Ausbruch der Begeisterung: Vulkanischer Urlaub auf Santorin
Santorin: Meer und Vulkaninseln
Beim Frühstück wird eifrig diskutiert. Strand oder Ausflug? „Klar, ein aktiver Vulkan ist toll“, erklärt unser Sohn. „Aber am Strand kann man immer ins Wasser.“ Obwohl Badespaß im Urlaub wichtig ist, siegt schließlich die Neugier des Zwölfjährigen. Wann sieht man schon mal einen Dampf und – gelegentlich – auch Feuer speienden Berg bei der Arbeit? Also lassen wir den Strand für heute Strand sein und fahren mit dem Boot zur Vulkaninsel Nea Kameni. Ein guter Kompromiss, denn bei der dreistündigen Spritztour zum Vulkan ist auch eine Menge Wasser im Spiel.
Auf den Spuren der Eruptionen
Unser Boot legt im Hafen von Firá ab und steuert in die Caldera, die vom Meer geflutete vulkanische Landschaft. Schon eine Viertelstunde später legen wir vor der Insel Nea Kameni an. In der kreisrunden, türkisfarben leuchtenden Erinia-Bucht liegt bereits ein Segelboot vor Anker. Schon der erste Blick auf die Insel beeindruckt uns: schwarzes Geröll und Felsbrocken überall, aber kein einziger grüner Halm.
Die Insel ist noch jung: So, wie sie heute aussieht, wurde sie zwischen 1707 und 1711 durch Eruptionen geformt. Über karge Hänge laufen wir den 127 Meter hohen Krater des Vulkans hinauf. Rauch steigt auf, es riecht nach Schwefel – spektakulär! Den Vulkanausbruch können wir uns lebhaft vorstellen. Klasse ist auch die Aussicht von hier oben. Tiefblau liegt das Meer vor der lavaschwarzen Insel.
Santorins Farben von Vulkan zu Vulkan
Nach einer guten Stunde sind wir zurück an Bord und steuern das nächste Ziel an: die Nachbarinsel Palia Kameni mit ihren heißen Quellen. Das Wasser ist mit einer Temperatur von 35 bis 40 Grad stellenweise ganz schön heiß. Es mischt sich aber mit dem Meerwasser, sodass wir hier wunderbar baden können. Auch diese Kykladen-Insel ist tiefschwarz, aber gleich über der blauen Bucht steht eine kleine weiße Kapelle. Unglaublich, wie intensiv die Farben vor dem Schwarz der Insel wirken. Einen Strand gibt es hier nicht. Vom Boot aus schwimmen wir in die Bucht und planschen eine halbe Stunde lang im warmen Wasser vor der Insel. Die Auswirkungen der vulkanischen Aktivität aus der Nähe zu sehen und sogar am eigenen Leib zu spüren, ist superspannend, findet unser Sohn. Als wir am frühen Nachmittag wieder auf Santorin ankommen, steht sein Urteil fest: Ein toller Ausflug, für den sich der Strandverzicht gelohnt hat. Dem stimmen wir Eltern voll und ganz zu!
Mit der Seilbahn zum Kraterrand
Zurück auf Santorins größter Insel warten im Hafen von Firá Esel, auf denen Urlauber den steilen Hang ins Zentrum erklimmen. Doch für den Ritt auf einem Esel kann sich unser Kind nicht erwärmen: Die Tiere tun ihm leid, wenn sie bei den sommerlichen Temperaturen Hunderte von Stufen hinauftraben müssen. Also sausen wir lieber vom Hafen mit der Seilbahn zum Stadtzentrum am Kraterrand hinauf – 220 Meter in drei Minuten. Die Seilbahn ist nicht nur schneller als die Esel, die Fahrt ist auch ein Riesenspaß. In Firá angekommen bummeln wir mit einem Eis in der Hand noch ein wenig durch die Gassen. Den Nachmittag vertrödeln wir entspannt am Hotelpool.
Zeit für Badespaß: Santorins Strände
Santorin ist drauf und dran, unser Lieblingsort auf den Kykladen zu werden. Denn auch die Strände der griechischen Insel sind eine Klasse für sich – und von vulkanischer Aktivität geprägt. Mit unserem Mietwagen erkunden wir am nächsten Tag die Küste. Der Strand Perissa im Südosten sei mit seinem schwarzem Sand und den Kieseln einfach toll, erklärt unser Sohn. Auch wenn wir aufpassen müssen, uns nicht die Füße zu verbrennen, weil er so heiß wird. Der Red Beach im Südwesten der Kykladen-Insel ist zwar kein Sandstrand, aber das Klettern vom Parkplatz in die Bucht macht eine Menge Spaß. Zum Schwimmen und Schnorcheln aber bleibt Perissa unser Favorit.
Segel-Törn zum Sonnenuntergang
Weil die Bootstour durch die Caldera so schön war, stechen wir – nach einem Vormittag am Strand – noch einmal in See: Eine Tour zum Sonnenuntergang soll es heute sein. Im Hafen von Fira erwartet uns der Segler „Thalassa“. Wir steigen ein und genießen die Fahrt. Auch bei dieser Tour steht ein Badestopp auf dem Programm. Später essen wir in der Caldera auf dem Schiff zu Abend: leckere griechische Vorspeisen, gegrilltes Fleisch und Gambas, dazu Salat und zum Nachtisch kühle Wassermelone.
Dann kommt das eigentliche Spektakel: der Sonnenuntergang. Unser Sohn konnte unsere Begeisterung für die traumhaften Farben am Frühabendhimmel bislang nicht ganz nachvollziehen. Dabei ist die Dämmerstunde in Oía so spektakulär, dass Erwachsene nicht selten spontan applaudieren. Für unseren Kleinen bedeutete der Sonnenuntergang bislang in erster Linie das Ende eines Strandtages. Auf dem Boot ist das anders: Wasser und Himmel leuchten um die Wette und sorgen auch bei ihm für einen Ausbruch der Begeisterung.
Unser Fazit: Wir sind Feuer und Flamme für die Vulkane Santorins, die farbenfrohen Sonnenuntergänge der Kykladen und die Fahrten mit Boot und Seilbahn. Die südlichste Insel von Griechenlands Kykladen hat es uns angetan. Einen weiteren Besuch auf Santorin wird es ganz bestimmt geben.