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Das schönste Fotomotiv am Place de la Bourse

Wenn du auf urbane Eleganz und verzierte Prunkbauten stehst, statte dem Place de la Bourse einen Besuch ab – der wohl beeindruckendsten Sehenswürdigkeit in Bordeaux und seit 2007 auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Platz ist nach dem Gebäude benannt, das sich an der nördlichen Seite befindet und im 18. Jahrhundert als Handelsplatz und Börse erbaut wurde. Daher stammt übrigens auch der Name: Platz der Geldbörse. Die Handelskammer hat hier heute noch ihren Sitz. Am südlichen Ende findest du das Musée Nationale des Douanes und im Zentrum den mächtigen Springbrunnen Fontaine des Trois Grâces. Aber das wahre Highlight befindet sich auf der anderen Straßenseite direkt an der Garonne. Hier liegt der Miroir d’eau (Wasserspiegel) – eine Granitplatte, auf der eine circa zwei Zentimeter tiefe Wasserfläche steht. Gehe unbedingt an einem windstillen Tag zu diesem Wasserbecken, dann spiegeln sich die palastartigen Gebäude rund um den Place de la Bourse im Wasser, ein grandioses Fotomotiv vor allem in den Abendstunden, wenn die Spiegelungen der hell erleuchteten Monumente im Wasser glitzern. Übrigens: Niemand geringeres als der Architekt Ange-Jaques Gabriel, erster Hofarchitekt von Ludwig XV., hat die Gebäude rund um den Platz entworfen. Er war auch am Bau vom Schloss Versailles und der Place de la Concorde beteiligt. Erkennst du seinen Stil wieder? 

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Der Place de la Bourse in Bordeaux
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Bewegende Geschichte der Kathedrale Saint-André

Austragungsort für königliche Hochzeiten, Strohlager während der Französischen Revolution und ein verheerender Brand im 19. Jahrhundert: Die Kathedrale Saint-André in Bordeaux ist vielleicht nicht so imposant wie die Notre-Dame von Paris, aber sie blickt auf eine bewegende Geschichte zurück und ist allein deswegen schon sehenswert. Die hübsche Kirche steht auf dem Place Pey Berland in der Nähe des Rathauses und bildet die Grenze zur Altstadt von Bordeaux. Schau dir unbedingt die Nordfassade an – die frühgotischen Fenster und die große Flamboyante-Rosette über dem Eingang sind wirklich beeindruckend. Einen Glockenturm findest du an der Kirche jedoch vergeblich. Dieser steht ein paar Meter von dem Sakralbau entfernt. Der aus den Jahren 1440 bis 1466 stammende Pey-Berland-Turm (benannt nach einem Bischof) wurde einst in ein Wohngebäude und später in eine Bleifabrik umgewandelt, bevor die Kirche den Turm im 19. Jahrhundert wieder zurückkaufte. Heute gehört er zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach dem Kirchenbesuch solltest du unbedingt die 231 Stufen der engen Wendeltreppe erklimmen. Von dort oben hast du den besten Ausblick auf die Stadt.

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Die Kathedrale Saint-André in Bordeaux Quelle: Ivo de Rooij
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Nicht nur für Weinkenner: Das Museum "Cité du Vin"

Natürlich dreht sich in Bordeaux alles um den edlen Tropfen. Schließlich ist die Stadt an der Garonne eine der wichtigsten Weinstädte in Europa. Wenn du mehr über Weinherstellung, Rebsorten und Anbaugebiete erfahren möchtest, solltest du dem Museum Cité du Vin einen Besuch abstatten. Von außen erinnert das goldene Architekturmeisterwerk an ein futuristisches Raumschiff. Die geschwungene Fassade soll die Bewegungen des Weines darstellen, wenn er im Glas geschwenkt wird. Weniger Fantasie brauchst du im Inneren: Hier lernst du auf über 13.000 Quadratmetern interaktiv die vielfältige Welt des Weines kennen. Fliege virtuell über die Weinberge auf der ganzen Welt, lerne, wie Winzer Rebstöcke anbauen oder erschnuppere am Buffet der fünf Sinne die Gerüche der verschiedenen Weine – von Lakritz bis Zitrone ist alles dabei. Wenn dir dabei das Wasser im Mund zusammenläuft, dann schließe den Rundgang mit einem Besuch der Weinbar im Erdgeschoss ab. Bei schönem Wetter sitzt du hier auf der Terrasse mit Blick auf die Gärten und das Ufer der Garonne und genießt französische Gerichte und – natürlich – ein Glas Bordeaux. Kleiner Tipp: Kaufe dir zu Beginn deines Bordeaux-Trips den Bordeaux City Pass. Damit erhältst du freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln und freien Eintritt in die Sehenswürdigkeiten, unter anderem in das Cité du Vin.

