Kunsthandwerk in Wien: 48 Stunden Kurztrip zu den Wiener Werkstätten
Tag 1 - Mit Tradition backen, schmieden und feiern
9 Uhr: Frühstück mit Tradition und Backwerk von Oma
Die Vollpension ist ein Kaffeehaus mit Konditorei, in der Kuchen noch Handwerk ist. Und das Beste: hier backen echte Großmütter und -väter nach eigenen Familienrezepten. Tipp: Bestell dir zum Frühstück einen „pikanten Opa“ oder die vegetarische „Xunde Tant'“.
11 Uhr: Glanzstücke der Wiener Werkstätte
Ein Teeservice mit Ecken und Kanten oder eine Pfefferbüchse in Form einer Rakete: Im Museum für angewandte Kunst, kurz MAK, lernst du die Welt der Wiener Werkstätte kennen. Die Künstler schlossen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen und eroberten mit ihrem Kunsthandwerk die Welt. Die größte Sammlung von Alltagsgegenständen, Schmuck und Möbeln ist für dich der Einstieg in die Handwerkstradition der Wiener. Nach dem Rundgang stillst du deinen Hunger im Museumsrestaurant.
14 Uhr: Schillernde Erben der Wiener Werkstätte
Das Künstlerkollektiv der Wiener Werkstätte gibt es nicht mehr. Doch sie gaben ihr Können an die nächsten Generationen weiter. Einige dieser Handwerkserben triffst du im Herzen Wiens. Unweit des Stephansdoms befindet sich das historische Geschäft der Familie Lobmeyr. Für die Wiener Werkstätte fertigte der Betrieb Kronleuchter und zartes Glas. Noch heute funkelt und glitzert es im Geschäft. Selbst die kleinsten Trinkgläser und Vasen sind mundgeblasen und handgeschliffen.
15 Uhr: Tafelsilber in der Wiener Silber Manufactur
Ebenfalls in der Innenstadt liegt die Wiener Silber Manufactur. Nach den Entwürfen der Wiener Werkstätte werden hier Bestecke aus Silber von Hand hergestellt. Im Erdgeschoss siehst du die schönsten Stücke in der Silberboutique und kannst Klassiker aus der Wiener Silber Manufactur für dein Zuhause kaufen.
17 Uhr: Wiener Porzellanmanufaktur im Augarten
Vom Zentrum gehst du über den Donaukanal zum Augarten. Mitten im über 50 Hektar großen Park liegen die Manufaktur und das Porzellanmuseum von Augarten Wien. Seit 1718 wird im Schloss die hohe Kunst des Wiener Porzellans perfektioniert. Du möchtest selbst Tassen und Teller aus Porzellan bemalen? Dann besuche einen der angebotenen Porzellan-Workshops. Alle anderen finden im Shop garantiert ihr Lieblingsstück oder ein Mitbringsel für Zuhause. Im Café entspannst du mit Sicht auf den Barockgarten.
19 Uhr: Kreative Treffen im Motto am Fluss
Künstler, Handwerker, Architekt oder Designstudent – abends treffen sich Wiens Kreative zum Chillen und Feiern beim Donaukanal. Im Motto am Fluss schlemmst du dich drinnen in Wohnzimmeratmosphäre oder draußen auf der Terrasse mit Blick auf Wiens Skyline durch die österreichische Küche. Zu späterer Stunde wechselst du vom Restaurant zum Schwedenplatz in die berüchtigten Bars des „Bermudadreiecks“.
Tag 2 - Kaiserlicher Möbel, Apfelstrudel und edle Souvenirs
10 Uhr: Imperiale Möbel im Schloss Schönbrunn
Auf Handwerk legten die Wiener auch lange vor Gründung der Wiener Werkstätte großen Wert. Im Schloss Schönbrunn siehst du kaiserliche Lieblingsmöbel aus der Habsburgerzeit. Auch die Stoffe und illusionistischen Bemalungen an den Wänden stammen von Manufakturen aus Wien.
12:30 Uhr: Die Vogelkäfige von Kaiser Franz
Du liebst Design und guten Stil? Dann solltest du einen Abstecher ins Hofmobiliendepot machen. Das Möbelmuseum ist eine halbe Straßenbahnstunde von Schloss Schönbrunn entfernt. Hier erfährst du, was es mit den Volieren und der Couch des Kaisers auf sich hat oder wie der rote Teppich in die Hofburg kam.
14:30 Uhr: Nachmittag im Apfelstrudelparadies
Im Café Residenz bekommst du bei der „Strudelshow“ die Geheimnisse des Wiener Apfelstrudelmachens erklärt. Da fliegt in der Hofbackstube der Strudelteig durch die Luft und die Apfelstücke in den Ofen. Tipp: Mach doch mal selbst bei einem Mehlspeis-Workshop mit!
15:30 Uhr: Gartenarchitektur im Schlosspark
Der Schlosspark ist ein Naherholungsgebiet für die Wiener. Ein Streifzug durch den Kronprinzengarten, die Orangerie oder dem Palmen- und Wüstenhaus eröffnet dir neue Perspektiven auf das kunstvolle Grün.
16:30 Uhr: Ausklang im Kreativviertel
Durch das Hietzinger Tor kommst du in ein Kreativviertel mit vielen Handwerkern, Designern, Secondhand-Läden und Cafés. Bei Veronika Korbei gibt es etwa Rahmen fürs Erinnerungsfoto. Im Shoppingmodus geht es entlang der Hietzinger Hauptstraße weiter: Im „Alten Schmuck“ entdeckst du vielleicht ein Original aus der Habsburgerzeit. Und Petra Enzenberger fertigt wie einst die Künstler der Wiener Werkstätte auffällige Juwelierwaren. Bei so viel Auswahl ist für jeden Geschmack etwas dabei.
19 Uhr: Wiener Küche zwischen handgemachter Einrichtung
Urig und elegant zugleich klingt der Tag beim Abendessen im Restaurant Waldtzeile aus. Dabei sitzt du vor holzgetäfelten Wänden und genießt geschmorte Kalbsschulter oder österreichische Forelle. Wahre Kochkunst, die deine Wiener Städtereise perfekt abschließt.
Mein Fazit: Nach diesem Kurztrip in Wien bist du Fan der Wiener Werkstätte und brauchst bestimmt Platz im Koffer für Kunsthandwerk-Schnäppchen.