
Algarve im Winter – 6 Gründe für einen Urlaub in der sonnenreichsten Region Europas
Mildes Wetter, ruhige Strände und einzigartige Natur – die portugiesische Algarve ist im Winter ein Paradies für alle, die der kalten Jahreszeit entfliehen möchten. Mit rund 3.000 Sonnenstunden im Jahr ist die sonnenreichste Region Europas ein wunderbares Reiseziel für die Wintermonate. Von Outdoor-Aktivitäten über Traumstrände bis hin zu Städtetouren – in diesem Reisebricht erfährst du meine besten Tipps und warum der Winter die ideale Zeit ist, um die Algarve in ihrer Vielfalt zu entdecken.
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Das Wetter an der Algarve im Winter: Mildes Klima und viele Sonnenstunden
Das Wetter an der Algarve in Portugal ist im November, Dezember, Januar und Februar mit einer Durchschnittstemperatur von 15 bis 17 Grad perfekt, um dem deutschen Winter zu entfliehen. Die Tageslichtstunden sind zwar kürzer, aber das Klima ist ganzjährig mild und auch im Winter gibt es ausreichend Sonnenstunden. Als ich für fünf Wochen dort überwintert habe, hat mich das Wetter an den deutschen Spätsommer oder den Frühling erinnert. Ich liebe dieses Klima in der Nebensaison, wenn es nicht so heiß ist. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Garderobe nach dem Zwiebellook-Prinzip auszurichten, sodass ein Pullover oder eine Regenjacke schnell griffbereit sind, falls nötig. Tagsüber kann es bei Sonnenschein richtig warm werden. Ich habe oft Temperaturen über 20 Grad erlebt, bei denen T-Shirt und offene Schuhe die beste Wahl waren. Die Nächte sind mit einer Temperatur von circa sieben bis zehn Grad hingegen ganz schön frisch und du freust dich über einen Kamin oder Heizung in deiner Unterkunft. Auch der Wind kann je nach Wetterlage auch mal kräftig um die Ohren pusten. Der Winter an der Algarve ist auch die Zeit, in der es vermehrt immer mal wieder Niederschläge gibt. Ich finde das traumhaft schön und man sieht förmlich, wie die Natur aufatmet und sich vom regenarmen Sommer erholt.
Natur pur: Traumhafte Strände und abwechslungsreiche Buchten
Was mich an der Algarve am meisten fasziniert, sind die unfassbar schönen Strände, die hohen Klippen und das oftmals raue Meer. Im Winter wirkt die Natur auf mich vor allem an den Küstenabschnitten der Westalgarve so ursprünglich und naturbelassen, wie ich es selten erlebt habe. Die Strände sind in den Wintermonaten deutlich leerer als zur Hochsaison und du kannst traumhafte Strandspaziergänge in ruhiger Umgebung machen. Schwimmen ist mit circa 18 Grad Wassertemperatur möglich, aber nur etwas für Hartgesottene oder Surfer:innen im Neoprenanzug. An der Algarve reiht sich ein Traumstrand an den nächsten. Immerhin findest du entlang der Küste mehr als 100 Strände. Ich empfehle dir daher auf jeden Fall einen Mietwagen, um die Gegend flexibel zu erkunden und die schönsten Küstenabschnitte zu entdecken. Zu meinen Favoriten gehören der Praia do Amado in Bodeira, der Praia do Monte Clérigo in Aljezur, der kilometerlange Praia da Falésia zwischen Albufeira und Vilamoura und der Praia do Beliche in Sagres, der ein beliebter Surfstrand ist. Auch mit Kindern lohnt sich ein Urlaub in der Algarve im Winter. Überall sieht man Familien, die bei schönem Wetter den Tag an den weitläufigen Stränden verbringen. Familienfreundlich sind unter anderem Praia do Martinhal in Sagres mit Restaurant und Stadt gleich in der Nähe. Der Praia de Salema im charmanten Fischerdorf Salema oder der Praia dos Pescadores in Albufeira sind ebenfalls tolle Strände für Kinder im Winter an der Algarve.
