1

Käseblätterteig zum Frühstück

Das typischste bulgarische Gebäck ist die herzhafte Banitsa. Die Verwandte des türkischen Börek wird hergestellt aus Blätterteig und dem Salzlakenkäse Sirene. Oft ist auch Spinat darin. Die Füllung kann aber auch aus anderem Gemüse, Obst oder Fleisch bestehen. Die Einheimischen essen Banitsa zum Frühstück oder zwischendurch als Snack. Kaufen könnt ihr sie in Sofia fast überall, zum Beispiel bei „Domaschna Banitsa“, „Ni-Kai“ (Löwenbrücke 6) und „Sofijska Banitsa“ (bul. Aleksandar Stambolijski 247).

Ein besonderes Rezept gibt es zu Weihnachten und Silvester: Banitsa mit eingebackenen Wünschen auf Papier. Viele Bulgaren genießen das Gericht mit Joghurt und Bosa. Das süßlich-prickelnde Bier hat einen geringen Alkoholgehalt. Es wird aus Hirse gebraut.

Mehr anzeigen
In einem Tonteller liegt bulgarische Banitsa. Quelle: Alamy / Victority, mauritius images / Alamy / Victority
2

Schopska-Salat zwischen echten Birkenstämmen

Frisches Gemüse auf Bulgarisch, gepaart mit weißem Hirtenkäse – das ist Schopska-Salat. Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Petersilie müssen dran. Alles andere ist Sache von Mama, Oma oder Küchenchef. Abgeschmeckt wird der Salat mit Sonnenblumenöl, ein paar Spritzern Essig oder Zitronensaft und Salz. Das traditionelle Gericht ist als Vorspeise auf bulgarischen Tischen beinahe Pflicht. Sein Name stammt aus der Region Schopluk im Dreiländereck von Bulgarien, Serbien und Nordmazedonien. Zu finden ist es vermutlich auf allen Speisekarten der bulgarischen Hauptstadt. Einen hervorragenden Schopska-Salat gibt es im Bagri. Das Slow-Food-Restaurant hat eine eigene Farm im Persina Naturpark. Von der Zwiebel über Käse bis zum Lammfleisch wird die Küche fast komplett von dort versorgt.

Mehr anzeigen
3

Zur Vorspeise: Gurken-Joghurt-Suppe

Eine bulgarische Spezialität, die selbst im Winter mundet, ist der Tarator. Die kalte Suppe wird aus Gurken, Joghurt, Knoblauch, Dill und Öl zubereitet. Manchmal wird das Gericht mit Walnüssen verfeinert. Im Veggie-Restaurant „Dreamhouse“ zählt Tarator zu den Lieblingsvorspeisen der Gäste.

Mehr anzeigen
In einer Tasse ist eine helle Gurkensuppe mit Gurkensticks. Quelle: Alamy / Felix Furo, mauritius images / Alamy / Felix Furo
4

Gemüse mit inneren Werten: Gefüllte Paprika

Ein echter Klassiker der bulgarischen Küche sind „Palneni Tschuschki“. Die aromatischen Paprikaschoten sind gefüllt mit Reis, Gemüse, Ei und Käse oder Hackfleisch. Sehr lecker schmeckt das bulgarische Hauptgericht im „Tschewermeto“. Für die Winter-Variante verwenden die Bulgaren getrocknete Paprika und Bohnenfüllung. Zu Weihnachten stopft man Paprika mit einem Lauch-Risotto.

Mehr anzeigen
5

Ein Naturprodukt, in dem der Löffel stecken bleibt

Das essbare Nationalheiligtum der Bulgaren ist ihr köstlicher Joghurt. Das feste, leicht säuerliche Milchprodukt schmeckt am besten pur. Wer mag, kann es auch mit Früchten oder Honig essen. Über den gewaltigen geschmacklichen Unterschied gegenüber westeuropäischen Varianten haben sich schon viele den Kopf zerbrochen. Liegt es an den speziellen Milchsäurebakterien? Am Verzicht auf jegliche Zusätze? Oder einfach daran, dass man auf dem Balkan schon seit 1.400 Jahren Erfahrungen mit „kiselo mljako“ („saurer Milch“) hat? Kostet selbst! Fündig werdet ihr auf Frische- wie in Supermärkten. Selbst beim Pizzabäcker um die Ecke steht die gesunde Leckerei im Kühlschrank neben Bier und Cola.

Mehr anzeigen
In einer verzierten Tasse ist ein Jogurt mit Zimt. Quelle: mauritius images / Alamy / sebnem koken, mauritius images / Alamy / sebne
6

Schmackhaftes aus heißem buntem Tongeschirr

„Gjuwetsch“ ist der bulgarische Name für ein buntes Tongefäß. Und für einen Eintopf aus Kartoffeln und Gemüse, der in dem Tontopf gegart und serviert wird. Manchmal mit Fleisch, manchmal mit Ei und Käse. Besonders gut schmeckt der Eintopf in der Bauernschenke „Isbata“. Ihr möchtet gern außerhalb von Sofia essen? Dann macht euch auf den Weg zur romantisch-rustikalen „Wodenitsata“, der „Wassermühle“.

Ein zweites bulgarisches Gericht wird ebenfalls in ländlicher Keramik gekocht und gegessen: Die Kawarma ist ein scharfes Gulasch aus Schweine-, Hühner- oder Hammelfleisch.

Mehr anzeigen
7

Nikolaus-Karpfen, Grill-Kalmar und Schwarzmeermuscheln

Bulgarische Spezialitäten aus Neptuns Reich spielen an der Schwarzmeerküste und entlang der großen Flüsse eine wichtigere Rolle als in Sofia. Doch auch dort weiß man Fisch und Seafood sehr zu schätzen und schmackhaft anzurichten. Beliebt ist „Palnen Scharan“, ein mit Walnüssen und Zwiebeln gefüllter Karpfen. Bulgaren essen ihn zum Fest des Schutzheiligen der Fischer – am Nikolaustag. Aber auch Tintenfische aller Art – ob gegrillt oder als Oktopussalat – kommen gern auf die Teller. Sofias beste Schwarzmeermuscheln gibt es im gemütlich eingerichteten Lokal „Made in Home“. Wirklich köstliche Kalmare mit Salsa Verde und Kirschtomaten findet ihr im „Aubergine“.

Ein letzter Tipp zum Schluss: Wenn ihr möglichst viel von der bulgarischen Küche in kurzer Zeit probieren wollt, empfehle ich euch eine Food-Tour mit Balkan Bites. Statt einer festen Gebühr zahlt ihr eine Spende.

Mein Fazit: Die bulgarische Küche ist nicht nur abwechslungsreich und gesund, sondern verbindet auch viele Geschmäcker der umliegenden Regionen und Kulturen.

Mehr anzeigen
Wie schmeckt bulgarische Joghurtsuppe? Erfahrt es bei der Städtereise nach Sofia!

Carsten Heinke

Einen Abschnitt nach oben springen
Einen Abschnitt nach unten springen

Andere Stories

Vorherige Artikel anzeigen
Nächste Artikel anzeigen