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Theater trifft Pub-Kultur: Das Finborough

Das Finborough in Kensington bringt dir ein Stück englische Geschichte näher. Zwar wurde es erst 1980 gegründet, befindet sich aber in einem gut 150 Jahre alten Pub-Gebäude. Das Programm ist abwechslungsreich: von provokanter neuer Spielkunst bis zu verpönten Stücken aus dem 19. Jahrhundert. Die Location ist recht klein, sodass du hier die Chance hast, den besten Blick auf eine Show zu werfen, die später vielleicht einmal auf den großen Theaterbühnen repliziert wird. Zum Ausklang des Abends darf in der integrierten Kneipe mit waschechten Londonern über das Stück debattiert werden.

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Blick auf die Tower Bridge in London. Quelle: Michael Ash
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Underground on Stage: Camden People’s Theater

Das People’s Theater wird von Camdens Anwohnern hochgeschätzt und behauptet sich dort als publikumsnahe Institution mit Herz. Dem Ruf des Stadtteils Camden als Mekka von Rock und Punk wird das Schauspielhaus allemal gerecht. Fernab von Klassik und Tradition erlaubt es Londons Untergrund und Subkulturen den Zugang zur Bühne. Aber nicht nur diesen: Grundsätzlich sind alle Gemeinschaften willkommen. Das Programm ist reich bestückt und ändert sich ständig. Immer mit Bedacht auf folgende Mission: Alles, was gespielt wird, muss dich und die anderen Zuschauer aktuell bewegen. Du findest es etwas versteckt, hinter der Fassade eines englischen Pubs.

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Kings Head Theater: Fringe für alle

Gegründet im Jahr 1970 ist das Kings Head eines der ältesten Pub-Theater Englands. Hier bedient man sich seit jeher dem Fringe, einer alternativen Theaterform, bei der auf kleine Ensembles, wenig Technik, neue Stücke und ein Publikum aus der Arbeiterklasse gesetzt wird. Die Spielstätte selbst befindet sich passend dazu inmitten einer viktorianischen Kneipe, wie sie im Buche steht. Die Inszenierungen genießen inzwischen hohes Ansehen, sodass bei „La Traviata“ neben Ale und Käseplatte auch Champagner auf der Karte steht. Hinter dem Kings Head steckt also nicht mehr nur ein Wirt, der ein paar Schauspieler beschäftigt, sondern ein Team mit über 30 Angestellten. Wenn du tierlieb bist, darfst du übrigens gerne „Tickets“, den Hund des Hauses streicheln.

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Der Schatten einer Person an einer verzierten Glasscheibe. Quelle: Craig Whitehead
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Die unbequeme Wahrheit im Theater 503 

So richtig avantgardistisch geht es im Theater 503 zu. Hier im Süden Londons in South Kensington stehen neue Inszenierungen zum ersten Mal auf der Bühne. Das 503 behandelt aktuelle Tabuthemen, über die noch ungern geredet wird. Hier kann und soll es für die Zuschauer auch mal unbequem werden, dafür liegt der Trendsetter Faktor bei 100 Prozent. Viele große Bühnenautoren haben hier mal klein angefangen. Darunter Vinay Patel (BAFTA Award) oder Jon Brittain (Olivier Award).

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Marionetten-Theater mitschreiben: Das Little Angel

Ursprünglich war das Little Angel mal für Kinder gedacht, doch mittlerweile zeigen sich auch Erwachsene rundum begeistert: Die kleine, etwas versteckte Spielstätte in Islington ist heute eines der berühmtesten Marionetten- und Puppentheater weltweit. Die Besonderheit: Die meisten Shows stammen aus Eigenproduktion und nicht wenige Inhalte werden von den Marionetten-Workshops gespeist, an denen du teilnehmen kannst – allein, mit Freunden oder mit der Familie. 

