Zwischen Palästen und Gärten: 7 Tipps für einen Städtetrip nach Funchal
Ein Stück Geschichte am Palast São Lourenço und Fort São Tiago
Nachdem Piraten ein Boot in Funchal im 16. Jahrhundert angegriffen hatten, baute man eine Festung: den Palast São Lourenço. Aber auch die neue Festung konnte die Piraten nicht abwehren und es kam immer wieder zu Überfällen. Mit den Jahrhunderten bauten die Stadtherren die Festung weiter aus. Sie war nicht mehr nur Verteidigungsanlage. Gouverneure und Militärkommandanten nutzten das Gebäude schon bald als Residenz. Heute ist der Palast ein Paradebeispiel für portugiesische Festungsbauten aus dem 16. Jahrhundert. Seit August 1943 ist die Festung ein Nationaldenkmal und Residenz des Ministerpräsidenten. Wer sich für die Geschichte der portugiesischen Insel interessiert, sollte dem Militärmuseum unbedingt einen Besuch abstatten. Und wenn du noch nicht genug hast von historischem Ambiente, dann besuche die Fortaleza de São Tiago, eine knallgelbe Festung an der Promenade. Pistolen und Kanonenkugeln suchst du hier aber vergeblich: In dem heutigen Museum sind zeitgenössische Kunstwerke portugiesischer Künstler ausgestellt.
Mehr anzeigenTropischer Garten und Korbschlittenfahrt in Monte
Mit der Seilbahn fährst du von der Promenade in Funchal 700 Meter nach oben in den Stadtteil Monte. Hier findest du nicht nur die wunderschöne Wallfahrtkirche Nossa Senhora do Monte, sondern auch die blühenden Gärten von Funchal und die wohl beste Aussicht auf die Stadt, die Küste und den Strand vor Funchal. Bei einem Besuch des tropischen Gartens Monte Palace kannst du auf 70.000 Quadratmetern Baumfarne, Orchideen und Hortensien aber auch die berühmten Azulejos – Malereien auf Keramikfliesen – bestaunen. Ausreichend Höhenluft geschnuppert? Dann fahre wieder hinab nach Funchal – aber nicht mit der Seilbahn. Abenteuerlustige laufen die Straße Largo da Fonte ein paar Meter Richtung Westen zur Associação dos Carreiros do Monte. Hier schnappst du dir einen der berühmten Korbschlitten und lässt dich von zwei Fuhrmännern den Berg in Windeseile in die Stadt hinunterfahren. Du bist nicht so abenteuerlustig? Dann setz dich auf die westliche Mauer des Monte Parks und beobachte von dort die Korbschlittenfahrer bei ihrer Arbeit. Falls dich der Hunger packt, kannst du dich im portugiesischen Restaurant Pátio de Babosas stärken – grandioser Ausblick inklusive. Es soll nur was Kleines sein? Dann schau im Land Food & Coffee vorbei. Und wenn du nach dem Besuch in Monte noch nicht genug hast von madeirischer Flora, dann fahre entweder mit dem Bus 31 vom Zentrum in Funchal zum Botanischen Garten oder spring in Monte direkt in eine Seilbahn und bestaune in dem Garten die vielen Sukkulenten, Kakteen und Palmen.
Mehr anzeigenStreetart in der Rua de Santa Maria
Eine Haustür ist schöner als die andere in der kleinen Gasse Rua de Santa Maria in der Altstadt. Lange Zeit war dieser Winkel von Funchal verlassen und heruntergekommen. Touristen schlenderten lieber am Meer entlang oder durch die moderne Stadt. Seit einigen Jahren blühen die kopfsteingepflasterten Gassen aber wieder auf – den zahlreichen Künstlern sei Dank. Der Künstler José Maria Montero Zyberchema startete 2011 das Projekt „Projecto artE pORtas abErtas“ und er und seine vielen Künstler-Kollegen hauchten dem Viertel mit ihren Kunstwerken neues Leben ein. Wo früher rostige Nägel, morsche Türen und abblätternde Farben für ein tristes Stadtbild sorgten, strahlen heute Haustüren in kunterbunten Farben. Die Rua Santa Maria mit ihren teils 300 Jahre alten Gebäuden ist ein echtes Open-Air-Museum geworden. Nimm dir ein bisschen Zeit und schaue dir die Kunstwerke auf den Türen an. Hier findest du märchenhafte Gestalten, dreidimensionale Bücherregale, elegante Damen, Strichmännchen, Früchte und vieles mehr. Garantiert verlässt du die Blumeninsel nicht, ohne ein Foto von diesen Türen gemacht zu haben. Lust auf madeirische Küche? Dann kannst du dich nach einem Rundgang in einem der vielen Restaurants oder Cafés stärken. Geheimtipp: In der Taberna Ruel erhältst du ein hochwertiges Essen zu einem guten Preis, zum Beispiel den berühmten Rindfleischspieß Espetada.
