Kinderwagen statt Dampflok: Ein Spaziergang auf einer Pariser Bahntrasse
Kreative Gewölbe für die ganze Familie
Über fünfzig Handwerker, Künstler und Kreative haben in den Gewölben des backsteinernen Viadukts, auf dem von 1859 bis 1969 die Eisenbahn fuhr, ihre Galerien, Ateliers und Geschäfte. Im gleichnamigen Viaduc Café, wo wir vorher reserviert haben, spendieren wir den Kindern einen Burger. Bei schönem Wetter nehmen wir auf der großen Sonnenterrasse Platz. Sollte es kühler werden, ist es drinnen auch sehr hübsch, denn die riesigen Fensterfronten und hohen Gewölbe verleihen dem familienfreundlichen Restaurant eine ganz besondere Atmosphäre.
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Geschätzte Entfernung: 2 Minuten zu Fuß zu Station 2
Besuch bei einem Papier-Künstler
Nach der kleinen Stärkung wollen wir uns in Ruhe einige der ausgefallenen Kreativ-Boutiquen ansehen. Die Auswahl ist riesig: Von Schmuckdesignern zur Geigenbauerin, von Lampendesignern zu Kostümbildnern über Rahmenbauer und Konditoreien – hier ist alles vertreten, was man mit „savoir-faire“, also französischer Handwerkskunst, in Verbindung bringen könnte. Wir werfen einen Blick in die Schaufenster von „Estampille 52“, einer innovativen Tischlerwerkstatt, die ausgefallene Möbel produziert. Weiter geht’s zu Junior Fritz Jacquet, ein Designer, der sich der „Paper Art“ verschrieben hat. In seiner Galerie erwartet uns eine Zauberwelt fantasievoller Objekte, von denen man kaum glauben kann, dass sie aus Papier sein sollen: unheimliche Masken, verspielte Pflanzen und leuchtende Skulpturen, die aussehen wie Blumen.
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Geschätzte Entfernung: 9 Minuten zu Fuß zu Station 3
Malerisches Marktgetümmel
Bevor wir unseren Spaziergang entlang der alten Bahntrasse starten, versorgen wir uns mit Picknick-Proviant auf dem beliebten Marché d’Aligre. Hier schlägt noch das Herz des echten Paris, denn der volkstümliche Wochenmarkt ist ein Magnet für die Nachbarschaft des 20. Arrondissement. An jedem Samstag und Sonntag trifft man sich hier, um frisches Gemüse einzukaufen und sich über den neusten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Kinder finden nicht nur bei den üppigen französischen Backwaren einen Snack fürs spätere Picknick. Nach dem Einkauf empfehlen wir, es den Locals nachzumachen und in der Weinbar Le Baron Rouge einen Zwischenstopp einzulegen und bei einem Gläschen Wein und Limonade das bunte Markttreiben zu beobachten.
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Geschätzte Entfernung: 9 Minuten zu Fuß zu Station 4
Über dem Pariser Stadtverkehr
Zurück am Viadukt führt eine Treppe auf das etwa sieben Meter hohe und insgesamt 1,5 Kilometer lange Bauwerk. Von hier oben können wir die Passanten aus der Vogelperspektive beobachten. Wir halten uns aber nicht lange auf, sondern starten unsere Tour auf der stillgelegten Bahntrasse quer durch das 12. Arrondissement im Südosten von Paris. Bis Marles-en-Brie vor den Toren der Stadt ratterte hier die Eisenbahn über die Schienen. Seit 1988 ist die Promenade Plantée, der Grüne Weg, nur noch Fußgängern zugänglich und zählt zu den eher unbekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die gute Nachricht für Eltern kleinerer Kinder: man kommt auch mit dem Kinderwagen gut durch.
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Geschätzte Entfernung: 14 Minuten zu Fuß zu Station 5
Lavendel- und Rosenduft auf der Promenade Plantée
Gut vorbereitet geht es nun endlich los: Wir tauchen ein in die grüne Oase aus gepflegtem Wildwuchs. Gemächlich spazieren wir durch begrünte Arkaden, vorbei an Lavendelsträuchern und Rosengewächsen. Unterwegs haben wir immer wieder die Möglichkeit, kleine Verschnaufpausen einzulegen. Zum Beispiel am Spielplatz des Jardin Hector Malot. Während die Kleinen Klimmzüge machen, lassen wir Eltern uns mal kurz auf die Parkbank plumpsen. Der Weg führt uns alsbald in den großen Park Jardin de Reuilly mit der ersten Wasserfontäne von Paris. Zeit für ein Picknick auf der großen Liegewiese hinter der Holzbrücke. Im Rucksack finden wir unsere Delikatessen vom Wochenmarkt und sogar Pappbecher für die Flasche Rotwein – wir sind ja schließlich in Frankreich.
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Geschätzte Entfernung: 20 Minuten zu Fuß zu Station 6
Eine Bar mit Unterhaltungswert
Unser Spaziergang über die Promenade Plantée erstreckt sich über mehrere Kilometer. Gelegenheit genug, auch mal „vom Weg abzukommen“ und einen kleinen Abstecher zu machen. Nicht immer nur Tourist sein, sondern auch mal mit den Einwohnern der Traumstadt ins Gespräch kommen – das klappt mit Leichtigkeit in der Social Bar. In diesem Café, das später zur Bar wird, ist ausdrücklich erwünscht, dass sich die Gäste kennenlernen. Dafür werden täglich neue verrückte Konzepte ausprobiert. Es könnte also sein, dass Gäste zum Mitsingen aufgefordert werden oder bei einem albernen Ratespiel mitmachen, das alle köstlich amüsiert und zur Konversation anregt – und nur darum geht es. Also, bloß nicht so schüchtern, wenn Französischkenntnisse fehlen – auch eine Unterhaltung mit Händen und Füßen zählt, deren Meister die Kinder ja eh schon sind.
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Geschätzte Entfernung: 15 Minuten zu Fuß zu Station 7
Abendessen für die jungen Eisenbahner
Nach dem Spaziergang entlang der Schienen sind nicht nur die Kinder müde und hungrig. Wir gehen ins A la Biche au Bois, ein traditionelles französisches Restaurant ebenfalls im 12. Arrondissement, in das es höchst selten einen Touristen verschlägt. Die Kellner sind super kinderlieb und der Coq au Vin fantastisch. Zum Nachtisch bestellen wir ein Opéra Biche, ein nicht zu süßer Kuchen mit Vanillesauce.
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Absacker gefällig? Den Tag am Wasser ausklingen lassen kann man in nur fünf Gehminuten am Bassin de l’Arsenal.