7 Allwetter-Tipps für Sofia von Klettern bis Kunst
Wellness to go: Bulgarisches Mineralwasser kostenlos selbst zapfen
Wenn ich durch Sofia laufe, habe ich immer ein leeres Trinkgefäß dabei. Wisst ihr, warum? Für Mineralwasser! Für das heilsame, warme Nass war Serdica (Sofia) schon in der Antike berühmt. Die Römer liebten Thermen und vermutlich kamen sie sogar deshalb hierher, um die Stadt zu gründen. Bäder gibt es leider keine mehr, doch 15 Quellen sprudeln nach wie vor im Stadtgebiet. Haltet die Augen auf, denn finden könnt ihr sie überall dort, wo Einheimische Flaschen oder Krüge mit dem Wasser füllen. Lecker schmeckt es nicht, dafür ist es sehr gesund. Der bekannteste Mineralbrunnen (bulgarisch: Tscheschma) der Stadt plätschert vor dem früheren Zentralen Mineralbad. Heute ist darin das regionalgeschichtliche Museum untergebracht.
Mehr anzeigenAktiv zu jeder Jahreszeit: Paddeln, Angeln oder Wandern
Eine leuchtend blaue Wasserfläche inmitten einer dunkelgrünen Bergwelt. Ihr riecht Nadelwald und hört einen Adler schreien. Ihr seid in einer unglaublichen Naturidylle. Der Iskar-Stausee gilt als das „kleine Meer“ von Sofia. Mit etwas mehr als zwei Quadratkilometern ist er immerhin der größte künstliche See Bulgariens. Sein Wasser ist klar und sauber. Im Sommer könnt ihr darin schwimmen und vom Frühjahr bis zum Herbst paddeln, rudern oder angeln. Und ganz egal, in welcher Jahreszeit: Stets umgibt euch hier die malerische Bergwelt von Lozen, Plana und Vitosha. Ausgangspunkt für euer See-Erlebnis ist der Ferienort Pancharevo. Er befindet sich zwölf Kilometer außerhalb vom Zentrum der Hauptstadt und ist vom Busbahnhof Geo Milev mit der Linie 3 gut erreichbar. Preiswert Kanus ausleihen könnt ihr in Pancharevo zum Beispiel bei „Kayak Zone“.
Mehr anzeigenBei Regen oder Sonnenschein: Bulgarische Straßenkunst
Ein Liebespaar, so groß wie ein Gebäude. Ein breit grinsendes Skelett. Eine Riesenkerze, die tatsächlich warmes Licht verströmt – auch wenn sie nur mit bunter Farbe auf eine Hauswand gepinselt ist. Die bunte Street-Art in der Stadt ist eine echte Bereicherung für die Hauptstadt. International bekannt sind vor allem die vielen bemalten Stromkästen. Wirklich beeindruckend sind die großflächigen Wandgemälde, die ganze Hausfassaden zum Kunstwerk machen. Nicht wenige davon waren Auftragswerke der Besitzer. Wenn ihr nicht lange selber suchen wollt, bucht eine geführte, kostenlose „Grafittitour“. Sie findet von Freitag bis Montag täglich statt und dauert etwa zwei Stunden. Beginn im Winter ist um 15 Uhr, im Sommer um 18 Uhr. Treffpunkt ist an der „Heiligen Sofia“, direkt zwischen den beiden Zugängen zur Metrostation Serdica.
Mehr anzeigenSportlich aktiv bei jedem Wetter: Klettern in der Halle
Ihr wollt klettern und habt keine Zeit, ins Vitosha-Gebirge zu fahren? Oder das Wetter spielt nicht mit? Dann fahrt ins Kletterzentrum Walltopia im Sofia Tech Park. Dort erwarten euch auf insgesamt 1.730 Quadratmetern bis zu 19 Meter hohe Wände zum Seilklettern und Bouldern. Prima zum Trainieren finde ich außerdem einen Fitnessraum mit speziellen Kletterübungsgeräten. Geöffnet ist an Wochentagen von 7 bis 23 Uhr, am Wochenende sowie feiertags von 10 bis 22 Uhr. Klettern ist anstrengend. Wenn nach dem Sport der Magen knurrt, könnt ihr euch nebenan im Café Morro stärken. Vom Stadtzentrum aus bringen euch die Buslinien 306, 184 und 84 sowie die Trolleybusse 5 oder 8 zum Tech Park (so heißt auch die Haltestelle).
Mehr anzeigenTagesausflug zum weltberühmten Rila-Kloster
Mit seiner gestreiften Fassade und den hübschen Säulengängen ist das Rila-Kloster eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bulgarien. Wunderschön ist auch seine Lage im Rila-Gebirge: Dicht bewaldete Berge mit schneebedeckten Gipfeln umgeben das märchenhafte Bauwerk. Von Sofia ist das größte und berühmteste Kloster des Landes rund 100 Kilometer entfernt. Schnell und bequem erreicht ihr es per Rila-Express. Abfahrt ist täglich um 10:20 Uhr von der Busstation West im Stadtteil Ovcha Kupel, etwa vier Kilometer südwestlich vom Zentrum der Stadt. Um 20:15 Uhr seid ihr zurück. Bei Traventuria könnt ihr auch einen kompletten Tagesausflug buchen.
Mehr anzeigenZwischenstopp im Schrottmuseum Kotscherinowo
Fahrt ihr mit dem Auto ins Rila-Kloster, dann legt unbedingt im Städtchen Kotscherinowo einen Stopp in Billys privatem „Schrottmuseum“ ein. Klingt kurios, und das ist es auch. Die kleine Stadt gleicht eher einem Recyclinghof als einer Sehenswürdigkeit. Alles ist chaotisch, wirr, aber irgendwie witzig arrangiert. Einige der verrosteten Vehikel stehen auf dem Dach der alten Werkstatt. Andere sind übereinander gestapelt. Wie zufällig findet ihr Stalinbüsten und andere Hinterlassenschaften aus dem sozialistischen Bulgarien in den Schrottkisten. Ganze Galerien alter Röhrenfernsehgeräte reihen sich wie in einem Warenlager an den Wänden – und geben dem Ganzen die Aura einer Kunstinstallation. Das Haus liegt auf der linken Seite am Ende des Ortes und hat einen roten Zaun. Geöffnet ist es meist täglich außer sonntags zwischen 9 und 17 Uhr. Als Eintritt könnt ihr eine kleine Spende geben. Die Busse zum Kloster halten ebenso in Kotscherinowo. Ein Reisetipp: Mit dem Zug zu fahren ist etwas umständlich. Der Bahnhof liegt etwa drei Kilometer vom Zentrum entfernt.
Mehr anzeigenGötzenkunst und Propaganda im Stadtteil „Roter Stern“
Wenn ihr mehr aus der Zeit des Kommunismus sehen wollt, ist das Muzey na sotsialisticheskoto izkustvo, das Nationale Museum der Sozialistischen Kunst Bulgariens, sehr zu empfehlen. Es zeigt vor allem Gemälde und Plastiken aus den Jahren 1944 bis 1989. Im Skulpturenpark seht ihr rund 80 Büsten – eine traurig-komische Versammlung der einst gefeierten Helden. In der Medienhalle laufen alte Propagandafilme. Passend zum Namen des Stadtteils „Roter Stern“ prangt am Eingang des Museums ein riesiger roter Fünfzack. Er hatte jahrzehntelang die kommunistische Parteizentrale in der Hauptstadt geschmückt. Heute tagt dort die Nationalversammlung. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
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