48 Stunden in Budapest: Auf den Spuren von Sissi
Tag 1: Aussicht, Freiheitsliebe und der Kaiser
10 Uhr: Beginn der Sissi-Tour
Als Sissi-Begeisterte übernachten wir bei unserem Besuch in Budapest natürlich im Sissi-Hotel. Von hier aus fahren wir etwa eine halbe Stunde mit dem Taxi bis zur Station Zugligeti Libegő. Hier steigen wir in einen Sessellift und schweben den János Berg hinauf. Während der fünfzehnminütigen Fahrt genießen wir den Blick auf die wunderschöne Natur. Wir unterhalten uns darüber, wie die Kaiserin mit ihrer treuen Freundin Ida Ferenczy durch ganz Buda gelaufen ist, um hier hinauf zu kommen. Übrigens: Zu ihren Lebzeiten wurde die Kaiserin „Sisi“ gerufen. Die Schreibweise „Sissi“ setzte sich wohl hauptsächlich wegen der gleichnamigen Verfilmung mit Romy Schneider durch.
Weiter geht es durch ein ungarisches Naturschutzgebiet. Nach einer Viertelstunde kommen wir an dem nach Elisabeth benannten Aussichtsturm an der höchsten Erhebung der Stadt an. Der Elisabeth-Aussichtsturm, oder auf Ungarisch „Erzsébet-kilátó“, ist die höchsten Erhebung der Stadt. Es war der Lieblingsplatz der Kaiserin Elisabeth in Ungarn. Kein Wunder: Bei klaren Sichtverhältnissen habt ihr einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt und die hügelige Umgebung. Wir schlendern noch eine Weile, ehe wir mit dem Sessellift wieder nach unten fahren. Dort nehmen wir den Bus 222 und fahren bis zum Széll Kálmán tér. Dann geht es weiter mit der Metro 2 bis zur Station Astoria und noch ein paar Meter zu Fuß.
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13 Uhr: Mittagessen in romantischer Atmosphäre
Im Építész Pince Étterem fühlen wir uns wie in einem verwunschenen Garten. An den Wänden und Geländern ranken Kletterpflanzen empor. Von der Decke des Restaurants fallen grüne Pflanzen wie ein Wasserfall herab. Eine Perle von einem Restaurant in Budapests Innenstadt. Wir genießen unser Mittagessen in dieser romantischen Oase hinter hohen Mauern. Bestimmt hätte Sissi diesen Ort geliebt.
14:30 Uhr: In Erinnerung an die Krönung
Nach dem Mittagessen nehmen wir am Szent Géllert tér die Straßenbahn 41 und fahren bis zum Clark Ádám tér. Von dort geht es mit der Standseilbahn hinauf ins Burgviertel. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des ungarischen UNESCO-Weltkulturerbes gehören der Burgpalast, die Matthiaskirche und die Fischerbastei.
Hier oben fuhr Elisabeth am 8. Juni 1867 mit Franz Joseph in dem sogenannten Imperialwagen, eine prunkvolle, mit Gold verzierte Kutsche, vom Burgpalast bis zur Matthiaskirche. An diesem Tag wurde sie zur Königin von Ungarn gekrönt. Die Kaiserin trug eine weiße, mit Silberfäden durchwobene Traumrobe. Noch heute gibt es in der Kirche viele Hinweise auf die damalige Zeremonie: Fahnen an den Säulen, ihre Wappen auf dem Elisabeth-Fenster und das große Krönungsfresko im Oratorium des Malteserordens. Anschließend gehen wir zur Fischerbastei. Fast das Beste hier oben ist die Aussicht: Wir haben einen fantastischen Blick auf Budapest und sein beeindruckendes Parlament.
16:30 Uhr: Die Kaiserin im Nationalmuseum
Vom Burgviertel gehen wir eine Viertelstunde bis zum Déli pályaudvar. Dort steigen wir in die Metro 2 in Richtung Örs vezér tere und nach etwa zehn Minuten an der schon bekannten Station Astoria aus. Von hier aus ist es ein Katzensprung bis zum Nationalmuseum. Hier sehen wir die Schuhe von Elisabeth und einen Gürtel, der ihre gerade mal 50 Zentimeter schmale Taille betonte. Ein kalter Schauer läuft uns über den Rücken beim Anblick der schwarzen Jacke, die die Kaiserin am Tage ihrer Ermordung 1898 in Genf trug.
18:30 Uhr: Die Oper, die dem Kaiser die Sprache verschlug
Mit dem Bus 9 fahren wir etwa 10 Minuten zur Opera. In der eleganten Feszty Bar nehmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns. Die Bar der Oper öffnet eine Stunde, bevor der rote Vorhang der Bühne nach oben gezogen wird. Meine Verlobte erzählt mir, dass Kaiser Franz Joseph diese wunderschöne Kulturinstitution mitfinanziert hat. Allerdings unter der Auflage, dass sie nicht imposanter werden dürfe als die Wiener Oper. An diese Vorgaben hielten sich die Bauherren. Als Franz Joseph jedoch bei der Eröffnung im Jahr 1884 die prunkvolle Innenausstattung erblickte, war er davon so beeindruckt (und ein wenig beleidigt), dass er nie wieder einen Fuß in die Oper der ungarischen Hauptstadt setzte.
Hinweis: Das Opernhaus wird derzeit renoviert und ist teilweise geschlossen. Aber auch während der Schließung ist es möglich, die kleine „OperaTour“ zu machen und Teile des prächtigen Interieurs zu sehen. Bis zur Wiedereröffnung des Opernhauses im Jahr 2021 können sämtliche Veranstaltungen im Erkel Theater bewundert werden.
Tag 2: Im Zentrum des Sissi-Kultes
10 Uhr: Das ungarische Versailles
Von unserem Hotel fahren wir etwa 20 Minuten mit dem Taxi bis zur Kacsóh Pongrác út. Von hier aus geht die Buslinie 2199 nach Gödöllő. Nach etwa 25 Minuten Fahrt erreichen wir das „ungarische Versailles“: das Lieblingsschloss der Kaiserin. Von ihren insgesamt 2.663 Tagen in Ungarn verbrachte Elisabeth etwa 2.000 in Gödöllő. Insgesamt hielt sie sich hier öfter auf als im Schloss Schönbrunn in Wien! Heute ist die Stadt Gödöllő mit dem romantischen, barocken Anwesen und dem 74 Hektar großen Park das wichtigste Zentrum des Kultes um Elisabeth in Ungarn.
Wir bleiben den ganzen Tag hier und sehen uns die Dauerausstellung des Gödöllőer Schlosses an. Wir bewundern das Barock-Theater, den Pavillon auf dem Krönungshügel, den riesigen Schlosspark, den Reithof und auch den Pferdestall. Zwischendurch stärken wir uns im Schloss-Café.
18 Uhr: Abendessen in Sissi-Ambiente
Zum Abendessen kehren wir im sehr eleganten Erzsébet Királyné Étterem ein. Wallende Tischdecken, Kronleuchter und Kerzenlicht, dazu klassische Musik und ein ausgezeichnetes Menü. In diesem Ambiente lässt sich unser Tag im Zentrum des Sissi-Kultes stilvoll abrunden.
20 Uhr: Glücklich zurück ins Hotel
Anschließend fahren wir mit dem Bus 2199 zurück nach Budapest und mit dem Taxi von der Kacsóh Pongrác út aus etwa sieben Kilometer bis zu unserem Hotel. Dort unterhalten wir uns noch weiter über unsere kleine Pilgerreise auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth. Später sinken wir erschöpft in die Kissen und träumen von der Zeit der ungarischen Könige.