Von Surfen bis Wandern: Outdoor-Aktivitäten inmitten magischer Landschaft
Die Algarve ist im Winter ein Paradies für sämtliche Outdoor-Aktivitäten. An erster Stelle steht für mich als Aktivurlauberin und Surfbegeisterte das Wellenreiten, denn die Region zwischen Aljezur und Faro hat definitiv einige der besten Surfspots in Europa zu bieten. Rund um Sagres und Lagos gibt es sehr viele Surfstrände und oft gute Wellenbedingungen, die auch anfängerfreundlich sind. Ein beliebter Surfstrand ist außerdem der Praia da Arrifana in Aljezur. Dort haben ich sehr viele Stunden auf meinem Surfbrett im Atlantik verbracht und zugleich den wunderschönen Blick auf die imposanten Steilklippen und das malerische Fischerdorf genossen. In den lokalen Surfshops und Surfschulen kannst du dir Surfboards mieten und Kurse buchen. Ein weiteres Highlight sind außerdem die spektakulären Klippenwanderungen entlang der Steilküste, die im Winter aufgrund der Ruhe besonders magisch sind. Meine rund vier Kilometer lange Lieblingsstrecke führt vom Praia da Amado zum Praia da Bordeira mit faszinierenden Meerblicken entlang der Felsklippen und Aussichtspunkten, wo du Fischer und Surfer:innen beobachten kannst. Ebenso traumhaft ist der etwa drei Kilometer lange Küstenwanderpfad zwischen Praia da Marinha und Praia de Benagil. Auch Reitausflüge entlang der Klippen durch die wunderschöne Landschaft sind sehr zu empfehlen. Ebenso erleben Golffans in der Region auf zahlreichen Golfplätzen einmalige Erlebnisse. Die Algarve ist dank ihres milden Klimas natürlich auch ein wahres Paradies für Winter-Camping. Wildcampen und Freistehen ist verboten, dafür gibt es tolle Campingplätze in der Natur, die ganzjährig geöffnet sind.
Portugiesisches Flair: Charmante Dörfer und historische Städte
Neben Natur, Strand und Wellen ist die Algarve im Winter ein Traum für Besichtigungen der wunderschönen portugiesischen Städte und Dörfer. Die portugiesische Architektur ist durch die verschiedensten Epochen geprägt; typischerweise begegnen dir an der Algarve aber vor allem weiß getünchte Gebäude mit auffallenden Türen, Fenstern und Schornsteine, die zauberhafte Fotomotive abgeben. Was mich an einem Winterurlaub an der Algarve so sehr fasziniert, ist die Gelassenheit, die überall in der Luft liegt. Alles geht etwas gemächlicher zu und die Uhren ticken einfach langsamer. Sogar die in den Sommermonaten sehr belebten Städte Lagos oder Faro lassen sich im Winter in Ruhe besuchen. Vor allem die Altstadt von Faro mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, der Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert und dem Torbogen Arco da Vila ist sehenswert.
Ebenso lohnt sich ein Ausflug in das zauberhafte Bergdorf Monchique im Landesinneren. An den Berghängen der Serra Monchique gelegen scheint die Welt hier still zu stehen. Der Kurort ist nicht nur bekannt für seine Thermalbäder, sondern bietet auch zahlreiche Wanderwege durch die Gebirgslandschaft. Viele Kunsthandwerksläden wie Korbflechter, Keramik- und Textilläden prägen das ursprüngliche Flair des Ortes. In der Kunstgalerie Studio Bongard lassen sich außerdem beeindruckende Kunstwerke bestaunen. Der höchste Punkt der Westalgarve, der Fóia Monchique, bietet eine großartige Aussicht bis zum Meer. Dort zieht es mich als nächstes hin. Im Osten der Algarve lässt sich die geschichtsträchtige Stadt Tavira erleben, die zurecht zu den schönsten Städten der Algarve zählt. Bei einem Spaziergang durch das historische Zentrum entdeckst du die typisch portugiesische Architektur mit maurischen Elementen. Sehenswürdigkeiten wie die grandiose Aussicht von der Burg von Tavira, die Römerbrücke, der Platz Praça da República mit vielen Cafés und dem Rathaus der Stadt prägen die Hafenstadt. Weitere historische Monumente und kulturelle Highlights findest du im geschichtsträchtigen Silves oder in der Marktstadt Loulé. Seit mehr als 100 Jahren ist Loulé sogar Karnevalshochburg in der „Semana Santa“: zur Einläutung der Fastenzeit finden wie in Deutschland acht Wochen vor Ostern mehrere Straßenumzüge und Feierlichkeiten statt.
