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Monchique: Zu zweit in luftiger Höhe

Pinien, Korkeichen, Kiefern, Maronen- und Eukalyptusbäume zieren die Gegend rund um Monchique. Das urige Bergstädtchen Monchique und das benachbarte Caldas de Monchique sind seit mehr als 500 Jahren beliebt – bei Einheimischen und Besuchern. Das liegt vor allem an den acht Thermalquellen. Dem schwefelhaltigen Wasser wird eine heilende Wirkung bei Rheuma, Verdauungsproblemen und zahlreichen Krankheiten bescheinigt, seit König João II. im Jahre 1495 hier eine Linderung seiner Wehwehchen erfahren haben soll.

Aber keine Angst, um in den Genuss eines wohltuenden Bades zu kommen, müsst ihr keine Krankheiten haben. Also packt unbedingt die Badesachen ein, damit ihr zu zweit ein paar entspannende Stunden im angenehm warmen Wasser verbringen könnt. Das markanteste Bauwerk in dem auf knapp 460 Metern Höhe gelegenen 2.300-Seelen-Nest Monchique ist die Igreja Matriz, eine um das Jahr 1500 errichtete Pfarrkirche. Am Largo dos Chorões, wo die wichtigsten Straßen von Monchique zusammenlaufen, tummeln sich die Einheimischen gerne bei einem lockeren Pläuschchen in den Cafés. Wenn ihr es gerne süß mögt, solltet ihr den heimischen Honig probieren. Wer es deftiger mag, wird mit den berühmten Wurstwaren, den „enchidos“, die überall im Dörfchen feilgeboten werden, glücklich. 

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Serra de Monchique: Gipfel mit Meer im Blick

Drei Dinge machen die Serra de Monchique zu einem der romantischsten Plätze fernab der Küste: die höchsten Gipfel der Gegend, hervorragende Wanderwege und ein Mikroklima, in dem Lorbeer, Pinien, Schirm- und Seekiefern, Stiel- und Korkeichen sowie Eukalyptus gedeihen; nicht zu vergessen ist der Erdbeerbaum, aus dessen rötlichen Früchten der portugiesische Medronho-Schnaps hergestellt wird. Alle, die hoch hinaus wollen, haben vom Picota, dem mit 773 Metern zweithöchsten Gipfel der Algarve, Panoramablicke bis ans Meer. Mein Tipp: Bei einem kleinen Picknick genießt ihr hier oben den Blick auf die üppigen Wälder, ausgedehnten Wiesen und steilen Hänge am besten. In der Ferne seht ihr sogar das Wasser des Atlantiks in der Sonne funkeln.

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Eine Finca steht am Rande eines kleinen Fluss´ mit begrünten Ufern. Quelle: Westend61 / Thomas Haupt, mauritius images / Westend61 / Thomas Haupt
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Silves: Maurisches Erbe entdecken

Die Mauren machten Silves einst zur Hauptstadt der Algarve. Geblieben sind der einzigartige maurische Charme und eine Festungsanlage, die mit ihren wuchtigen Türmen und den rötlichen Sandsteinmauern das Stadtbild dominiert. Fast habt ihr beim Spaziergang durch die Straßen und Gassen das Gefühl, durch ein riesiges Freiluftmuseum zu stiefeln. Zumindest in Teilen geht die Ponte Romana, die Brücke, die mit ihren sieben Bögen den Rio Arade überspannt, auf die Römer zurück. In der Markthalle der Stadt herrscht reges Treiben. Neben Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse wird hier auch traditionelles Bauernbrot angeboten, das ihr nur noch an wenigen Orten der Algarve probieren könnt. Die gotische Kathedrale von Silves diente lange als Bischofssitz.

Besucht in Silves die historischen Gräber der Ordensritter. Ich gebe zu: Romantik sieht anders aus. Beeindruckend sind die Gräber aber allemal. Einen Abstecher wert sind auch das drei Meter hohe Cruz de Portugal aus dem 15. Jahrhundert, sowie das Museu Municipal de Arqueologia, das sich um einen maurischen Brunnen gruppiert und die 8.000 Jahre alte Geschichte der Region erzählt. 

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Blick auf blaues Wasser mit der Ponte Romana im Hintergrund. Quelle: mauritius images / Alamy / amnat99, mauritius images / Alamy / amnat
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Loulé: Wo an Karneval der Bär steppt 

Schmale Gassen und viele kleine Häuschen im maurischen Stil durchziehen die Altstadt des seit dem 8. Jahrhundert bewohnten „Tor zur Sierra do Caldeirao“. In Loulé angekommen erwartet euch viel Kultur. Zentraler Anlaufpunkt in Loulé ist der Mercado de Loulé. Die Markthalle ist so etwas wie die pulsierende Lebensader des Ortes. Während vorwiegend Frauen hier frische Vorräte ergattern, tauschen in den umliegenden Cafés die Herren der Schöpfung Klatsch und Tratsch aus und genießen ihren geliebten „bica“, den portugiesischen Espresso.