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Ein Stückchen Broadway im Lyric Hammersmith

Für die Lokalgemeinde ist das Lyric Hammersmith sowohl Schauspielhaus als auch Sprachrohr und Workshop-Institution. Viele der hier aufgefürten Lyric-Produktionen später im West End – dem britischen Pendant zum New Yorker Broadway. Du wählst aus der vollen Bandbreite aus kontroversen Stücken bis hin zu klassischen Dramen wie Othello und Macbeth, neu interpretiert für Hartgesottene.

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Verschwommenes Bild einer tanzenden Frau auf einer Bühne. Quelle: Ahmad Odeh
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Lokal, experimentell und jung: Das Ovalhouse

Direkt gegenüber des berühmten Oval-Cricket-Stadions liegt das Ovalhouse. Die Theaterleitung kümmert sich mit besonderer Sorgfalt um seine Künstler, unterstützt und fördert vor allem den noch unbekannten Nachwuchs. Die Vorstellungen sind oft lokal ausgerichtet, experimentell und divers: Schon in den 60ern begann die Crew, sich für die Lesbian- und Gay-Szene einzusetzen, Frauen in der Kunst hervorzuheben und afroamerikanische wie asiatische Kulturelemente in ihr Programm zu integrieren. Auch in puncto Essen passt sich das Ovalhouse lokal an: In der Theater Bar & Café bekommst du Biere aus kleinen Brauereien und Kaffee von ausgesuchten Röstereien.

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Diversität mit Tiefgang im Tara Arts

Das Tara Arts legt seinen Fokus vor allem auf ein Thema: Diversität. Dazu passt auch der Standort vom Gebäude, denn hier – weit im Westen von London – haben sich besonders viele Zuwanderer niedergelassen. Lässt du dich auf einen Abend ein, so erlebst du die Welt neu und ungeschönt interpretiert, es wird offen über Verborgenes und Verbotenes gesprochen. Kein Wunder, schließlich sind die sozialkritischen anglo-asiatischen Schriftsteller Hanif („Der Buddha aus der Vorstadt") und Salman Rushdie („Die satanische Verse") unter den Schirmherren. Ein Garant für aufrüttelnde Shows mit Charakter!

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Blick in einen Londoner U-Bahn-Tunnel. Quelle: John T
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Das Arcola Theater in Dalston: Nachhaltig am Puls der Zeit

Neu, frisch und frech: So kommt das Arcola mit seinem zeitgenössischen Programm aus sozial- und gesellschaftsrelevanten Theaterstücken, Musicals und der ein oder anderen Opera daher. Und das Beste: Kein Ticket kostet mehr als 22 Pfund. Entscheidest du dich für einen Besuch, bleibt dein Gewissen ökologisch rein. Dank der Solaranlage und einer CO2-neutralen Heizung gilt das Arcola als eine der nachhaltigsten Spielstätten der Welt. Du findest es mitten im schrägen Hipster-Zentrum Dalston in Hackney – die ideale Kulisse für die innovativen Produktionen des Hauses.

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Ein Saal mit aufgereihten Holzstühlen. Quelle: Nathan Dumlao
Tipp

Wer vor oder nach der Vorstellung Hunger bekommt, bekommt beim Imbiss Arancini Brothers Dalston nebenan erstklassige Burger, auch vegetarische, und Wraps aller Art.

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Puppet Barge: Puppentheater im Hausboot

Der Preis an die originellste Location geht ohne Frage an das Puppet Barge, ein Marionettentheater in einem Hausboot. Schon beim Betreten über die Planke fühlst du dich wie im Märchen: Schimmerndes Licht, ausgespielte Puppen an den Wänden und das sanfte Schwanken des Bootes haben wahrlich etwas Magisches an sich. Hinter den Shows, vornehmlich an Kinder und Familien gerichtet, steckt merkbar liebevolle Hingabe. Im Sommer ist das Boot auf der Themse in Richmond positioniert, in der Nebensaison auf dem Regent’s Canal. Little Venice in der Städtereise London.

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Schau dir schon heute die Theater-Highlights von morgen an!

Daniel Zylbersztajn

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