48 Stunden Japan-Kurztrip nach München – hier ist Asia dahoam!
Tag 1 – Süßes aus Matcha, zeitgenössische Kunst und die japanische Interpretation des Fleischfondues
9:30 Uhr: Matcha-Torte oder Melonenbrot?
Es gibt keinen besseren Start in den Tag, als sich mit leckerem Backwerk der Konditormeisterin Kanako Okada zu stärken. Im Tanpopo Café direkt an der U-Bahn-Station Maillingerstraße arbeiten übrigens nur Japaner. Mit Matcha verfeinerte Torten und Kuchen stehen jeden Tag frisch in der Vitrine. Nur am Freitag wird Melonpan gebacken – den Termin für diese süßen Brötchen mit knuspriger Zuckerkruste trägt sich jeder Japanliebhaber in seinen Kalender ein. Mit dem frischen Gebäck im Bauch geht es ab zur nächsten U-Bahn-Station.
11 Uhr: Japanisches Design für Zuhause
Um ins alte Japan zu reisen, muss man nur die U-Bahn nach Schwabing nehmen. Japanalia ist ein wahres Kleinod mit japanischen Antiquitäten und Einrichtungsgegenständen. Hochwertige Keramik, Lampen, eiserne Teekannen, bunte Japanpapiere und hübsche Bücher verkaufen Denise und Catherine Pullirsch seit über 35 Jahren in ihrem Geschäft unweit der Münchner Freiheit. Beim Stöbern macht sich allmählich der Mittagshunger bemerkbar? Dann auf zum Nudel-Stopp!
12 Uhr: Hier warten sogar die Kicker von Bayern München
Für die besten Ramen-Nudeln weit und breit heißt es Anstehen mit anderen Japanern. Auch Schauspieler und Profifußballer können bei Yoshihiko Yuki keinen Tisch reservieren – selbst der Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt musste hier schon warten. Takumi importiert die Nudeln direkt aus Japan und kombiniert diese mit verschiedenen schmackhaften Suppen. Die deftigste Brühe – Tonkotsu – aus Schweineknochen wird acht Stunden lang gekocht. Leichtere Varianten werden mit Shoyu (Soyasauce), Miso (Soyapaste) oder Shio (Salz) verfeinert. Und was gibt es als Nachtisch? Kunst!
14 Uhr: Zeitgenössische Kunst aus Japan
Das Areal um die drei Pinakotheken und das Museum Brandhorst bildet das Kunstzentrum Münchens. Etwas abseits des Trubels fokussiert sich die Micheko Galerie auf zeitgenössische japanische Künstler. Mit viel Herzblut wählen Keiko Tanaka und Michele Vitucci die Kunstwerke aus und laden alle paar Monate zur Vernissage einer neuen Ausstellung ein. Und weil die Kunst den Naschhunger nicht wirklich stillt, wird das Dessert jetzt doch noch nachgeholt.
16:30 Uhr: Das cremigste Matcha-Eis Münchens
Nach einem Spaziergang durch die Stadt ist es Zeit für eine süße Pause. Etwas oberhalb des Deutschen Museums liegt eine der beliebtesten Eisdielen in München. Davina und Ronald kommen zwar nicht aus Japan, aber sie machen das cremigste Matcha-Eis der Stadt. Auch die anderen Sorten werden nur mit hochwertigen Zutaten wie zum Beispiel Bio-Weidemilch von glücklichen Kühen aus Bayern produziert. Es gibt täglich genau 12 Sorten zu genießen, daher der Name „True & 12". Und um es sich richtig gut gehen zu lassen, lautet die Devise: Nach dem Eis ist vor dem Abendessen.
19 Uhr: Hier gibt es mehr als Sushi
Das gehobene Japanrestaurant Toshi residiert in einer Seitenstraße neben dem Kempinski-Hotel Vier Jahreszeiten. Hier können Japan-Fans sich nicht nur exklusive Sushi-Spezialitäten gönnen, sondern auch herausragende Fleischgerichte. Die absolute Empfehlung für jeden Fleischliebhaber ist „Shabu Shabu", dünne Rindfleischscheiben, die der Gast am Tisch selbst in eine heiße Brühe taucht. Bei der Bewegung der Fleischscheiben entsteht ein Geräusch, das wie „Shabu Shabu" klingt.
