Sonne satt: Die 8 schönsten Strände in der Türkei

Es gibt kein Land, in dem ich so oft am Strand gelegen habe wie in der Türkei. Seit mehr als zehn Jahren verbringe ich meinen Sommer jedes Jahr an der türkischen Ägäis in Bodrum und sobald ich das erste Mal wieder meinen großen Zeh ins Mittelmeer halte, weiß ich: Jetzt ist Entspannung pur angesagt. Die beliebtesten Orte wie Lara, Belek, Side und Co. kennst du bestimmt. Deshalb habe ich für deinen nächsten Türkei-Urlaub acht zauberhafte Strände herausgesucht, die für Abwechslung sorgen.

Karibikfeeling an der lykischen Küste: Kaputaş Beach

Die schönsten Strände Antalyas bzw. der türkischen Riviera liegen meiner Meinung nach nicht östlich der Stadt, sondern westlich. Ein besonderes Juwel ist der malerische Kaputaş Beach, der zwischen Kaş und Kalkan an der lykischen Küste liegt. Von Antalya aus sind es etwa drei Autostunden, aber es lohnt sich. Hier erwartet dich ein goldener Sandstrand, eingerahmt von kristallklarem, türkisfarbenem Wasser und hohen Klippen. Natürlich kannst du dich auch direkt in einem der hübschen Boutique-Hotels in der Umgebung einquartieren. Den Strand erreichst du über eine spektakuläre Treppe, die sich über 187 Stufen zwischen hohen Felswänden nach unten schlängelt. Ein einzigartiger Ort, der alles bietet außer Massentourismus. In der Hochsaison sorgt eine kleine Strandbar für das leibliche Wohl; Sonnenschirme spenden Schatten. Da es nur etwa 30 Sonnenschirme und Liegestühle gibt, solltest du am besten schon vormittags da sein. Der Kaputaş Beach ist wirklich ein unvergessliches Highlight für Strandfans und Sonnenanbeter:innen.

Ausblick auf den Kaputas Beach an der lykischen Küste in der Türkei. Der Strand wird umgeben von hohen Steinklippen und mündet in türkisblaues Meer.

Sonne anbeten in der City: Konyaaltı Beach

Die meisten Urlauber:innen sehen von Antalya maximal den Flughafen, was ich super schade finde. Die Stadt hat so viel zu bieten! Eine bezaubernde Altstadt, tolle Restaurants und Cafés, super Wetter bis weit in den Herbst hinein und einen sauberen Stadtstrand, der vor allem von den Locals angesteuert wird: den Konyaaltı Beach. Feiner Sand erwartet dich hier zwar nicht, eher feiner Kies, dafür ist das Wasser aber kristallklar. Die Infrastruktur ist ebenfalls top. In den vielen Beach Clubs kannst du dir zu einem guten Preis eine Liege inklusive Schirm mieten und dich mit Gözleme, Obst, türkischem Tee und erfrischenden Getränken verwöhnen lassen. Abends lässt es sich dann wunderbar an der Promenade flanieren – fantastischer Sonnenuntergang inklusive. Lust auf ein typisch türkisches Abendessen zum Ausklang des Strandtages? Hacı Ustanın Yeri Ocakbaşı serviert hervorragende Mezze, Adana Kebap oder Fischgerichte. Darauf ein Glas Rakı!

Blick auf den Konyaalti Beach in Antalya mit seiner palmengesäumten Promenade. Im Hintergrund sieht man die Berge des Taurusgebirges. Quelle: Eren Can Turan

Der schönste Strand der Türkei: Ölüdeniz Beach

Ölüdeniz ist kein Geheimtipp, darf aber in dieser Aufzählung nicht fehlen. Der Ort liegt an der Südwestküste der Türkei in der Nähe von Fethiye und ist vor allem für seinen atemberaubenden Strand bekannt. Dieser erstreckt sich entlang einer türkisblauen Lagune – auch Blaue Lagune genannt – und ist von einer beeindruckenden Berglandschaft umgeben. Der Ölüdeniz Beach wird oft als der schönste Strand der Türkei bezeichnet und steht unter Naturschutz. Egal ob du Lust auf einen entspannten Tag hast oder auf der Suche nach spannenden Aktivitäten bist, der Ölüdeniz Beach bietet dir eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit und guter Infrastruktur. Du möchtest den Strand lieber von oben betrachten? Ölüdeniz ist berühmt für Paragliding und die Aussicht aus mehreren Metern Höhe ist einfach der Hammer. Gönne dir einen Flug – z. B. bei Gravity Ölüdeniz – und gleite vom Berg Babadağ hinunter zum Strand.