Mehr anzeigenCristiano Ronaldo an der Promenade Avenida do Mar treffen
Wer nach Madeira kommt, will an den berühmten Levadas wandern. Aber auch an der Promenade Avenida do Mar kannst du ein paar Kilometer machen. Die Uferpromenade ist rund 1.300 Meter lang und verläuft vom östlichen Jardim do Almirante Reis bis zur Rotunda Sá Carneiro im Westen von Funchal. Die belebte Promenade ist mit Palmen und Blumen bepflanzt und bei einem Spaziergang kommst du an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei: dem Forte de São Tiago und dem beliebten Strandbad Balnear da Barreirinha, dem São Lourenço-Palast, dem Elektrizitätsmuseum und der Statue von Cristiano Ronaldo, dem berühmtesten Sohn der Insel. Wenn dein Herz bei seinem Anblick höherschlägt, solltest du im CR7-Museum vorbeischauen – ein Fußballmuseum nicht nur für Ronaldo-Fans. Für den kleinen Hunger zwischendurch ist auch gesorgt: Du findest an der Promenade zahlreiche Buden, die Eis, Pommes oder das Madeira-Getränk Poncha verkaufen. Im November kannst du frisch geröstete Kastanien an den vielen Ständen probieren. Auf dem Rückweg solltest du unbedingt das Restaurant Cais da Ribeira aufsuchen. Mit Blick auf den Atlantik genießt du hier direkt am Ufer fantastische Burger und Cocktails.
Mehr anzeigenFarbexplosion auf dem Mercado dos Lavradores
Die Markthalle in der Altstadt von Funchal auf Madeira stammt aus den 1930er Jahren und könnte bunter nicht sein. Rund um den alten Innenhof findest du Stände mit knallroten Chilis, grünen Kiwis, purpurfarbenen Maracujas, künstlerischen Korbwaren sowie Paradiesvogelblumen und Strelitzien. Am Ende des Marktes findest du die große Fischhalle. Schlendere unbedingt durch die vielen Reihen und halte Ausschau nach der typischen Fischspezialität von Madeira, dem Espada – einem gruselig aussehenden, aber sehr leckerem Schwarzen Degenfisch. Im oberen Geschoss findet du noch mehr bunte Mangos, Zimtäpfel, Baumtomaten, Papayas und Drachenfrüchte. Du kannst auch seltene Kreuzungen probieren, etwa eine Ananas- oder Erdbeerbanane. Aber Achtung: Die Preise für diese außergewöhnlichen Früchte sind exorbitant hoch – lass dich nicht über den Tisch ziehen. Oft lohnt es sich, Früchte und Gemüse außerhalb der Markthalle in der Stadt zu kaufen.
Mehr anzeigenEntspannen mit Weitblick im Santa Catarina Park
Direkt über dem Hafenbecken liegt der Santa Catarina Park – eine der schönsten Grünanlagen in Funchal. Auf einer Fläche von 36.000 Quadratmetern kannst du hier deine Seele baumeln lassen, den Kreuzfahrtschiffen im Hafen zuwinken und auf den Spazierwegen am kleinen See entlangschlendern. Statte auch der barocken Capela de Santa Catarina einen Besuch ab, die 1425 erbaut wurde. Auch die Statue von Christoph Kolumbus solltest du dir anschauen sowie die Villa Quinta Vigia, die offizielle Residenz des Präsidenten der Autonomen Region Madeira. Der Santa Catarina Park ist einfach ein romantischer Ort zum Abschalten und eine schöne Abwechslung zum trubeligen Funchal. Und in dem kleinen Gartenlokal kannst du dich mit einem kühlen Bier und einem reichlich belegten Bolo de Caco wieder für den Rückweg ins Zentrum stärken.
Mehr anzeigenKüstenwanderung nach Câmara de Lobos
Der wohl berühmteste Besucher des kleinen Fischerorts Câmara de Lobos etwa fünf Kilometer westlich von Funchal war Winston Churchill. Der britische Premierminister stand hier oft mit seiner Staffelei und verewigte das Treiben des Ortes auf Leinwand. Heute ist sein „Malplatz“ ein berühmter Aussichtspunkt, der Miradouro Winston Churchill. Von Funchal aus wanderst du direkt an der Küste und am Strand entlang bis nach Câmara de Lobos und blickst von der Aussichtsplattform auf das hübsche Dorf und seine Kapelle Nossa Senhora dos Pescadores hinab. Steige danach zum Hafen hinunter und beobachte im Casa do Farol mit einer kühlen Nikita in der Hand – einem erfrischenden Getränk aus Bier, Vanilleeis und Ananas, das aus Câmara de Lobos stammt – die kunterbunten Fischerboote. Vor allem am Abend lohnt sich ein Besuch: Dann fahren die Fischer hinaus auf den Atlantik, um den besten Degenfisch zu angeln.
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