Naturschauspiele und historische Monumente: Beeindruckende Sehenswürdigkeiten
Auf meiner Reise an die Algarve führte mich mein Weg sehr oft nach Sagres. Der entspannte Ort hat es mir mit seinen Surf-Vibes sofort angetan. Neben großartigen Stränden zum Surfen und Entspannen gibt es dort auch einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an der Algarve. Beeindruckt von der schönen Landschaft spazierte ich entlang der dramatischen Steilklippen und entdeckte den südwestlichsten Punkt Europas: Cabo São Vicente. Die Aussicht auf den Atlantik inmitten der spektakulären Naturkulisse ist überwältigend. Ebenso beeindruckend und mit vielen schönen Ausblicken gesegnet ist die weitläufige Seefestung Fortaleza de Sagres aus dem 15. Jahrhundert. Weiter östlich lohnt es sich, die geheimen Felshöhlen von Benagil zu erkunden. Da die berühmte Sehenswürdigkeit an der Algarve zu Fuß nicht zugänglich ist, ist für die Besichtigung ein Paddle Board, Kajak oder Ausflugsboot notwendig. Durch die natürliche Öffnung in der Höhlendecke entstehen faszinierende Lichtverhältnisse, die wunderschöne Fotos ermöglichen. Ein weiteres Naturschauspiel hält der Naturpark Ria Formosa bereit. Die 60 Kilometer lange Lagune beherbergt zahlreiche Meerestiere, seltene Vögel, Sandbänke und einsame Inseln. Auf einer Bootsfahrt durch das Reservat lässt sich die Flora und Fauna bestaunen. Alternativ laden zahlreiche Wanderungen dazu ein, die wunderschöne Natur zu erkunden.
Portugiesische Küche: Kulinarische Highlights an der Algarve
Ebenso vielfältig wie die Natur, Orte und Sehenswürdigkeiten an der Algarve ist auch das kulinarische Angebot. An den Küstenorten dominieren Fisch und Meeresfrüchte die Speisekarte. Sehr empfehlenswert ist die kleine urige Taverne Old Tavern in Faro. Von gegrilltem Oktopus über frittierten Gambas bis hin zu lokalen Gin- und Weinspezialitäten kommst du kulinarisch auf deine Kosten. Im Hinterland geht es etwas fleischlastiger zu: Das Restaurant Rampa in Monchique ist für sein „frango piri-piri“ (Hähnchen in scharfer Chili-Sauce) bekannt. Dabei genießt du einen traumhaften Weitblick bis zum Meer. Weitere Spezialitäten, die vor allem im Winter an der Algarve gegessen werden, sind Eintöpfe (Cozido) oder grüne Kohlsuppe (Caldo Verde). Hippe Cafés und Restaurants, die zwar nicht typisch portugiesisch sind, dafür aber viele vegetarische und vegane Optionen anbieten, gibt es an der Algarve ebenso. Ob leckeres Frühstück, Abendessen oder köstliche Drinks – im Three Little Birds in Sagres bekommst du all das inklusive entspannter Surf-Vibes, die im gesamten Küstenstädtchen allgegenwärtig sind. Wer wie ich gerne selber kocht, kann sich auch im Winter auf den lokalen Märkten mit frischem Obst und Gemüse der heimischen Landwirt:innen eindecken. Wusstest du zum Beispiel, dass die Süßkartoffel eine kulinarische Spezialität an der Algarve ist? Sie wird zwischen den Dörfern Odeceixe und Aljezur naturbelassen angebaut. Die Beschaffenheit der Böden und das Klima tragen zum besonders feinen Geschmack der Knolle bei. Jedes Jahr im Winter findet zu Ehren der Knolle sogar ein Süßkartoffelfestival in Aljezur statt – mit vielen Produkten rund um das nährstoffreiche Gemüse. Alle Nachtischfans kennen sicherlich die berühmten „Pastéis de Nata“ – ein unglaublich leckeres Blätterteiggebäck mit Puddingfüllung. Du bekommst sie einfach überall. Typisch für die Algarve im Winter sind ebenso portugiesische Weihnachtsnudeln (Aletria Doce) – süße Fadennudeln mit einem Hauch Zimt und Orange.