Shopping in Loulé ist ebenso ein Muss: Ton- und Kupferwaren sowie Hüte und Körbe aus Palmenblättern wechseln in den kleinen Geschäften den Besitzer. Kultur- und Geschichtsbeflissene statten Castelo de Loulé, in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist, sowie der Igreja Matriz de Sao Clemente einen Besuch ab.

Etwas außerhalb zieht die Wallfahrtsstätte Nossa Senhora da Piedade Pilger in ihren Bann. Das Kontrastprogramm gibt es im Karneval: Dann ist Loulé bunt, laut und fröhlich. Der Umzug in der Stadt lockt jährlich Tausende Narren an die Algarve. 

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Gemeinde Alcoutim: 720 Meter lange Rutsche

Das Castelo de Alcoutim aus dem 14. Jahrhundert wacht über das Städtchen am Rio Guadiana. Auf der anderen Flussseite liegt das spanische Sanlúcar de Guadina. Alcoutim und sein spanischer Nachbar werden mit der weltweit einzigen Zipline, die über eine Staatsgrenze hinübersaust, verbunden. Auf der 720 Meter langen Seilrutsche erlebt ihr eine Zeitreise, die so nirgendwo sonst auf der Welt möglich ist. Ihr reist exakt 59 Minuten in die Vergangenheit. Grund sind die unterschiedlichen Zeitzonen in Portugal und Spanien.

Wer lieber festen Boden (oder zumindest Wasser) unter den Füßen hat, schippert auf einer kleinen Fähre zwischen Alcoutim und Sanlúcar de Guadina hin und her. Im Castelo da Vila erzählt ein archäologisches Museum über die Geschichte der Region. 

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Alte: Unterwegs in der ursprünglichen Algarve

Weiß getünchte Häuser, bunte Fenster- und Türrahmen, fantasievoll verzierte Schornsteine und gepflasterte Gassen verzaubern euch in dem Künstlerdorf Alte. Zwei Quellen speisen mehrere angelegte Becken des Fonte Grande und des Fonte Pequena. Ihr habt eine Wanderung hinter euch? Dann streckt eure Füße in das kühle Wasser, es ist herrlich erfrischend. In Alte stürzt sich der Wasserfall Queda do Vigaário knapp 25 Meter in die Tiefe. Die umliegenden Wiesen sind ein perfekter Picknick-Spot. Das Rauschen des Wasserfalls hallt leise in euren Ohren. Dank der kühlenden Wassermassen herrscht selbst an warmen Tagen eine angenehme Lufttemperatur. Nur Essen und Getränke müsst ihr selbst mitbringen.

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Farbenfrohe Häuserfassaden in einer portugiesischen Gasse. Quelle: mauritius images / Alamy / Jacek Sopotnicki, mauritius images / Alamy / Jacek
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Salir: Glasbodenblick in die Zeit der Mauren

Das kleine Dörfchen Salir verteilt sich auf zwei Hügel. Auf dem einen thront die Ruine einer uralten Burg, auf dem anderen die örtliche Kirche. Die Reste des Castelo de Salir erinnern an die Zeit der maurischen Herrschaft im 12. Jahrhundert. In den Ruinen ist das Pólo Museológico de Salir untergebracht. Schaut durch den Glasboden und taucht ein in die maurische Zeit: Ihr seht eine ausgegrabene Straße und die Reste von alten Häusern.

An jedem ersten Sonntag im Monat findet mit dem Mercadinho de Horta ein uriger kleiner Bauernmarkt mitten in Salir statt. Hier könnt ihr euch einmal komplett durch all die Köstlichkeiten probieren, die rund um das 2.700-Seelen-Nest wachsen, gedeihen und hergestellt werden. Einige Kilometer außerhalb von Salir erhebt sich der 485 Meter hohe Rocha da Pena. Rund um den Kalkfelsen könnt ihr nicht nur fantastisch wandern, hier gedeihen auch im Frühjahr Narzissen und Orchideen. 

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Via Algarviana: Wunderbar wanderbare Algarve

Vom Fluss an den Atlantik oder umgekehrt: Die Via Algarviana verbindet als Fernwanderweg die 300 Kilometer lange Strecke von Alcoutim bis zum Cabo de São Vicente. Die Strecke führt durch fast zwei Dutzend Gemeinden im Hinterland der Algarve – hier erlebt ihr alles, was die Region kulturell und in punkto Naturschönheit zu bieten hat: ausgedehnte Blumenwiesen, terrassierte Felder oder dichte Eukalyptus- und Korkeichenwälder. Unterwegs gibt es auf abwechslungsreichen Wanderungen zwischen der spanischen Grenze und dem Südwestzipfel Europas immer wieder malerische, kleine und verträumte Dörfer zu entdecken. Darunter zum Beispiel Vila do Bispo, das winzige Cerra das Casas mit gerade einmal etwas mehr als einem Dutzend Häusern oder São Brás.

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Jetzt nach Faro und durchs Landesinnere wandern.

Karsten-Thilo Raab

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