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Mailänder Frühstück mit traditionellem Panettone

Nirgends startet ihr süßer in den Tag als unter einem Himmel aus duftendem Panettone. In der Nähe des Castello Sforzesco stellt seit den Dreißigerjahren die Bäckerei Giovanni Cova & C. nach traditionellem Rezept die süßeste Spezialität Mailands her – den sogenannten „Panettunde Milan". Der Panettone ist hier quasi Lebenselixier. Unzählige runde, gebackene Exemplare schmücken die gesamte Decke des Bistros. Die Ursprünge des lockeren Hefeteigkuchens mit kandierten Früchten verlieren sich zwischen Geschichte und Legende. Vielleicht war es der junge Ritter Ughetto, der im 15. Jahrhundert das süße Brot erfand, was ihm die unstandesgemäße Heirat mit einer Bäckerstochter ermöglichte. Oder der Panettone wurde am Herzogshof von Ludovico Sforza erfunden, extra zum Weihnachtsfest, dem Fest der Liebe.

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Eine Frau isst Dessert, das vor ihr auf einem Holztisch steht, mit einem Löffel. Quelle: Jawahir Khan
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Schokomousse auf einer versteckten Dachterrasse

Der nächste Tipp führt euch an einen besonders romantischen Ort hoch über den Dächern Mailands: Der Corso Como 10, gegründet in den Neunzigerjahren von der Vogue-Redakteurin Carla Sozzani, ist einer der hippsten Orte Mailands. Ein unscheinbarer Hofeingang führt euch in einen üppig duftenden, begrünten Innenhof. Dahinter öffnet sich der coolste Modedschungel der Stadt mit Boutique, Kunstgalerie und Restaurant. Jetzt kommt der romantische Part: Über der Kunstgalerie führt eine kleine Wendeltreppe auf eine versteckte Dachterrasse. Zwischen Blumentöpfen stehen einladende Stühle, rechts laufen Katzen über die Dächer, links hängt Wäsche aus dem Fenster – eine romantische Großstadtidylle wie sie nicht schöner sein könnte. Aber bevor ihr die Aussicht genießt, deckt euch mit etwas Süßem aus dem Restaurant ein. Halbgefrorenes Mandelhonigeis mit warmer Schokosoße oder lieber Schokoladen-Mousse mit cremiger Kaffeesoße, was darf es ein? Auch die verwöhntesten Schleckermäulchen kommen bei dieser Dessertkarte voll auf ihre Kosten. 

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Zwei Hände essen ein Dessert aus Teig neben einer voller Kaffeetasse auf einem Tablett. Quelle: Daniel Truta
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Kerzenschein und lieblicher Wein: Kleinstadtromantik im Künstlerviertel Brera

Von Weitem schon zu hören ist das Stimmengewirr und Gelächter. Pärchen und Gruppen fröhlicher Italiener stehen mit einem Glas Wein in der Hand auf der Straße. Durch das Wirrwarr hindurch stoßt ihr auf einen kleinen Eingang mit einer steilen Treppe nach unten in den Weinkeller Nombrade Vin. Im ehemaligen Refektorium eines Augustinerklosters stehen zwischen unendlichen Regalen voller Weinflaschen karge Holztische. Am Abend ist vom Kerzenschein alles in tiefrotes Licht getaucht. Zu einem Glas lieblichen Moscato oder Vin Santo gibt es natürlich auch das passende Essen – etwa herrliche warme Mandeltörtchen mit Blaubeeren und Eis. Es gibt kaum einen schöneren Ort in Mailand, um bei einem gemeinsamen Glas Wein den Tag Revue passieren zu lassen. Wer möchte, schlendert danach durch die schmalen Gassen des Künstlerviertels. Das romantische Flair der pastelligen Fassaden und alten Kirchen ist einfach unwiderstehlich. Ihr werdet fast vergessen, dass ihr in der Großstadt Mailand seid!

