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Berlin: Mid-Century Klassiker in Ost und West

Nach dem Zweiten Weltkrieg war von Berlin wenig übrig – vieles musste wieder aufgebaut werden. Im Osten und Westen stan-den sich Sozialismus und Marktwirtschaft in einem Wettlauf um die zukunftsweisendste Architektur gegenüber. Eine Reise ins alte West-Berlin können Besucher im Hansaviertel erleben. In den 1950er Jahren wurde hier mit der InterBau eine internationale Bauausstellung ausgetragen, bei der Stars wie Le Corbusier, Oscar Niemeyer, Alvar Aalto, Arne Jacobsen das Viertel neu plan-ten. Im Osten Berlins entstand zur gleichen Zeit die legendäre Karl-Marx-Allee mit ihren sozialistischen klassizistischen Gebäuden, den so genannten Arbeiterpalästen. 

Das Frankfurter Tor in der Berliner Karl-Marx-Straße. Quelle: Panther Media GmbH / Alamy

Miami: Tropisches Art Deco in Pastellfarben

Miami ist bekannt für Art Deco in allen Farben des Regenbogens. Vor allem in South Beach haben in den 1930er Jahren  Architek-ten einen Mix aus Bauhaus-Architektur und Art Deco etabliert. In Miami herrscht weltweit die höchste Dichte an Art-Deco-Gebäuden. In den 70er Jahren wurde dieses kulturelle Erbe beinahe zerstört. Die Miami Design Preservation League hat es sich zum Ziel gemacht, das Art-déco-Vietel Miamis zu schützen und Besuchern den architektonischen Reichtum der Stadt näherzubringen. 

Buntes Art-Déco-Viertel in Miami. Quelle: Tetra Images

Bangkok: Kolonialbauten und thailändische Tempel

Bangkok bietet nicht nur eine große Vielfalt an Tempeln, sondern auch ein Erbe an europäisch beeinflussten Bauten. Obwohl das Land nie offiziell kolonisiert wurde, gibt es Bauten im Kolonialstil zu bewundern. Der Handel mit Europa erklärt die Vielzahl europäischer Architektur. Der eklektische Mix aus verschiedenen Stilen – europäisch sowie asiatisch – macht die Atmosphäre der Metropole aus. Zu den sehenswerten Bauwerken zählen etwa der Bahnhof Hua Lamphong, die Santa-Cruz-Kirche und diverse Botschafter-Residenzen. Vor allem im historischen Viertel Bang Rak lassen sich koloniale Gebäude mit modernen Inhalten entdecken.

Thailändischer Tempel in Bangkok. Quelle: mauritius images / Florian Blümm / Alamy, Florian Blümm / Alamy, mauritius images / Florian Blüm
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Havanna: Bonbonfarbener Kolonialstil 

In diesem Jahr feiert Havanna seinen 500. Geburtstag. Aufgrund ihres langen Bestehens verfügt die kubanische Hauptstadt über einige der unterschiedlichsten Architekturstile: von Bauten aus dem Jugendstil und Art Deco, über koloniale Architektur bis hin zu Hochhäusern der Moderne. Der Zustand vieler Häuser war desaströs, zum Jubiläum putzt sich Havanna aber raus. Die pastellfarbenen Häuser sind eine Schönheit, in Kombination mit den Oldtimern ist Havanna ein wahr gewordener Vintage-Traum. 

London: Rauer Beton des Brutalismus

London war das Zentrum des Britischen Empires und damit die erste moderne Weltstadt. Das spiegelt sich auch in der Baugeschichte wieder. Von römischen Ruinen bis zu Wolkenkratzern der Gegenwart, in London finden sich Bauwerke aller Epochen und Stilrichtungen. Von den 1950er bis in die 70er Jahre gewann der sogenannte Brutalismus mit seinen geometrischen Formen und rauem Sichtbeton an Bedeutung für die Stadtplanung Londons. Nirgends lässt sich dieser Architekturstil wohl so gut betrachten, wie in der englischen Hauptstadt. 

Wien: Zentrum des Jugendstils

In kaum einer anderen Stadt kann man den Jugendstil so erleben wie in Wien. Besucher werden nahezu an jeder Ecke an den Kunst- und Architekturstil erinnert, der Anfang des 20. Jahrhunderts aufkam. Dieser dekorative Stil ist nicht nur an den Fassaden der Gebäude zu sehen, sondern auch in vielen der traditionellen Wiener Kaffeehäuser. Die prächtigen Salons mit Details aus Mosaik oder Holz versetzen Besucher direkt zurück in die mondäne Vergangenheit. Wer mehr über die Kunst des Jugendstils erfahren möchte, besucht das Museum für angewandte Kunst. 

Verzierte Jugendstil-Fassade mit alten Türen am Karlsplatz. Quelle: Matt Smith / Alamy

Düsseldorf: Zeitgenössische Stararchitektur

Zu den besonderen Orten, die man in Düsseldorf besichtigen sollte, gehört auch der von moderner Architektur geprägte Medienhafen. 1998 errichtete der amerikanische Stararchitekt Frank O. Gehry hier einen Komplex aus drei Gebäuden. Diese Objekte spielen mit unterschiedlichen Materialien, Fassaden und Spiegeleffekten. Die Gehry-Bauten gelten als neues Düsseldorfer Wahrzeichen und sind einen Besuch wert!

Paris: Märchenträume des Rokoko

Gold und luxuriöse Ornamente sind stilbildend für den Rokoko, den Besucher in Paris bewundern können. Die überladenden Details an Bauten und Möbeln können an unzähligen Bauten, in Parks und in Museen besichtigt werden. Das Schloss von Versailles ist wohl das bekannteste Beispiel für den extravaganten Stil, den Ludwig XIV. förderte. Das Hotel de Soubise ist ein weniger bekanntes, aber ebenso gutes Beispiel für den französischen Rokoko.

Stuttgart: Siedlung der Bauhaus-Architektur 

Die Bauhaus-Bewegung wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Grund genug, im Bauhaus-Jahr einige der legendären Stätten die-ses Baustils der 1920er Jahre zu besuchen. Beim Sightseeing in Stuttgart sollte daher ein Besuch der Weissenhofsiedlung nicht fehlen. Die 33 kubistischen Häuser wurden von einigen der bedeutendsten Architekten des Bauhaus-Stils geplant  - unter anderem von Le Corbusier, Walter Gropius, Mies van der Rohe und Hans Scharoun. Das Ziel der Siedlung, die in Windeseile gebaut wurde, war es eine zeitgemäße Antworten auf die Frage „Wie wohnen?“ zu finden – ganz nach dem Motto des Bauhauses „Die Form folgt der Funktion“.

Redakteur des Horizons-Teams

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