Blick aus der Vogelperspektive auf den Ölüdeniz Beach und die Blaue Lagune.

Ein Geschenk an Kleopatra? Sedir Island

Sedir Island, auch Kleopatra-Insel genannt, liegt vor der Küste von Marmaris und beherbergt einen einzigartigen Sandstrand. Die Insel ist daher oft das Ziel der berühmten Mavi Tur (Blaue Reise – mehrtägige Seereise rundum die Bodrum-Halbinsel), die mit einem Gulet, einem zweimastigen Holzschiff, vom Hafen von Bodrum in den Golf von Gökova fährt. Der Legende nach stammt der Sand an diesem Strand vom Roten Meer und war ein Geschenk an die ägyptische Königin Kleopatra. Er besteht aus winzigen Muschelstücken, die unter den Füßen knirschen. Das Wasser schimmert hier zudem in den verschiedensten Türkistönen – mich erinnert es sehr an Chalkidiki. Nicht weit vom Cleopatra Beach entfernt liegt ein weiteres Highlight der Insel: die antiken Ruinen von Kedreai. Zu sehen sind ein Amphitheater, Reste von Tempeln und eine Nekropole (eine Art antiker Friedhof). Der Eintritt auf die Insel kostet 250 Türkische Lira (neun Euro) und die Überfahrt mit der Fähre noch einmal 200 Türkische Lira (sieben Euro). Ich finde, es lohnt sich, denn der Strand ist wirklich etwas Besonderes und als studierte Archäologin geht mir bei antiken Stätten immer das Herz auf.

Blick auf den palmengesäumten Kleopatra-Strand von Sedir Island. Das Wasser ist kristallklar.

Feurige Schönheit am Horizont in Gümüşlük

Ich kenne kaum eine Region, in der die Sonnenuntergänge schöner sind als an der Ägäis. Egal, wie oft ich schon dort war, immer, wenn ich sehe, wie der orangerote Feuerball im Meer versinkt, könnte ich vor Glück weinen. Kein Scherz. Da Bodrum mein Heimathafen an der Ägäis ist, habe ich hier natürlich auch die meisten Sonnenuntergänge gesehen, und die schönsten der Halbinsel gibt es definitiv in Gümüşlük – einem charmanten Fischerdorf mit malerischer Kulisse und wunderschönem Strand mit goldenem Sand. Was den Strand von Gümüşlük besonders einzigartig macht, ist seine Nähe zur antiken Stadt Myndos. Die Überreste dieser Ausgrabungsstätte liegen auf der vorgelagerten Insel Tavşan Adası und bilden eine faszinierende Kulisse. Wate bei einem kleinen Spaziergang durch das seichte Wasser hinüber zur Insel und entdecke dabei eine weitere Besonderheit: Die Insel wird von Kaninchen bewohnt. Mein Tipp für Gümüşlük ist also ganz klar, den ganzen Tag am Meer zu verbringen und abends in einem der zahlreichen Fischrestaurants einzukehren. Direkt am Strand befindet sich das Restaurant „Club Gümüşlük“, dessen Tische teilweise direkt im Wasser stehen. Der Fisch ist frisch – unbedingt an der Theke bestellen – und das Essen sehr üppig. Da das Restaurant auch ein leckeres Frühstück serviert, kannst du hier deinen Tag am Strand beginnen und ausklingen lassen.

Sonnenuntergang an der Bodrum-Halbinsel. Immer Hintergrund sind sanfte Hügel zu sehen und im Vordergrund ein zweimastiges Segelschiff. Quelle: Tolga Ahmetler

