter Bogengängen zu Literatur

In östlicher Richtung zweigt vom Portico dei Banchi der „Portico dell Ospedale della Morte“ ab, benannt nach dem Krankenhaus, in dem man sich bereits im Mittelalter um die Heilung kranker Körper bemühte. Zunächst mit bescheidenem Erfolg – darauf lässt zumindest der Name des Krankenhauses (Hospital des Todes) schließen. Das einstige Ospedale beherbergt heute das Stadtmuseum. Anlaufstelle für Wissensdurstige ist in Bologna die Buchhandlung Libreria Nanni, die unter den Portici Antiquarisches unterschiedlichster Fachrichtungen vertreibt.

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Blick durch einen langen Bogengang mit roter Steinfassade. Quelle: mauritius images / Alamy / jozef sedmak, mauritius images / Alamy / jozef, Alamy / jozef sedmak
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Piazza Santo Stefano: Die Bologneser zeigen, was sie haben

Unweit der Piazza Maggiore beeindruckt die Piazza Santo Stefano mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre – ein Ruhepol, wie aus der Zeit gefallen und gleichzeitig ein quicklebendiger Treffpunkt der Bologneser. Diese Mischung muss man erstmal hinkriegen. Zur Atmosphäre steuern die Portici mit ihren kunstvollen Säulen bei.

Besonderen Geschmack haben einst die Besitzer des Palazzo Bolognini Amorini (Hausnummer 9-11) und der Casa Bianchi (Hausnummer 13) bewiesen. Auf der gegenüberliegenden Seite könnt ihr euch vom filigranen Portico des Palazzo Isolani bezaubern lassen. Offene Tore machen neugierig, tretet ein. Hier geht es in eine von Geschäften und Lokalen gesäumte Passage, die Piazza Santo Stefano und Strada Maggiore verbindet. Lust auf einen Aperitivo? Typisch italienische und leckere Snacks, zum Beispiel Piadina mit Tomaten und Mozzarella, bekommt ihr im Caffè della Corte.

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Eine italienische Piadina mit Tomaten und Mozarella auf einem Holztisch. Quelle: mauritius images / Alamy / desmochicco, mauritius images / Alamy / desmo
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Strada Maggiore: Italienisches Gelato unter Arkaden

In der Strada Maggiore könnt ihr, selbst wenn es wie aus Kübeln schüttet, trockenen Fußes weiterspazieren – Hausnummer 19, die Rückseite des Palazzo Isolani, lässt mit ihrem hölzernen Portico ein Stück mittelalterliches Italien hochleben. Stadtbummlern kommt die „Cremeria della Corte“ wie gerufen – eine Kugel Eis geht doch immer, ganz besonders in Italien, und sie versüßt eure Tour durch die Geschichte der Stadt! 

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Via Zamboni: Wo sich ein Palazzo an den nächsten reiht

Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die Palazzi, die typisch italienischen Wohnpaläste, an der Via Zamboni. Heute gehören viele dieser Gebäude zur Universität, einst aber waren sie im Besitz von Adelsfamilien und kirchlichen Würdenträgern der Stadt. Dass die Eigentümer mit ihren Palazzi und auch mit den Portici Eindruck schinden wollten, zeigt sich besonders am Palazzo Manzoli Malvasia. Säulen aus den verschiedenen Epochen dokumentieren das stete Bemühen der Besitzer, ästhetisch immer vorn dabei zu sein, immer Schritt zu halten mit dem wechselnden Zeitgeschmack der Geschichte.

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Blick durch Torbögen auf einen weitläufigem Platz unter dem Abendhimmel. Quelle: Alamy / GoneWithTheWind, mauritius images / Alamy / GoneWithTheWind, mauritius images / Alamy / GoneW
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Via Indipendenza: Was Stahlbeton mit italienischer Architektur zu tun hat

Die schnurgerade Via Indipendenza verbindet Bolognas Bahnhof und die Piazza Maggiore. Sie wurde von Anfang an als Einkaufsmeile konzipiert – mit breiten Arkaden, die dem geschäftigen Treiben in der Stadt um 1900 Rechnung trugen.

Zu den schönsten Gebäuden der schicken Straße zählt der Palazzo Maccaferri. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er von den Ingenieuren Attilo Muggia und Giuseppe Maccaferri entworfen. Letzterer war Eigentümer dieser großbürgerlichen Residenz. Mit der Bauweise wollten die beiden Herren den Beweis liefern, dass Stahlbeton – damals ein ganz neues Material – und italienische Grandezza eine durchaus harmonische Beziehung eingehen können.

Heute ist der Palast ein Hotel – und, egal ob Suite oder Zimmer, hier logiert ihr ausgesprochen stilvoll. Zum Hotel gehören neben den Zimmern auch ein Michelin-Stern-Restaurant sowie eine schicke Osteria. In dem Restaurant kommt bodenständige italienische Küche auf den Tisch; außerdem hat das Restaurant eine schöne Terrasse und einen sehr freundlichen Service.

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Zwei Menschen laufen unter einem langen, gelb verzierten Bogengang. Quelle: Alamy / Diego Stellino / Stockimo, mauritius images / Alamy / Diego Stellino / Stockimo, Alamy / Diego Stellino / Stockim, mauritius images / Alamy / Diego
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Via Marsala: Geschichte bis ins 13. Jahrhundert

Es lohnt, von der Via Independenza in die Via Marsala abzuzweigen. In dieser ruhigen Seitenstraße könnt ihr euch ins Bologna des 13. Jahrhunderts hinein träumen. Zwischen Via Oberdan und Via Piella hat man vor nicht allzu langer Zeit der Sehnsucht nach der Vergangenheit freien Lauf gelassen und hölzerne Portici nach historischen Vorbildern errichtet.

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Blick auf orangene Hausfassaden an einem schmalen Kanal in der Altstadt. Quelle: mauritius images / Alamy / Mike Byrne, mauritius images / Alamy / Mike
Spaziert unter Arkaden durch die Geschichte Bolognas.

Susanne Kilimann

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