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Fantasievolle Welten im Grand Théâtre

Es ist allein schon ein Spektakel, das Grand Théâtre de Bordeaux am Place de la Comédie von außen zu bewundern. Zwölf Säulen im korinthischen Stil stehen vor dem Eingangsportal und auf der oberen Balustrade blicken die Statuen der Musen der Kunst und der Göttinnen Venus, Juno und Minerva hinab. Der helle Naturstein und die weißen Bogenfenster strahlen pure Eleganz aus. Seit mehr als drei Jahrhunderten entführt das Theater seine Gäste in ferne Welten. Hier springst du im Musiktheater mit Mogli durch verzauberte Dschungelwälder, lauschst den Symphoniekonzerten von Brahms oder erlebst die Liebesabenteuer in Gaetano Donizettis berühmter Oper La Favorite mit. Du stehst nicht auf Opern oder klassische Konzerte? Dann nimm einfach an einer geführten Tour teil und wirf einen Blick in das imposante Auditorium. Vor allem das Fresko von Claude Robin an der Decke aus dem 18. Jahrhundert ist beeindruckend und erinnert mit seinen blauen und goldenen Farben an das Opernhaus in Versailles. Eine Führung im Grand Théâtre kostet rund zehn Euro und dauert eine Stunde.

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Das Grand Théâtre in Bordeaux
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Die Grosse Cloche: Eine Glocke namens Armande-Louise

7,8 Tonnen wiegt die Glocke in einem der ältesten Glockentürme Frankreichs. Die Grosse Cloche (die große Glocke) und das Tor Porte Saint-Éloi aus dem 13. Jahrhundert im Zentrum gehören zu den besten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bevor du den Turm erklimmst, schenke den Uhren deine Aufmerksamkeit: Auf der Südseite findest du eine goldene Uhr, die die Sonnenzeit anzeigt; auf der Nordseite hingegen wird der Mondzyklus abgebildet. Wenn du Armande-Louise, auf diesen Namen wurde die Glocke getauft, aus der Nähe betrachten und die Türme erkunden möchtest, dann kaufe dir für sechs Euro ein Ticket für eine kurze Führung. Schau dir unbedingt die Inschrift in der großen Glocke an. Kannst du lesen, was dort steht? Wenn du die Glocke einmal in Aktion erleben möchtest, plane deinen Besuch in Bordeaux an bestimmten Feiertagen, wie zum Beispiel dem 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, oder an einem ersten Sonntag im Monat ein. Dann läutet die Glocke zur Mittagszeit. Nach dem Besuch dieser Sehenswürdigkeiten kannst du dich ins Getümmel einer der längsten Fußgängerzonen in Europa stürzen. Die Rue Sainte-Catherine ist nur einen Katzensprung entfernt und bietet auf rund 1,5 Kilometern prallgefüllte Schaufenster.

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Die Grosse Cloche in Bordeaux
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Wie im Märchen: Das Tor Porte Cailhau

Wenn du deine Fantasie anstrengst, dann könntest du Rapunzel am Fenster des Porte Cailhau entdecken, wie sie ihr langes Haar herunterfallen lässt. Das mittelalterliche Verteidigungstor war Teil der alten Stadtmauer und scheint direkt einem Märchen entsprungen zu sein, so bezaubernd sind seine Türme, Zinnen, Sprossenfenster und Verzierungen an den Gemäuern. Für fünf Euro kannst du das Stadttor am Place du Palais besichtigen, die kleine Ausstellung besuchen und einen schönen Ausblick auf die Garonne genießen. Danach schlenderst du noch am Platz entlang und bewunderst mit einem Café au Lait in der Hand das wunderschöne Tor bei einer kleinen Pause unter schattigen Bäumen.

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Das Porte Cailhau in Bordeaux

Jana Ruster

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