Tag 2 – Japanischer Minimalismus, entspannter Teegenuss und nachhaltiges Sushi
9:30 Uhr: Bayern trifft Japan am Viktualienmarkt
Neuer Tag, neue aufregende Ziele mit Japan-Touch. Der Tag startet typisch Münchnerisch auf dem Viktualienmarkt. So früh am Morgen sind noch wenige Touristen auf den Beinen, dafür aber Münchner Damen und Herren, die sich bei den vielen Ständen kulinarisch eindecken. Das Treiben lässt sich gemütlich bei einem japanischen Grüntee vom Teestand und einer Frühstückssemmel vom Bäcker beobachten.
13 Uhr: Feinkostimbiss mit Zen-Atmosphäre
Anschließend wird die schöne Stadt zu Fuß erkundet und gemütlich über den Viktualienmarkt geschlendert. Mit einem Abstecher über den belebten Gärtnerplatz geht es von der Museuminsel über den Vater-Rhein-Brunnen bis in die Maximiliananlagen. Nach dem Fußmarsch kommt man auf dem Rückweg unweit des Isartors bei Suzuki Nomnom Kitchen vorbei. Die Köchin aus Japan bereitet verschiedene traditionelle Suppen und Poké-Bowls zu. In einem hübschen Korb werden die täglich wechselnden Bentōs serviert. Auch die Desserts sollte man sich nicht entgehen lassen. Bevor es weitergeht, unbedingt noch das Feinkostregal, die Geschenkartikel und die Kokedama genannten modernen Bonsais inspizieren!
14:30 Uhr: Japanische Produkte in der Passage Fünf Höfe
In der Luxuspassage Fünf Höfe zwischen Marienplatz und Odeonsplatz befindet sich eine Filiale der japanischen Ladenkette Muji. Hier bekommt man neben Schreibwaren, Kleidung und Körperpflegeprodukten sogar Möbel. Während das Design in Japan gemacht wird, produziert Muji die Waren in ganz Asien. Hohe Qualität zu bezahlbaren Preisen ist die Firmenphilosophie des Unternehmens. Bei der nächsten Station stehen japanische Tee-Tradition und Nachhaltigkeit an erster Stelle.
16:30 Uhr: Veganes Teehaus im Gärtnerplatzviertel
Egal, ob an einem kleinen Tisch oder auf der langen Holzbank, ob schaumiger Matcha-Tee oder Kaffee zum hausgemachten Kuchen: Im Tushita Teehaus schmeckt’s. Speziell bei Veganern ist dieser München-Tipp beliebt, denn alle Kuchen und Gerichte sind vegan. Während des Kurztrips in München findet sich hier die letzte Gelegenheit, asiatischen Grüntee aus biologischem Anbau zu kaufen. In dem gemütlichen Ambiente zwischen dampfenden Tassen und den Holzregalen gefüllt mit Teegeschirr lässt es sich stundenlang quatschen und gut gehen. Und plötzlich ist auch schon wieder Abend – Zeit für den Japan-Klassiker: Sushi.
19:30 Uhr: Nachhaltige Sushi-Spezialitäten
Sushiya Sansaro in der Amalienpassage begeistert seit über zehn Jahren mit Sushi und gekochten Speisen aus Zutaten vorwiegend in Bioqualität. Wer gerne auf Tatami sitzt, bucht einen der begehrten Fensterplätze. Auf der Terrasse lässt es sich bei schönem Wetter auch gut aushalten. Mit Premium-Sake von kleinen Brauereien und deutschem Bio-Bier findet dein München-Kurztrip seinen perfekten Ausklang.
Mein Fazit: Um die Sehnsucht nach Japan zu stillen, muss man gar nicht so weit reisen. Ein Kurztrip nach München bietet authentische Japan-Erlebnisse gepaart mit bayrischer Atmosphäre.