Ein Kurzurlaub auf Gran Canaria: 48 Stunden Wanderlust
Tag 1: Panoramablicke, Höhlendörfer und bizarre Felsskulpturen
9 Uhr: Frühstück mit fantastischem Weitblick
Schöner könnte der Urlaub auf Gran Canaria kaum beginnen. Mit einem typisch kanarischen café con leche genieße ich auf der Dachterrasse meines Hotels den überwältigenden Ausblick auf den Roque Bentayga. Die Bergwelt rund um Tejeda gehört zu den schönsten Naturlandschaften Gran Canarias. Auch wenn man selten ein Frühstück mit einer so schönen Aussicht genießen kann, beeile ich mich. Der Berg ruft!
10 Uhr: Wandern am Vulkankrater – Nervenkitzel pur
Über die verschlungenen Serpentinenstraßen von Gran Canaria fahre ich mit dem Mietwagen nach Cruz de Tejeda. Direkt hinter dem Hotel Parador beginnt einer der schönsten Panorama-Höhenwege der Insel. Nach einem kurzen Anstieg verläuft die Wanderung am Rande eines Vulkankegels ohne größere Steigungen.
Der Blick über die zerklüftete Bergwelt Gran Canarias ist umwerfend. Imposant ragen gewaltige Felsen in die Höhe. Mitten im Vulkankessel befinden sich der Roque Bentayga und der Roque Nublo, Wahrzeichnen der Insel und seit Sommer 2019 UNESCO-Weltkulturerbe. Nach einer halben Stunde tauche ich in dichte Pinien- und Kieferwälder ein. Der Weg führt weiter dicht an der Schlucht entlang. Ich erreiche die Höhlen von „Cuevas Caballero“ – das sind archäologische Fundstätten aus prähispanischer Zeit. Die Ureinwohner hielten hier Fruchtbarkeitsrituale ab, von denen heute noch Felszeichnungen zeugen. Nach einem Engpass, der spektakuläre Blicke in den Vulkankrater gewährt, folge ich einem Zick-Zack-Weg durch den Kiefernwald hinab ins Bergdorf Artenara.
14 Uhr: Felskirchen und kanarische Tapas im Höhlendorf
Das urige Dorf liegt am nördlichen Berghang des Vulkankraters. Wenige Hundert Meter vor Artenara führt der Wanderweg an einer kleinen Felskirche vorbei. In der dunklen Höhlenkapelle Eremita de la Virgen de la Cuevita aus dem 18. Jahrhundert steht ein Standbild der Schutzheiligen von Artenara. Ich laufe weiter und erreiche den Dorfplatz. Bevor ich mir Artenara anschaue, brauche ich erst einmal etwas zu essen. Ich setze mich auf die sonnige Terrasse des Arte Gaia. Auf den Tisch kommen lokale Spezialitäten: Tapas von Zicklein und Kaninchen. Dazu trinke ich ein Glas Rotwein – eine kleine Belohnung ist nach meinem aktiven Vormittag im Urlaub drin.
15 Uhr: Spaziergang durch eines der schönsten Bergdörfer
Direkt neben dem Restaurant besuche ich die Pfarrkirche San Matías aus dem Jahr 1864. Über die Grenzen Gran Canarias hinaus ist Artenara aber wegen seiner Höhlenhäuser bekannt. Die weißgetünchten, mit Blumen geschmückten Häuser machen das Bergdorf zu einem der schönsten der Insel – und auf 1.270 Metern ist es auch das höchstgelegene. Ich spaziere durch die Gassen. Aussichtsplattformen bieten tolle Blicke ins Tal.
Durch einen fast hundert Meter langen Felstunnel erreiche ich das Höhlenrestaurant La Cilla. Eigentlich handelt es sich um eine zur Schlucht hin geöffnete, riesige Höhle. Kaffeepause! Ich setze mich auf die Terrasse und genieße den schönen Ausblick.
17 Uhr: Magischer Sonnenuntergang mit Blick auf den Teide
Mit dem Bus geht es zurück nach Cruz de Tejeda, wo ich am Vormittag meinen Mietwagen stehengelassen habe. Ich fahre hoch zum Pico de las Nieves, der mit 1.949 Metern höchste Punkt von Gran Canaria. Hier ist ganz schön viel los. Am Roque Nublo ist es ruhiger, denn dorthin kommt man nur zu Fuß. Den Wagen lasse ich auf dem Parkplatz stehen. Auf einem schmalen Wanderweg geht es steil durch einen Kiefernwald. Danach verwandelt sich der Weg in eine bizarre Felswüste. Nach einer halben Stunde erreiche ich den gigantischen, rund 80 Meter hohen „Wolkenfels“, der an einem Abgrund in die Höhe ragt. An diesem magischen Ort kann man die schönsten Sonnenuntergänge der Insel genießen. Unter mir breitet sich ein Wolkenmeer übers Tal aus. Der Blick reicht bis nach Teneriffa mit seinem Teide-Vulkan. Bevor es dunkel wird, gehe ich zum Auto und mache mich auf den Rückweg zum Hotel, wo ich nach dem Abendessen erschöpft, aber glücklich ins Bett falle.
Tag 2: Schluchten, Fisch und hohe Dünen
10 Uhr: Auf den Spuren der kanarischen Ureinwohner
Nach dem Frühstück fahre ich zu den Höhlenwohnungen der Ureinwohner Gran Canarias am Roque Bentayga. Der imposante Basaltfelsen ist von Höhlen durchlöchert; irgendwie erinnert er mich ein bisschen an Schweizer Käse. Während der einstündigen Wanderung komme ich an unzähligen Felshöhlen vorbei, die von den Ureinwohnern einst als Getreidespeicher, Gräber und Wohnungen genutzt wurden.
13 Uhr: Nach der Wanderung ist vor dem Mittagessen
Durch die Fataga-Schlucht und das „Tal der tausend Palmen“ fahre ich in den Süden Gran Canarias zur Küste zurück. Auf dem Weg nach Maspalomas halte ich in Arguinequin. Aktivurlaub macht ganz schön hungrig! Im Fisch-Restaurant La Bahia del Pajar esse ich köstlichen Fisch mit Salat und lasse meinen Blick über das Meer schweifen.
15 Uhr: Dünenwandern mit Meerblick
Bis zur atemberaubenden Dünenlandschaft von Maspalomas ist es vom Restaurant nicht mehr weit. Dort angekommen wandere ich am Strand entlang. Es ist warm, also springe ich kurz in den kühlen Atlantik und lege mich für ein kurzes Mittagsschläfchen auf den warmen Sandstrand.
Danach geht es ab ins Dünenmeer. Die Sanddünen sind teilweise bis zu 30 Meter hoch. Hier auf und ab zu wandern ist anstrengend. Ich fühle mich fast wie auf einer Wüstenwanderung durch die Sahara. Langsam dämmert es. Ich steige auf eine der höchsten Dünen und genieße den Blick aufs Meer. Tiefrot geht die Sonne am Horizont über den Dünen unter. Das Highlight des Tages.
Fazit nach zwei Tagen Aktivurlaub auf Gran Canaria
Ob auf Vulkanen in der Nähe von Cruz de Tejeda, unter tiefgrünen Kiefern oder auf sandigen Dünen: Auf Gran Canaria kann man wahnsinnig schöne und abwechslungsreiche Wanderungen unternehmen.