Thermalbad im Mittelmeer: Ilıca Beach

Am Ilıca Beach auf der Halbinsel Çeşme – etwa 85 Kilometer von Izmir entfernt – erwartet dich etwas, das in der Türkei eher ungewöhnlich ist: ein puderfeiner Sandstrand, der sich über fast 1,5 Kilometer erstreckt. Doch das ist noch nicht alles: Hier entspringen Thermalquellen direkt im Meer, die an bestimmten Stellen für eine natürliche Erwärmung des Wassers sorgen. Wie wäre es also mit einem entspannenden Thermalbad mitten im Mittelmeer? Schon die alten Römer wussten die heilende Wirkung des Wassers sehr zu schätzen. Durch das wärmere Wasser kannst du am Strand von Ilıca auch früher in die Strandsaison starten und bis weit in den Herbst hinein baden. Außerdem ist der Strand flach abfallend und somit ideal für Familien mit Kindern geeignet. Du stehst mehr auf Action? Dann bist du hier genauso richtig. Am Ilıca Beach lässt sich vorzüglich Jetski fahren, Windsurfen, Kitesurfen und Segeln. Oder du schnappst dir eine Schnorchelausrüstung und erkundest die bunte Unterwasserwelt der Ägäis. Kleiner Tipp am Rande: Wenn dich dein Türkeiurlaub nach Çeşme führen sollte, mache unbedingt einen Tagesausflug nach Ephesus. Es ist die beeindruckendste antike Stätte, die ich je gesehen habe; sie wird dich begeistern – auch wenn du sonst nichts mit Archäologie am Hut hast.

Ausblick auf den feinsandigen Ilica Beach auf der Cesme-Halbinsel. Im Wasser befindet sich ein Kite-Surfer.

Insidertipp

Karaburun, die Halbinsel der Halbinsel, ist selbst unter Locals ein echter Geheimtipp. Am besten mietest du dir für den Ausflug ein Auto und hältst dort an, wo es dir am besten gefällt. Oder mache es wie die Einheimischen und packe alles für ein Barbecue am Wasser ein.

Zwischen Schildkröten und Antike: Anamurium Beach

Touristisch – zumindest aus europäischer Sicht – weniger erschlossen, aber mindestens ebenso schön sind die Strände in der Region Mersin östlich von Alanya. Dorthin gelangst du z. B. sehr reizvoll auf der Straße D-400 direkt an der Küste entlang von Alanya über Gazipaşa bis ins zwei Stunden entfernte Anamur. Oder du reist aus Adana an. Hier leben und urlauben fast nur Einheimische; an den Hängen werden Bananen und andere tropische Früchte wie Avocados oder Erdnüsse angebaut. An klaren Tagen kannst du sogar bis nach Zypern schauen. Anamur selbst ist nicht besonders sehenswert, dafür ist der Strand umso schöner. Kilometerlang erstreckt er sich im Westen bis zu den Ruinen der antiken Stadt Anamurium und im Osten bis zur imposanten Burg Mamure Kalesi. Hier legt auch die Unechte Karettschildkröte ihre Eier ab – bitte auf keinen Fall stören. Bringe dir Snacks und Getränke mit, da es am Strand nur wenige bis gar keine Einrichtungen gibt. Dafür habe ich einen tollen kulinarischen Tipp für abends. Kehre nach einem erholsamen Tag am Strand ins Restaurant Dutaltı Aile ein. Dieses Restaurant haben mein Freund und ich eher zufällig entdeckt. In einem idyllischen Garten wird hier typisch türkische Küche serviert.

Blick aus der Vogelperspektive auf den Anamurium Beach. Der Strand wird eingerahmt von den Ruinen der antiken Stätte Anamurium.

Geheimtipp: Schwarzmeerküste

Wie die südliche Mittelmeerküste ist auch die Schwarzmeerküste noch ein echter Geheimtipp. Landschaftlich unterscheidet sie sich deutlich von der Ägäis und der Türkischen Riviera – vor allem rund um Samsun und Trabzon. Hohe Berge mit grünen Hängen und idyllische Seen laden zum Wandern ein. Aber auch Strandfans kommen auf ihre Kosten. Der Tavla Ağzı Beach zum Beispiel ist ein malerischer Strand zwischen Samsun und Ordu. Ein idealer Ort, um die aufregende Natur der Schwarzmeerküste in vollen Zügen zu genießen und dabei fast ausschließlich Locals zu treffen. Du möchtest deinen Strandtag mit einem ausgiebigen türkischen Frühstück beginnen? In unmittelbarer Nähe zum Strand kann ich dir das PalaDede Café sowie das Kıyı Café wärmstens empfehlen. Neben Sonnenbaden und Schwimmen hast du am Tavla Ağzı Beach außerdem die Möglichkeit, dich wassersportlich mit Jetski, Kajak oder Stand-Up-Paddling auszutoben. Lust auf Beach-Hopping? Dann fahre die Küste entlang nach Osten zum Uluburun Beach. Der Strand wird auch Kaputaş Beach des Schwarzen Meeres genannt. Über eine schmale Treppe gelangst du in eine beschauliche Bucht, die von grünen Klippen umgeben ist.