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Ein Blick auf eine Straßengasse in einer Stadt im Sommer. Quelle: Fabian Meseberg
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Die traditionsreiche Schokoladenfabrik Zaini Milano

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Das trifft ganz besonders auf die Süßigkeiten von Zaini zu, Mailands ältester Manufaktur für Schokolade. Gegründet wurde Zaini vor gut 100 Jahren in der kleinen Straße De Cristoforis im Herzen der Stadt. Es war die erste Fabrik, die Frauen beschäftigte und die bis in die Fünfzigerjahre von einer Frau geführt wurde. Heute zeugt vom Glanz alter Zeiten noch immer der kleine Laden in derselben Straße. Zwischen unzähligen nostalgischen Schokotäfelchen, Pralinen und verblassten Fotografien fühlt man sich zurückversetzt in die Gründerzeit. Die Süßigkeiten eignen sich übrigens hervorragend als Souvenir. Unbedingt probieren müsst ihr die mit dunkler Schokolade überzogenen Erdbeeren – ein Sinnbild für Romantik, das die größte Liebe auf die Probe stellt: alleine essen oder doch lieber genüsslich teilen? 

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Der süßeste Aperitif von Mailand

Angelo kommt elegant im weißen Kellnerhemd aus der Küche und stellt mit typischer Mailänder Nonchalance zwei Drinks auf das kleine Tischchen. Ein kurzes Kopfnicken und schon verschwindet er wieder hinter dem mit üppigem Blumenschmuck verzierten Tresen: typische Abendstimmung im Gin Rosa, einem traditionsreichen historischen Restaurant im eleganten Viertel von San Babila. Hier begegnet ihr schicken Mailändern in Maßanzügen und Damen auf schwindelerregenden High Heels. Der Name Gin Rosa geht zurück auf einen Mailänder Likör – einen recht alkoholischen Bitter, tiefrot in der Farbe und ein echter kulinarischer Geheimtipp. Zum Aperitif trinkt ihr hier einen Gin Rosa alle Fragole. Der edelsüße Likör mit frisch püriertem Erdbeermousse gleicht einem Liebesgedicht für alle Sinne. Das I-Tüpfelchen dazu sind die zart schmelzenden Schokoladenkügelchen, gefüllt ebenso mit Gin Rosa.

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Cocktail mit Kirsche und rotem Zuckerrand. Quelle: Christian Loe
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Romantik on Ice an den Kanälen

Es waren einmal Giuseppe und Silvana. Silvanas Familie hatte in Süditalien im Cilento eine Eisdiele. Giuseppe hatte eigentlich nichts mit Eis am Hut, aber er verliebte sich in Silvana. Und damit erwachte auch seine Liebe zum Gelato. Aus dieser herrlich kitschigen und dennoch wahren Liebesgeschichte entstand die kleine Eisdiele Orso Bianco, die Giuseppe und Silvana in Mailand an den Navigli eröffneten. Wo sonst sollten also verliebte Pärchen in Mailand zusammen Eis essen? Dazu ist das Eis hier auch noch spitzenmäßig gut, hausgemacht aus natürlichen Zutaten und ohne Zucker. Unbedingt probieren solltet ihr das Duo aus cremig dickem Nutella-Eis mit lieblich herbem Pistazieneis. Auch das ist eine wahre Liebesgeschichte.

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Viele bunte Eissorten in einem Schaufenster einer Eisdiele. Quelle: Jacek Malipan
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Romantischer Chill-out am Domplatz

Den etwas unscheinbaren Hofeingang findet ihr hinter den Domarkaden: In einem Innenhof in der Via Silvio Pellico fährt ein gläserner Fahrstuhl direkt hoch zur Terrazza 21. Raus aus dem Fahrstuhl und kurz um die Ecke erwartet euch der absolute Wow-Effekt: Die Terrazza21 gehört zu den atemberaubendsten Dachterrassen von Mailand mit Traumblick auf den Dom und Domplatz. Unten tobt das Leben, hier oben hingegen ist es herrlich still und zurückgezogen. Es ist einfach perfekt für romantische Stimmung und traute Zweisamkeit inmitten des Großstadttrubels. Zum Abschluss könnt ihr euch dort oben noch den italienischen Drink schlechthin gönnen: einen lieblich spritzigen Martini on Ice mit klebrig roter Kirsche. Der Preis hat es in sich, die stimmungsvolle Atmosphäre aber auch!

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Ein Blick auf den Mailänder Dom von vorne unter blauem Himmel. Quelle: Benjamin Voros
Pack dir deine süßeste Begleitung ein – es wird sich durch Mailands Zuckeroasen genascht.

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