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So schmeckt Italien

Stimmen murmeln, in der Luft liegt ein verführerischer Duft nach Kräutern. Schon der erste Gang aus gegrilltem Tintenfisch und Zitronen-Vinaigrette lässt ahnen, dass unser erster Abend in Olbia etwas Besonderes wird. Den Rest erledigt das Restaurants Officine del Gusto in der malerischen Altstadt. Die Brüder Stefano und Gianni Azara haben in ihrer „Aromenwerkstatt“ in typisch italienischer Manier das Kochen zur Kunst erhoben – oder vielmehr zum Kunsthandwerk. Im eigenen Garten bauen sie Gemüse für das Restaurant an. Auf den Tisch kommen moderne Interpretationen italienischer Klassiker – und das mittlerweile in drei Restaurants. Den Gästen erzählen sie gerne von Olbia. Die Stadt hat dank ihres Hafens und Sardiniens Aufstieg zum mediterranen Urlaubsparadies erheblich an Bedeutung gewonnen..

Teller mit verschiedenen Antipasti stehen auf einem Tisch. Quelle: Maren Winter

Die kleine Stadt, die nichts aus der Ruhe bringt

Olbia wurde nach dem Ausverkauf der Küste, die später als Costa Smeralda weltberühmt wurde, zum Drehkreuz des Tourismus auf Sardinien. Das 60.000-Einwohner-Städtchen im Norden der Insel stellte sich der Herausforderung, die Besucher auf dem Weg zur Costa Smeralda zu begeistern. Die Stadt baute ihren Hafen aus, besaß plötzlich den internationalen Flughafen Olbia und ließ sich weder von Fähren, Schiffen und Kreuzfahrern, noch vom Trubel des Jetsets aus der Ruhe bringen. Zugleich strahlte ein wenig von dem Glanz der Costa Smeralda auf die Stadt zurück. 

Ein Leuchtturm im Meer vor Olbia. Quelle: Thomas Heitz, Tom.Heitz Photography
Entdecke die Altstadt Olbias und die stadtnahen Strände.

Sehenswürdigkeit Nr. 1: Die Altstadt 

Ein Bummel zu den Sehenswürdigkeiten Olbias ist ein Muss. Toni, Rezeptionist des Boutique-Hotels Locanda del Conte Mameli, empfiehlt zum Start einen Streifzug durch die Altstadt: „Hier liegen Bars, Restaurants, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten ganz dicht beieinander, und viele Leute verpassen das, weil sie gleich zu den Stränden wollen.“ Besonders sehenswert sei die 900 Jahre alte romanische Basilika San Simplicio. Die schöne, schlichte Kirche beweist eindrucksvoll, dass Olbia eine Stadt mit Geschichte ist. Olbia mag klein sein, doch die Gassen, kleinen Plätze und historischen Bauten verleihen der Altstadt schönstes mediterranes Flair. Und die Lage zwischen Meer und Bergen könnte besser kaum sein. 

Blick auf eine bunte Kuppel in Olbia auf Sardinien. Quelle: Noemi Marrero

Sardiniens Traditionen weiterleben lassen

In Olbia gibt es viele originelle Geschäfte, die Sardiniens Traditionen weiterführen. Bei Sandali Amalia werden maßgefertigte Sandalen in Handarbeit produziert. Die Angestellten legen Wert auf traditionelle italienische Handwerkskunst. Vor dem Geschäft des Bonbon-Spezialisten Le Caramelle Stregate ist die Luft schwer vom Duft exotischer Süßigkeiten. Über Fässer voller bunter Bonbons mit Kokos-, Joghurt- oder Tiramisu-Geschmack sind Hexenfiguren gebeugt, die Wände schmücken Eulen und Besen. „Ich mochte Hexen und wollte das süßeste und magischste Spukhaus der Welt schaffen“, erzählt Romina Soggiu, Mitinhaberin des Süßigkeitengeschäfts. Es ist ihr gelungen. Denn der duftende Laden zieht Bonbonliebhaber und Zauberlehrlinge aller Altersstufen an.

Blick auf eine Reihe von Ruderbooten und kleinen Motorbooten, die im Hafen von Olbia anliegen. Quelle: Rita loddo

Zum Abschluss unseres Bummels durch die Altstadt von Olbia ist ein Abstecher in die Spirits Boutique genau das Richtige. Halb Geschäft, halb gemütliche Bar: Der kleine Laden von Emilio Rocchino, der kenntnisreich über Destillate aus der ganzen Welt erzählt, ist der perfekte Ort für einen Absacker. Später lassen wir den Tag im romantischen Hotel Locanda del Conte Mameli ausklingen.

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Feiner Sandstrand und klares Wasser 

Es wäre schade, das Tor zur Costa Smeralda zu besuchen, ohne die Zehen in den weichen Sand der berühmten Strände Sardiniens zu stecken. Also machen wir uns auf den Weg zu einem Badestrand in der Nähe von Olbia, den auch Einheimische bevorzugen. Wir versuchen es mit der stadtnahen Cala Banana und sind überzeugt. Der Strand ist näher als das weiter nördlich gelegene Porto Rotondo mit seinen Villen, dem schicken Hafen, den zahlreichen Bars und Boutiquen. Auch das Meer ist hier genauso herrlich klar und im Sommer ist es nicht voll. Sofort finden wir ein ruhiges, sonniges Plätzchen am Wasser. Der Blick ist einmalig: Meer und Himmel konkurrieren um das tiefste Blau und beweisen einmal mehr, was für eine wunderschöne Insel Sardinien ist.

Blick durch ein Felsloch auf Olbia auf Sardinien. Quelle: Adrian Czernik

Mein Fazit: Olbia ist nicht nur ein idealer Standort, um die Provinz Olbia-Tempio zu erkunden, sondern auch selbst ein kleines Sardinien-Juwel.

Stefanie Bisping

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